Was tun gegen Schnupfen? Diese Mittel helfen!

In der U-Bahn, im Büro, im Fitness-Studio: Überall wird geniest und geschnieft, was das Zeug hält. Ein Schnupfen gehört eben zur Herbstzeit wie die Blätter, die von den Bäumen fallen. Was noch lange nicht bedeutet, dass wir uns den Virusattacken kampflos ergeben müssen. Aber was hilft wirklich gegen Schnupfen? Wie die Ansteckungsgefahr verringern — und auf welche Weise die Mitmenschen verschonen? Wir haben die Antworten.

Herbstzeit ist Schnupfenzeit: Was hilft wirklich, wenn die Nase läuft? (Bild: thinkstock)
Herbstzeit ist Schnupfenzeit: Was hilft wirklich, wenn die Nase läuft? (Bild: thinkstock)

Obst, Knoblauch, Joggen: Neueste Erkenntnisse in Sachen Schnupfen

Das „kalt" in „Erkältung": „Kind, zieh dich warm an, sonst holst du dir einen Schnupfen!" Diese typische Mama-Weisheit ist zwar lästig, war aber bisher ungeschriebenes Gesetz. Doch wie Forscher vom McKinley Health Center der amerikanischen University of Illinois nun herausgefunden haben, kann eine zu dünne Jacke keinen Schnupfen auslösen. Genauso wenig, wie das eine Regendusche schafft. Denn eine Erkältung holen wir uns alleine durch Ansteckung, so die Wissenschaftler, nicht durch Kälteeinfluss.

Vitamin C hilft nur vorbeugend: Ein weiterer verbreiteter Ratschlag aus Mamas Mund, wenn die Nase läuft: „Du musst mehr Obst essen, Kind!" Klar, denn Orangen und Zitronen enthalten Vitamin C, und das wird als Wunderwaffe gegen Erkältungsviren gehandelt. Aber so einfach ist es leider nicht, sagen Forscher der New York University. Zumindest hilft exzessiver Orangensaftkonsum nicht, wenn sich die Schnupfensymptome bereits bemerkbar machen. Als Vorbeugungsmaßnahme in der Erkältungszeit empfiehlt sich regelmäßige Vitamin-C-Zufuhr natürlich trotzdem — immerhin wird der Schnupfen dann nicht ganz so schlimm. Roher roter Paprika enthält übrigens weit mehr Vitamin C als Orangen.

Anti-Schnupfen-Waffe Knoblauch: Anders verhält es sich nach neuen Erkenntnissen mit Knoblauch. Der nämlich soll nicht nur vorbeugend zur Stärkung der Abwehrkräfte gegen Schnupfen helfen, sondern auch dann Abhilfe schaffen, wenn die Nase schon läuft. Zu dieser Ansicht gelangten jedenfalls Forscher der University of Maryland. Schön und gut — wenn da nicht die Sache mit dem üblen Geruch wäre... In rohem Zustand ist die Knolle leider am wirksamsten. Aber wer das nicht über sich bringt, der darf auch gerne auf die Knoblauch-Öl-Variante zurückgreifen.

Sport gegen laufende Nase: Bewegung ist gut fürs Wohlbefinden — klar. Aber Sport wirkt auch vorbeugend gegen Schnupfen. Das hat eine Studie ergeben, veröffentlicht vom British Journal of Sports Medicine. Mehr als 1.000 Teilnehmer zwischen 18 und 85 Jahren wurden dafür unter die Lupe genommen. Bei denjenigen unter ihnen, die an fünf oder mehr Tagen in der Woche für mindestens 20 Minuten sportlich aktiv waren, halbierte sich das Erkältungsrisiko.

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Was sonst noch gegen Schnupfen hilft

Schlafmangel und unausgewogene Ernährung können das Immunsystem schwächen und so die Ansteckungsgefahr erhöhen. Vitamine, Wechselbäder, Saunabesuche, Sport und eine ausgewogene Ernährung stärken hingegen das Immunsystem. Einen ordentlichen Schnupfen holen wir uns trotzdem alle hin und wieder. Wenn die Nase erstmal läuft, dann hilft nur noch Schadenbegrenzung — und Ruhe.

