Sex im Herbst ist am schönsten
Von wegen triste Jahreszeit: Wie Wissenschaftler festgestellt haben, ist unsere Lust auf Sex gerade im Herbst besonders groß! Wer also bisher glaubte, mit dem Sommer würde sich nun auch der (An)Trieb verabschieden, der legt lieber mal den dicken Herbstschmöker beiseite und liest die jüngste Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München — Überraschungen sind garantiert!
Ausziehen statt einpacken
Auch wenn die Temperaturen sinken und wir statt leichter T-Shirts und Röckchen wieder den Zwiebel-Look mit mehreren Schichten Stoff bevorzugen, im Herbst entblättern wir uns auch besonders gern. Das wissen Professor Till Roenneberg und sein Team von Biologen vom Münchner Institut für Medizinische Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität zu berichten. Die Wissenschaftler erforschten, ob unsere Libido im Zusammenhang mit den Jahreszeiten steht. Dafür zogen sie weltweite Geburtsstatistiken heran, angefangen bei Dokumenten aus dem 19. Jahrhundert. Nach Auswertung unzähliger Daten ließ sich eines eindeutig feststellen: Der Herbst ist die Jahreszeit, in der die meisten Kinder gezeugt werden.
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Schmetterlinge im Bauch
Stimmungsschwankungen finden Sie doof? Zu Unrecht, weiß Professor Roenneberg: „Wir müssen verstehen, dass in der Zyklizität eine ungeheure Stärke liegt." Er verrät gegenüber der „Welt am Sonntag", dass jede emotionale Schwankung ihre Wichtigkeit hat — und meist auch biologisch zu erklären ist. Ein schönes Beispiel hierfür ist das Gefühl, frisch verliebt zu sein: Es kribbelt im Bauch, Sie fühlen sich wieder wie damals mit 16 und das alles liegt nur an Ihrem Schatz? Klingt romantisch, ist aber nicht ganz so. Wie der Biologe weiß, wird im Herbst das Glückshormon Dopamin verstärkt ausgeschüttet und genau das sorgt für das Flattern in der Magengegend. Woran oder an wem das Gefühl festgemacht wird, ist dabei fast nebensächlich, denn Fakt bleibt — man genießt es gerne zu zweit. Die Chancen, sich zu verlieben, stehen im Herbst also besonders gut.
Nähe schafft Nähe
Es klingt wie ein Klischee, doch tatsächlich rücken wir im Herbst wieder näher zusammen — und das offenbar nicht bloß, um uns gegenseitig zu wärmen! Da sich der gesamte Organismus saisonbedingt verändert, inklusive Blutdruck, Immunabwehr und Schlafverhalten, tickt auch unser Gehirn nach den Sommermonaten etwas anders. So wird der rechte Gehirnlappen weniger stark durchblutet, in dem Gefühlsregungen wie Traurigkeit, Aggressionen und Angst sitzen. Die linke Hälfte des Hirns hingegen ist besonders aktiv, und das macht uns im Herbst besonders zärtlich und liebesbedürftig. Während man im Sommer gerne ausgeht und wild flirtet, steht nun die Jahreszeit der tieferen Gefühle an: Wenn es draußen stürmt und friert, muss drinnen Wärme geschaffen werden. Die perfekte Umgebung also, sich gut zu unterhalten, kennenzulernen — und zu verlieben.
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Heißer Herbst
Und da reden wir immer von Frühlingsgefühlen: Endokrinologen wissen, dass der männliche Testosteronspiegel gerade im Herbst akut „ansteigt"… Die Herren der Schöpfung sind demnach besonders ausdauernd, stets in Stimmung — und dürfen sich freuen: Praktischerweise hat es die Natur so eingerichtet, dass auch Frauen im Herbst ein wahres Hormonkarussell fahren. Die vermehrte Ausschüttung von Östrogenen kurbelt auch die weibliche Libido ordentlich an. Seien Sie also nicht traurig, weil der Sommer vorbei ist — die heißeste Jahreszeit hat gerade erst angefangen!
