Sitzen macht krank! So kommen Sie auf die Beine

Es ist nicht so, als wüssten wir es nicht: Ständiges Sitzen ist ungesund. Ob Rücken oder Herz — unser Körper leidet unter der Haltungsstarre. Aber was tun, wenn man nun mal mindestens acht Stunden am Tag am Schreibtisch sitzen und damit sein Geld verdienen muss? Glücklicherweise gibt es einige Kniffe und Tricks, wie Sie Ihrem Körper dennoch etwas Gutes tun können.

Auch im Sitzen kann man sich bewegen (Bild: thinkstock)
Auch im Sitzen kann man sich bewegen (Bild: thinkstock)


Unzählige Studien belegen es: Wir sitzen uns krank. Die neueste Erkenntnis dahingehend kommt von britischen Wissenschaftlern der Universitäten Leicester und Loughborough. Die Analyse von 18 Studien und die Untersuchung von 800.000 Freiwilligen ergab nicht nur, dass der durchschnittliche Erwachsene 50 bis 70 Prozent seiner Zeit im Sitzen verbringt. Die Veröffentlichung der Forschungsarbeit in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Diabetologia" hält auch fest, dass langes Sitzen das Risiko für Diabetes und Herzkrankheiten erhöht. Und im Extremfall sogar zum früheren Tod führen könnte.

Auch das Sitzen vorm Fernsehapparat macht krank, wie Forscher vom Pennington Biomedical Research Center im Fachblatt „British Medical Journal" berichteten. Weniger als durchschnittlich zwei Stunden Fernsehzeit am Tag verlängern im Umkehrschluss das Leben möglicherweise um etwa 1,4 Jahre, so die Wissenschaftler. Und Mitarbeiter der University of Queensland in Brisbane fanden ebenfalls heraus, dass Menschen, die den ganzen Tag über sitzen, einen größeren Bauchumfang und schlechtere Blutwerte haben.

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All diese Ergebnisse gelten übrigens für Vollzeit-Couch-Potatoes und für Feierabendsportler gleichermaßen: Wer länger als sechs Stunden am Stück sitzt, ist betroffen. Die Konsequenz daraus: Es ist besser, wenn wir uns auch tagsüber hin und wieder bewegen. Da viele Angestellte an den Schreibtisch gefesselt sind, ist das zwar nicht so einfach — aber es geht! Und zwar so:

Stehen statt sitzen

Versuchen Sie, während der Arbeitszeit zwischen Stehen und Sitzen abzuwechseln. So können Besprechungen unter Kollegen beispielsweise ohne Weiteres auf zwei Beinen statt auf den vier Buchstaben stattfinden. Chefs, denen die Gesundheit ihrer Angestellten am Herzen liegt, sollten zudem Stehpulte und höhenverstellbare Schreibtische einführen. So können Bürohengste hin und wieder die Position wechseln, ohne dabei Arbeitszeit zu verschwenden.

Gehen statt sitzen
Keiner kann Sie dazu zwingen, pausenlos am Schreibtisch zu sitzen — Sie selbst sind für kleine Bewegungspausen verantwortlich. Wie wäre es zum Beispiel, wenn Sie zur Absprache mit Kollegen einfach das Büro verlassen, anstatt zum Telefonhörer zu greifen? Machen Sie in der Mittagspause nach dem Essen einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft. Das ist nicht nur gut für Beine und Rücken, sondern fördert auch die Konzentration.

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Dynamisches Sitzen
Wenn schon sitzen, dann wenigstens richtig: Sorgen Sie dafür, dass Sie bei der Arbeit Schultern und Rücken entlasten. Das klappt am besten auf einem ergonomischen Bürostuhl, um den Sie am besten Ihren Chef bitten. Die Rückenlehne sollte bis zu den Schulterblättern reichen, die Sitzfläche das Abkippen des Beckens verhindern. Nutzen Sie die Armauflagen bewusst, um Ihre Arme darauf abzustützen. Und stellen Sie die Sitzhöhe so ein, dass beide Füße vollständig auf dem Boden stehen.

Im Sitzen für Bewegung sorgen
Auch wenn wir sitzen, sind wir nicht an unserem Stuhl festgewachsen. Das sollten Sie sich bewusst machen. Werfen Sie also alles, was Sie in der Schule in punkto „still sitzen" gelernt haben, über Bord — und machen Sie sich einfach ein bisschen locker. Zu Beginn kann dabei eine regelmäßige Erinnerung helfen, die Sie in Ihren Outlook-Kalender eintragen. Zum Beispiel könnte alle 30 Minuten der Hinweis „Locker machen!" auf Ihrem Bildschirm aufpoppen. Alles, was Sie dann tun müssen ist, den Blick vom Monitor abzuwenden und woanders hinzugucken — im Idealfall aus dem Fenster. Achten Sie währenddessen auf Ihre Körperhaltung, entspannen Sie sich, bewegen Sie Ihre Beine und ruckeln Sie auf Ihrem Stuhl leicht hin und her. Das durchblutet und sorgt dafür, dass Sie nicht einrosten. Oder kreisen Sie zur Nacken- und Schulterentspannung zwischendurch mit dem Kopf. Sie können auch Ihre Hände an den Hinterkopf legen und gegen den Kopf drücken. Halten Sie die Spannung kurz und lassen Sie dann wieder los. Das entspannt herrlich den Nacken. Und merken Sie sich: Es sind oft die kleinen Dinge, die für Bewegung sorgen — und wenn Sie nur zwischendurch bewusst mit den Zehen wackeln.