Herbstdepression: So kommen Sie gut gelaunt durch die dritte Jahreszeit

Alle Jahre wieder: Die Tage werden kürzer, unsere Gesichter aber immer länger. Dunkelheit, dauerhaftes Grau in Grau am Himmel und nasskaltes Wetter leisten ihren Beitrag zum berühmt-berüchtigten Herbst-Blues. Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit sind typische Symptome, die bei einigen Menschen gemeinsam mit der dritten Jahreszeit Einzug halten. Doch mit ein paar simplen Tipps lässt sich dem herbstlichen Trübsinn der Garaus machen.

An der frischen Luft sein oder sich mit Freunden treffen kann gegen den Herbst-Blues helfen (Bild: thinkstock)
An der frischen Luft sein oder sich mit Freunden treffen kann gegen den Herbst-Blues helfen (Bild: thinkstock)

Vorab zur Beruhigung: Die wenigsten, die mit Beginn der dunklen Jahreshälfte einen psychischen Durchhänger haben, leiden an einer Depression im klinischen Sinn. Halten Abgeschlagenheit, Trübsinn und das Abkapseln von der Außenwelt jedoch länger als zwei Wochen an, könnten Sie allerdings vielleicht an der sogenannten "Saisonal Abhängigen Depression (SAD)" leiden. Diese ist eine recht seltene Unterform depressiver Erkrankungen und tritt regelmäßig in Abhängigkeit zur Jahreszeit – meist eben im Herbst – auf. Während die Symptome, wie mangelnde Energie und Freudlosigkeit, denen anderer Depressionsformen durchaus gleichen, zeigen sich hingegen Unterschiede im Ess- und Schlafverhalten: Anders als sonst bei Depressionen üblich, verspüren SAD-Betroffene vermehrten Heißhunger und ein erhöhtes Schlafbedürfnis statt der meist bei Depressiven auftretenden Appetitlosigkeit und Schlafstörungen.

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Ob kurzzeitige herbstliche Verstimmung oder "Saisonal Abhängige Depression" – als Hauptgründe werden mangelndes Tageslicht und verkürzte Sonneneinstrahlung vermutet. Dadurch wird die vermehrte Produktion des Hormons Melatonin stimuliert, was zu erhöhter Müdigkeit führt. Wir verraten Ihnen, wie Sie dennoch gut gelaunt durch die kalte Jahreszeit kommen:

Raus ins Freie
Auch wenn das Schmuddelwetter eher zum Stubenhocker-Dasein verleitet, wirkt bereits ein kurzer Spaziergang selbst bei wolkenverhangenem Himmel wahre Wunder gegen trübe Stimmung. Besonders wirkungsvoll ist die Kombination mit sportlichen Aktivitäten, wie Radfahren, Wandern oder Joggen. Den Spaziergang zum nächsten Solarium können Sie sich hingegen sparen, denn entgegen der landläufigen Meinung kann es natürliches Licht nicht ersetzen.

Besonders für Betroffene der "Saisonal Abhängigen Depression" können diese Maßnahmen unter Umständen jedoch nicht ausreichen. Für sie empfehlen sich spezielle Lichttherapien, die den depressiven Symptomen entgegen wirken sollen. Über derartige Therapien sollten Sie am besten vorab mit Ihrem Arzt sprechen.

Der Herbst schlägt so manchem aufs Gemüt. Das lässt sich jedoch verhindern (Bild: thinkstock)
Der Herbst schlägt so manchem aufs Gemüt. Das lässt sich jedoch verhindern (Bild: thinkstock)

Du bist, was du isst
Dass frisches Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen sollten, versteht sich von selbst, denn gerade in der kalten und nassen Jahreszeit wird unserem Immunsystem einiges abverlangt. Zudem noch echte "Glücklichmacher" sind kohlenhydratreiche Nahrungsmittel, wie Nudeln oder Kartoffeln. Gute Nachrichten gibt es auch für alle Naschkatzen: Schokolade fördert die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin und eignet sich somit zur Bekämpfung des Herbst-Blues – allerdings besser in Maßen, bevor die Stimmung wegen unerwünschten Pfunden auf ein Neues verhagelt wird.

Gesellig bleiben
Hat Sie das Stimmungstief erst einmal erwischt, ist die Versuchung groß, sich ins Schneckenhaus zurückzuziehen. Dass dies der falsche Weg ist, ist den meisten zwar bewusst, doch der innere Schweinehund will schließlich auch erst mal überwunden werden. Tatsächlich sind soziale Kontakte aber von immenser Bedeutung für das eigene Wohlbefinden. Unternehmungen mit Freunden, Gespräche und gemeinsames Lachen verschaffen Ablenkung und Aufmunterung – und geteiltes Leid ist ja bekanntermaßen auch nur halbes Leid.

Bringen Sie Farbe in Ihr Leben
Wenn schon draußen alles grau in grau ist, bringen Sie selbst Farbe in Ihr Leben. Farben haben einen wesentlichen Einfluss auf unsere Stimmung – und den sollten Sie nutzen. Insbesondere Rot-, Orange- oder Gelbtöne sowie Hellgrün wirken aktivierend und verbreiten gute Laune. Ob farbenfrohes Kleidungsstück oder knallige Dekorationselemente – gezielt gesetzte Farbakzente können die Laune heben. Und wer seine eigenen vier Wände schon längst einer Schönheitskur unterziehen wollte: Jetzt ist die beste Gelegenheit, Farbe zu bekennen.

Etwas für sich tun
Nicht minder wichtig als sein soziales Leben zu pflegen, ist es allerdings auch, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und zu entspannen. So belastend das ungemütliche Herbstwetter auch sein kann, so bietet es doch auch die perfekte Ausrede, dem Müßiggang einfach mal ohne schlechten Gewissen zu frönen: Den ganzen Tag im Bett bleiben, lesen, Musik hören oder einen Film schauen – gerade diese oftmals raren Momente sind Balsam für die Seele.

Fazit: Besonders in der dunklen Jahreszeit sollten Sie sich Lichtblicke verschaffen, die Ihre Stimmung aufhellen. Frische Luft, Bewegung, richtige Ernährung und soziale Kontakte können dazu beitragen dass sich das Stimmungstief ebenso schnell verzieht wie die herbstlichen Nebelschwaden am Morgen. Wenn dies jedoch keine Besserung bewirken kann, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um das eventuelle Vorliegen einer Depression abzuklären.