US-Arzt will Grund für plötzlichen Kindstod entdeckt haben

Fehlfunktion im Ohr soll Ersticken auslösen

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Der plötzliche Kindstod ist ein ebenso grausamer wie unerklärlicher Schicksalsschlag. Bislang wurde keine eindeutige Ursache für das plötzliche Ersticken von Säuglingen ausgemacht. Ein US-Arzt will nun den Auslöser im Innenohr der betroffenen Kinder ausgemacht haben.

Verursacht eine Störung im Innenohr den plötzlichen Kindstod? (Symbolbild: thinkstock)
Verursacht eine Störung im Innenohr den plötzlichen Kindstod? (Symbolbild: thinkstock)

Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 250 Babys den plötzlichen Kindstod. In den USA sind jährlich etwa 4.000 Opfer zu beklagen. Scheinbar völlig gesunde Babys werden zu Bett gebracht und ersticken im Schlaf. Vor der Hilflosigkeit der Eltern wollte Daniel Rubens nicht die Augen verschließen. Der 52-Jährige ist eigentlich Narkosefacharzt am Kinderkrankenhaus in Seattle. Seit elf Jahren aber forscht er zu den Ursachen des mysteriösen Syndroms. Und nun meint der Mediziner, die Erklärung dafür gefunden zu haben, warum bestimmte Kinder zu Opfern werden.

Seine Hypothese lautet: Die Betroffenen litten an einer nicht diagnostizierten Fehlfunktion im Innenohr. Diese Störung hindert Babys daran, bei Atemproblemen automatisch aufzuwachen und sich anders hinzulegen, um wieder Luft zu bekommen. „Sie sind zu jung, um sich aufzusetzen“, erklärte Rubens der Zeitung „The Seattle Times“. Diese Babys ersticken dann schließlich im Schlaf.

Dem Bericht zufolge war in einer US-Studie festgestellt worden, dass 31 am Sudden Infant Death Syndrome (SIDS) gestorbene Kinder zuvor bei Hörtests bestimmte Frequenzen im rechten Ohr schlechter wahrnehmen konnten. Bei vier verstorbenen Babys waren während der Obduktion Blutungen und starke Schädigungen im Innenohr festgestellt worden. Rubens hat die Fehlfunktion bei Labormäusen nachgeahmt und exakt die Erstickungssymptome wie beim plötzlichen Kindstod festgestellt.

Rubens fordert weitergehende Forschungen und schließlich einen Hörtest, der binnen 48 Stunden nach der Geburt durchgeführt werden soll. Damit könnten potenzielle SIDS-Opfer frühzeitig erkannt und präventiv behandelt werden.

 

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