8 verrückte Gründe, warum Sie immer müde sind

Wenn wir zu wenig schlafen und zu viel arbeiten, dann wundert es uns auch nicht, wenn wir schläfrig sind und literweise Koffein in uns reinschütten. Doch nicht immer sind die Ursachen für Müdigkeit offensichtlich. Hier sind acht Gründe, woran es liegen könnte, dass Sie morgens nicht aus den Federn kommen:

Für Müdigkeit gibt es zahlreiche Gründe. (Bild: thinkstock)
Für Müdigkeit gibt es zahlreiche Gründe. (Bild: thinkstock)

1. Sie trinken zu wenig Wasser

Laut einer 2012 in Journal of Nutrition erschienenen Studie können auch gesunde Frauen an Stimmungsschwankungen und einem niedrigen Energielevel leiden, wenn sie nicht täglich 1,5 Prozent ihres körpereigenen Wassers auffüllen. Die Autoren gehen davon aus, dass Neutronen im Hypothalamus, der für die Kontrolle von Wasseranlagerung und Körpertemperatur verantwortlichen Gehirnregion, stimmungsändernde Nachrichten an den Rest des Gehirns senden - quasi als Frühwarnung, mehr zu trinken.

So lösen Sie das Problem: Sie müssen nicht rigoros jeden Tag acht Gläser Wasser trinken. Denn wie viel Wasser Sie brauchen, ist von einer Reihe von Faktoren abhängig, wie zum Beispiel dem Wetter oder Ihrem Sportprogramm. Als Faustregel gilt: Sie sollten mindestens alle drei Stunden Harndrang verspüren und Ihr Urin sollte eine hellgelbe Färbung haben, sagt die Chiropraktikerin und Ernährungswissenschaftlerin Gina Sirchio vom LaGrange Institute of Health in Chicago.

2. Sie haben einen Mangel an Vitamin B12

Der Körper braucht Vitamin B12, um genügend rote Blutkörperchen zu produzieren und damit die Nervenzellen richtig funktionieren. Ein Mangel an Vitamin B12 führt dazu, dass weniger Sauerstoff im Blut durch Ihren Körper transportiert wird. Das Ergebnis: Sie könnten mit offenen Augen schlafen. Hinzu kommt, dass der Körper mit zunehmendem Alter weniger Glykoproteine produziert (Intrinsischer Faktor), das dabei hilft, Vitamin B12 aufzunehmen und zu verarbeiten. Da nur tierische Produkte Vitamin B12 enthalten, gehörten insbesondere Vegetarier und Veganer zur Risikogruppe. Betroffen seien ebenfalls Menschen, die eine Magen- oder Darmoperation hinter sich haben, da sich dadurch das Gewebe verändere, das für die Aufnahme von Vitamin B12 verantwortlich sei, so Dr. Sirchio. Die Mangelerscheinungen würden nicht nur bei schlechten Werten, sondern schon bei niedrigen oder grenzwertigen auftreten.

So lösen Sie das Problem: Wenn Ihre Müdigkeit mit Vergesslichkeit, schweren Beinen oder einem Taubheitsgefühl und Kribbeln einhergeht, dann kann es an einem Mangel an Vitamin B12 liegen. Bitten Sie Ihren Arzt um eine Blutuntersuchung. Sollten Sie einen niedrigen Vitamin-B12-Wert haben, brauchen Sie vielleicht Vitaminpillen. Ihr Doktor wird Ihnen sagen können, wie viel Sie brauchen. Normalerweise liegt die benötigte Dosis zwischen 100 und 500 Microgramm. Entscheiden Sie sich eher für den Inhaltsstoff "methylcobalomin" als "cyanocobalium", empfiehlt Dr. Sirchio. Das sei einfacher für den Körper. Bedenken Sie aber auch, dass Nahrungsergänzungsprodukte Ihre Energie nur dann erhöhen, wenn Sie einen Mangel haben. Anders als bei Koffein, wirken B-Vitamine bei einem guten Wert nämlich nicht wie eine zusätzliche Energiequelle.

