Atha – vom Suchen und Finden im Jetzt

Wahrscheinlich haben schon einige von Euch von Patanjali’s Yoga Sutras gehört. Sie zählen zu den wichtigsten philosophischen Schriften des Yoga. Das erste Wort dieser Schrift ist: Atha. Jetzt.

Selbstverwirklichung ist ein hohes Ziel - Atha, also jetzt, der richtige Zeitpunkt. (Bild: thinkstock)
Selbstverwirklichung ist ein hohes Ziel - Atha, also jetzt, der richtige Zeitpunkt. (Bild: thinkstock)

Das ganze Sutra heißt: Atha yoga-anushasanam. Jetzt – nachdem Du Dich durch verschiedene Erfahrungen und Leben darauf vorbereitet hast – fängt das Studium und die Praxis des Yoga an. Selbstverwirklichung ist ein hohes Ziel und es setzt den Wunsch und Mut danach voraus, den ersten Schritt zu tun, der jetzt ist. Der Punkt in dem Leben, an dem Du jetzt stehst, ist nicht irgendein Zeitpunkt, sondern potenziell ein Wendepunkt in Deinem Leben. Er hat seine absolute Richtigkeit und es gibt nichts zu bereuen oder gut zu machen. Die Praxis und der Weg des Yoga führt in unser Inneres. Dorthin, wo das Geheimnis der Existenz verborgen ist.

Yoga: Tipps für einen guten Start in den Tag

In dem Buch „Loslassen“, das ich gemeinsam mit Ralph Skuban geschrieben habe, der ein großer Kenner der Yoga-Philosophie ist, verwenden wir ein Zitat des Poeten Kabir: „Geh nicht hinaus in den Blumengarten“, rät er. „Denn der Blumengarten ist in Deinem Körper. Setz Dich auf die tausend Blütenblätter des Lotus und blicke von dort auf die unendliche Schönheit“. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, der beste, um aufzuwachen und den Blick nach innen zu richten. Um das zu finden, was Du nie verloren hast.

Die Essenz von Yoga: Das Loslassen

Mit den Techniken des Yogas wirst Du Schritt für Schritt lernen, Deine Aufmerksamkeit nach innen zu richten. Durch das Atmen in den noch so anstrengenden Asanas, durch Pranayama (Atemübungen) und Meditation. Irgendwann wirst Du immer öfter den Zustand des Verweilens in Deiner wahren Natur erfahren. Im reinen Bewusstsein. Dies ist das Ziel von Yoga.

15 Minuten Yoga täglich

Atha meint natürlich auch Gegenwärtigkeit. Im Jetzt zu leben, nicht den Erinnerungen ans Gestern nachzuhängen oder Vermutungen über die Zukunft anzustellen. Irgendwann wird der Punkt kommen, an dem wir alles Weltliche verlieren werden. Aber „Purusha“ – das Licht des wahren Gewahrseins – lebt ewig. Es hat nichts zu tun mit den vermeintlichen Identitäten oder Bildern von uns selbst, die wir im Laufe eines Lebens einnehmen. Yoga bedeutet, diese Aspekte zusammenzubringen, weil sie ursprünglich nie getrennt waren. Yoga ist ein Weg, immer mehr in „Purusha“ einzutauchen und bewusst zu sein, wer wir wirklich sind. Trau Dich, Neubeginn und Transformation zu wagen. Jetzt.

Herzlichst, Ursula

PS: Hier geht es zu meiner Website www.ursulakarven.de