Der Krieger in Dir

Das vorherrschende Element im Herbst ist Luft und zwar in Form von Wind. Dieser erhöht das Windelement in uns: Vata. Gerade jetzt sind erdende Yogahaltungen besonders wichtig. Zu diesen zählen auch die Krieger- oder Helden-Asanas: Krieger 1, 2 und 3 (in Sanskrit: Virabhadrasana 1, 2 und 3). Viele fragen sich, warum es im Yoga überhaupt Haltungen wie den Krieger gibt, wo wir Krieg doch mit Gewalt, Kampf und Aggression assoziieren? Dabei geht es mehr darum, wie und für was man die positiven Qualitäten eines Kriegers nährt und anwendet: Standhaftigkeit, Kraft, Durchsetzungsvermögen, Leidenschaft und Willensstärke. Diese haben mit guter Erdung, einer starken Körpermitte, festem Standvermögen, einem offenen Herzen und klarem Verstand zu tun.

Kraft, Durchsetzungsvermögen und Willensstärke: Die positiven Qualitäten des Kriegers. (Bild: thinkstock)
Kraft, Durchsetzungsvermögen und Willensstärke: Die positiven Qualitäten des Kriegers. (Bild: thinkstock)

Körperlich stärken die Kriegerhaltungen Beine, Gesäßmuskeln, Arme und Schultern und sorgen für eine gerade Ausrichtung der Wirbelsäule. Um die Erdung zu verstärken, kannst Du Dir vorstellen, durch die Beine ein- und aus dem Kronenchakra (dem Scheitelpunkt) auszuatmen.

Yoga-Tipps für einen guten Start in den Tag

Starte in Krieger 1. Stelle Dich dazu zunächst in gegrätschter Position quer auf die Yoga Matte. Drehe Dich nun mit den Händen an der Taille um 90 Grad nach links auf, wobei der rechte Fuß auf 45 Grad stehen bleibt. Das Becken sollte möglichst parallel zum schmalen Mattenende sein. Nimm mit der nächsten Einatmung beide Arme gestreckt nach oben und bringe die Handflächen zusammen. Mit der Ausatmung beuge das linke Knie soweit es geht, idealerweise auf 90 Grad. Achte darauf, dass das Knie genau über dem Fußgelenk ist. Der Oberschenkel fällt nicht nach innen. Das Kinn zeigt in Richtung Brust, sodass Deine Wirbelsäule komplett aufgerichtet ist. Lass nun mit jeder Einatmung mehr Länge in der Wirbelsäule entstehen und komme mit der Ausatmung ein kleines bisschen tiefer in den Ausfallschritt. Die Außenseite des rechten Fußes bleibt fest mit dem Boden verankert.

Yoga gegen Rückenschmerzen

Nach sieben Atemzügen drehst Du den rechten Fuß auf 90 Grad auf und streckst beide Arme in einer geraden Linie aus, sodass der linke Arm vor Dir gestreckt ist. Lasse Deinen Blick dem „verlängerten“ Mittelfinger folgen. Er ist bestimmt und voller Willenskraft, aber dennoch weich. Die Schultern sind nicht verkrampft, sondern fallen locker nach hinten und unten. Die Wirbelsäule ist aufrecht. Komme nach sieben Atemzügen zurück in den Krieger 1 und achte jetzt besonders darauf, dass Mulha Banda aktiv ist – also der Beckenboden nach oben und innen gezogen ist und circa drei Zentimeter unter dem Bauchnabel auch der untere Bauch leicht nach innen gezogen ist. Dies ist Dein Kraftzentrum. Hebe mit der nächsten Einatmung das hintere Bein an und komme mit der Ausatmung in eine T-Haltung. Die Arme sind ausgestreckt vor Dir und das hintere Bein ist mit geflextem Fuß ausgestreckt hinter Dir. Atme gleichmäßig für 7 Atemzüge und komme zurück in den Krieger 1. Dann die Seiten wechseln. Sei während der Asanas mutig und stolz wie ein Krieger, aber gleichzeitig voller Freude und Frieden in Deinem Herzen.

So können Sie mit Yoga Ihr Immunsystem stärken

Ein schönes Filmzitat aus “Hercules” passt zum Thema: “Ein wahrer Held wird nicht an der Größe seiner Kraft gemessen, sondern an der Kraft seines Herzens.”

PS: Hier geht es zu meiner Website www.ursulakarven.de