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3. Sie haben zu viel Stress

Alles auf einmal machen zu wollen, hat einen riesengroßen Nachteil: Normalerweise ist das Level des Stresshormons Cortisol am Morgen am höchsten und in der Nacht am niedrigsten. Das ist wichtig für eine normale Tagesablauf. Chronischer Stress verzöre diesen natürlichen Prozess in die eine oder andere Richtung, sagt Marc Bubbs, Gründer von Naturopathic Sports Medicine in Toronto. Wenn Ihr Cortisol-Wert konstant bleibt, kann es sein, dass er auch nachts nicht fällt und so Ihren Schlaf stört oder Ihre Nebenniere ist so überlastet, dass Sie halbwach, quasi schlafwandelnd Ihren Morgen verbringen.

So lösen Sie das Problem: Klar, man kann Stress nicht immer kontrollieren, aber man kann lernen, wie man am besten damit umgeht. Gewissenhafte Übungen können dabei helfen, Stress zu vermindern und Müdigkeit zu reduzieren. Das funktioniert bei Menschen mit chronischen Erkrankungen wie rheumatischer Arthrose oder Multipler Sklerose genauso wie bei gesunden Menschen. Nehmen Sie sich 15 Minuten pro Tag zum Meditieren.

4. Sie haben eine unentdeckte Herzerkrankung

Eine Studie aus Heart & Lung hat gezeigt, dass die Hälfte aller Frauen, die bereits einen Herzinfarkt hatten, angeben, in den Wochen vor dem Infarkt Probleme beim Einschlafen gehabt und sich ungewöhnlich schläfrig gefühlt haben. Schlappheit und Kurzatmigkeit beim Sport, Treppensteigen oder anderen Anstrengungen sollten Sie stutzig machen, sagt Dr. Hussain. Verstopfte Aterien oder ein schwacher Herzmuskel reduzierten den Blutfluss und hinderten Muskeln und Gewebe daran, genügend Sauerstoff aufzunehmen.

So lösen Sie das Problem: Gehen Sie zum Arzt, wenn Sie sich plötzlich müde fühlen oder Symptome wie Schmerzen in der Brust, Angstzustände oder auch Konzentrationsschwierigkeiten bemerken. Vielleicht lohnt sich ein Stresstest oder ein Echokardiogramm (EKG), um eine Herzerkrankung auszuschließen, so Dr. Hussain.

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5. Sie haben einen Eisenmangel oder -überschuss

Die meisten Frauen wissen, dass Blutarmut zu Müdigkeit führt. Es hilft aber nicht automatisch, wenn Sie Eisen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen. Zwar führen niedrige Eisenwerte dazu, dass weniger rote Blutkörperchen gebildet werden, die Ihren Körper mit frischem Sauerstoff versorgen. Jedoch kann auch zu viel Eisen müde machen. Ihr Körper bräuchte Vitamine, Mineralstoffe und Energie, um Überschüsse jeglicher Art aus Ihrem System zu entfernen, was dazu führen könne, dass zu wenig übrig bleiben würde, was Sie benutzen könnten, sagt Dr. Sirchio.

So lösen Sie das Problem: Wägen Sie Ihre Risikofaktoren ab: Eisenmangel trifft häufig Vegetarier und Veganer, Menschen mit Verdauungskrankheiten oder Schilddrüsenproblemen, Frauen, die mit Hormonpräparaten verhüten sowie solche mit einem starken Mentruationsfluss. Andererseits können hohe Eisenwerte erblich oder das Ergebnis von Vitaminpillen sein. Ein extremes Kälteempfinden, Haarausfall und ein Schwindelgefühl beim Aufstehen können Hinweise darauf geben. Nehmen Sie also auf keinen Fall Eisenpräparate einfach so ein, warnt Dr. Sirchio. Sie rät dazu, eine jährliche Blutanalyse beim Arzt zu machen und gegebenenfalls, also bei schlechten Werten, diese regelmäßig kontrollieren zu lassen bis sie wieder normal seien.