Niesen erwünscht: Schlimmer noch als ständiges Niesen ist es, den Niesreiz krampfhaft zu unterdrücken. Denn dann verstopfen die Nebenhöhlen — es können sogar Entzündungen entstehen. Besser: Wenn möglich der Höflichkeit halber kurz den Raum verlassen und kräftig niesen!

Die Kunst des Naseputzens: Stofftaschentücher sind bei einer Erkältung absolut tabu — denn da Sie die mehrmals benutzen, stecken Sie sich beim Schneuzen immer wieder von Neuem selbst an. Lieber sollten Sie Papiertaschentücher verwenden und diese nur einmal benutzen. Anschließend weg damit in einen verschließbaren Mülleimer. Zu heftiges Schnauben ins Taschentuch kann übrigens dazu führen, dass der Schleim nicht aus der Nase heraus, sondern ins Mittelohr und in die Nebenhöhlen wandert. Deshalb vorsichtig schnäuzen und nicht beide Nasenlöcher zugleich. Nicht gerade die feine Art, aber schonend für die Nebenhöhlen: Nase hochziehen.

It's getting hot in here: Wärme fördert die Durchblutung — auch die der Nasenschleimhäute. Ein Bad, heißer Salbeitee, Nasenspülungen mit warmer Kochsalzlösung (das befeuchtet zusätzlich die trockenen Schleimhäute), Inhalieren mit Menthol, das alles ist gut gegen Schnupfen. Nur trockene Heizungsluft schadet mehr als sie hilft!

Tief durchatmen: Hin und wieder sollten sich Erkältungsopfer an die kalte Winterluft wagen. Die macht die Nase vorübergehend frei, und Sie können endlich mal wieder tief durchatmen. Nasentropfen oder -sprays erleichtern ebenfalls kurzfristig das Atmen und empfehlen sich besonders vor dem Einschlafen. Wichtig: Die Mittel dürfen höchstens sieben Tage lang und nicht häufiger als dreimal täglich angewendet werden. Sonst schwellen die Nasenschleimhäute überhaupt nicht mehr ab.

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Wie Sie Ihre Mitmenschen verschonen

Es ist löblich, wenn Sie sich trotz Schnupfen märtyrerhaft ins Büro quälen. Bis zu einem bestimmten Punkt. Denn wer erkältet ist, der stört oft auch andere — ganz davon abgesehen, dass er sie anstecken könnte. Deshalb sollten Sie versuchen, Ihre Arbeitskollegen soweit wie möglich vor den Viren zu verschonen, die Sie mit sich herumtragen. Das bedeutet: benutzte Taschentücher weder auf dem Schreibtisch türmen, noch in den Papierkorb neben dem Schreibtisch werfen, sondern zu einem verschließbaren Mülleimer tragen. Sieht schöner aus und verringert die Ansteckungsgefahr. Elefantenhaftes Trompeten ins Taschentuch lässt sich manchmal nicht vermeiden — sollte aber besser auf der Toilette oder im Gang stattfinden als mitten im Meeting. Und eine goldenen Hygieneregel, die trotzdem immer gerne vergessen wird: Reichen Sie in der Erkältungszeit nicht zu jeder Begrüßung die Hand, denn so übertragen sich Viren besonders schnell.

Auch außerhalb des Büros sollten Sie darauf bedacht sein, ihre Keime nicht allzu munter in der Gegend zu verteilen. Wer in seine Handflächen niest und sich anschließend nicht direkt die Hände waschen kann, sollte sich angewöhnen, ein Desinfektionsgel dabei zu haben. Oder Sie niesen in die Armbeuge statt in die Hand — sieht lustig aus, verhindert aber, dass sich die Keime auf ihren Händen vermehren.