6. Sie machen keinen Sport

Ein stressiger Tag bei der Arbeit treibt Cortisol-Wert und Blutzucker in die Höhe. Wenn Sie sich dann an Nachmittag und Abend kaum bewegen und nur zwischen Couch und Computer wechseln, verbrauchen Sie diese Energie und Spannung niemals. Das kann Ihr Energiedepot umdrehen und zu Schlafstörungen führen, sprich: Am nächsten Tag wachen Sie müde auf.

So lösen Sie das Problem: Bewegen Sie sich, wenn Sie sich schlapp fühlen! Frauen, die sich 150 Minuten pro Woche bewegen oder 75 Minuten Sport treiben, sind seltener müde und haben mehr Energie und Tatendrang als diejenigen, die dies nicht tun, so eine Studie in Medicine & Science in Sports & Exercise. Wenn Sie Bewegung dazu nutzen, um besser schlafen zu können, dann geben Sie sich etwas Zeit. Eine andere Studie im Journal of Clinical Sleep Medicine hat herausgefunden, dass man mehrere Wochen lang auf Resultate warten muss.

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7. Sie machen zu viel Sport

Andererseits kann es auch sein, dass Sie es mit dem Sport übertreiben. Wenn Sie jeden Tag im Fitnessstudio schwitzen oder anstrengende Trainingseinheiten absolvieren, um zum Beispiel an einem Triathlon teilzunehmen, können Müdigkeit und Probleme beim Einschlafen die Folge sein - ein Zeichen, dass Sie es übertreiben! Insbesondere Ausdauersportarten führen zu einer hohen Ausschüttung an Cortisol. Wenn Sie nicht die richtige Balance zwischen Bewegung und Entspannung finden, könnten Sie Ihr System mit physischem Stress genauso belasten wie mit emotionalem oder psychischem, sagt Dr. Bubble.

So lösen Sie das Problem: Wenn Sie regelmäßig trainieren und dann merken, dass sie plötzlich schneller ermüden, haben Sie es wahrscheinlich übertrieben. Gönnen Sie sich ein paar Tage Pause und erholen Sie sich. Kehren Sie danach zurück zu Ihrem gewohnten Sportprogramm und beginnen Sie mit 25 Prozent Auslastung. Erhöhen Sie nach jeder Woche um 25 Prozent bis Sie wieder auf Ihrem normalen Pensum sind, rät Tom Holland, 21-facher Ironman-Teilnehmer und Autor von "The Marathon Man".

8. Sie haben eine Harnwegsentzündung

Falls Sie bereits früher schon einen Harnwegsinfekt hatten, kennen Sie das Brennen beim Wasserlassen. Die Hälfte aller Frauen, die mit Harnwegsinfekten zum Arzt kommen, klagt über Müdigkeit und ein generelles Unwohlsein. Bei den über 40-Jährigen sei der Anteil der Frauen sogar noch höher, sagt Ashley Carroll, Assistenzarzt an der Virginia Commonwealth University. "Im Grunde zwingt Sie Ihr Körper dazu, sich auszuruhen, um die Energie auf die Bekämpfung der Infektion zu konzentrieren."

So lösen Sie das Problem: Gehen Sie zum Arzt, wenn Sie befürchten, eine Harnwegsinfektion zu haben. Verschreibungspflichtige Antibiotika können die Bakterien töten. Alle Ihre Syntome, darunter Schläfrigkeit, sollten innerhalb von sieben bis zehn Tagen nach der Behandlung verschwunden sein. Während des Genesungsprozesses sollten Sie sich genügend ausruhen, viel trinken und sich gesund ernähren, rät Dr. Carroll. Wenn Sie häufig an Harninfekten leiden (mehre pro Jahr), sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt. In diesem Fall könnte eine Langzeitbehandlung mit prophylaktischen Antibiotika künftigen Infektionen vorbeugen.