Alternative für immer: Augenlasern statt Sehhilfe

Nie mehr Brillenschlange! Kein Ärger mehr mit Kontaktlinsen! Die Option einer korrektiven Laserbehandlung bei Sehstörungen wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung ist verlockend. Aber für wen ist sie geeignet, wie viel kostet der Eingriff und welche Risiken gibt es? Wir haben nachgefragt.

LASEK, LASIK, PRK: Es gibt mittlerweile zahlreiche Methoden des Augenlaserns (Bild: thinkstock)
LASEK, LASIK, PRK: Es gibt mittlerweile zahlreiche Methoden des Augenlaserns (Bild: thinkstock)

Die Augenlaserbehandlung ist ein operativer Eingriff, der ausschließlich in einer Augenklinik oder in einem medizinischen Zentrum für Augenlasertechnik vorgenommen werden sollte. In einem ausführlichen Vorgespräch und mithilfe verschiedener Untersuchungen wird dort vorab festgestellt, ob das Lasern der Augen überhaupt möglich bzw. zu empfehlen ist. Grundsätzlich gilt es, folgende Dinge zu beachten:

Wann sollte oder darf das Augenlasern nicht durchgeführt werden? Kurzsichtige mit einem Dioptrien-Wert größer als -8 sollten besser die Finger von einer Augenlaserbehandlung lassen, genau wie Menschen mit Hornhautverkrümmung über 5 Dioptrien. Das rät Gunther Oesker vom Zentralverband der deutschen Augenoptiker. Auch wenn Übersichtigkeit vorliegt – also eine Fehlsichtigkeit, die bei entspanntem Auge unscharfes Sehen hervorruft –, hängt die Eignung für das Lasern von der Dioptrien-Höhe ab: Bei einem Wert über 3 wird es kritisch. Auch bei bestimmten Hornhauterkrankungen, der Autoimmunerkrankung Kollagonese und schwankendem Sehvermögen darf der Eingriff laut Oesker auf keinen Fall vorgenommen werden. „Da mit refraktiv-chirurgischen Eingriffen wie der Laserbehandlung an der Hornhaut nicht alle Fehlsichtigkeiten korrigiert werden können, werden heute auch vermehrt künstliche Linsen implantiert“, so der Optiker weiter.

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Wie viel kostet das Augenlasern?
„Mit der Preisstruktur für eine chirurgische Korrektur der Fehlsichtigkeit verhält es sich ähnlich wie bei Kraftfahrzeugen“, erklärt Oesker. „Es gibt Anbieter mit günstigen Startpreisen und einer Liste von Aufschlägen bzw. höheren Preisen, zum Beispiel für höhere Stärken und neuere Techniken. Und es gibt Anbieter, die unabhängig von der Fehlsichtigkeit und Operationstechnik einen Einheitspreis anbieten.“ Die Preise für das Augenlasern beginnen bei rund 800 Euro und reichen bis zu 1.700 Euro pro Auge. Pauschalangebote liegen bei etwa 1.200 Euro pro Auge. Auch das Rabatt-Portal „Groupon“ hat bereits eine Laser-OP angeboten – der Preis begann bei 500 Euro. Seriöse Anbieter distanzieren sich jedoch von derartigen Sonderangeboten.

Was übernimmt die Krankenkasse?
So eine Augenlaser-OP ist also nicht ganz billig. Leider besteht in Deutschland wenig Hoffnung darauf, dass Krankenkassen den Eingriff übernehmen. Gesetzliche Krankenkassen scheiden von vornherein aus, da Sehhilfen wie Brillen und Kontaktlinsen kostengünstiger sind als der nicht unbedingt notwendige chirurgische Eingriff. Wer Mitglied in einer privaten Krankenkasse ist, hat eine kleine Chance auf eine Kostenbeteiligung. Allerdings meistens auch nur dann, wenn optionale Zusatzversicherungen abgeschlossen wurden.

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Welche verschiedenen Methoden des Laserns gibt es?
Von Jahr zu Jahr nimmt die Anzahl der Augenlaser-OPs zu, und damit das Know-how der Mediziner. Folglich gibt es immer mehr unterschiedliche Methoden. Sie sind unter Kürzeln wie LASEK, LASIK, PRK oder PTK bekannt. Welche Methode für Sie am besten geeignet ist, sollte ein Arzt entscheiden. Die derzeit am häufigsten angewandten Verfahren sind die LASIK und die Femto-LASIK. Letztere, auch Femtosekunden-LASIK oder Laser-LASIK genannt, stellt nach Einschätzungen von Fachjournalisten das modernste und sicherste Verfahren dar. Sie erfolgt komplett ohne den Einsatz mechanischer Geräte – also ohne Schnitt – und bedeutet nur wenige Tage Arbeitsausfall. Die Laserkorrektur ohne Schnitt wird derzeit bei etwa 90 Prozent der Patienten durchgeführt.

Welche Risiken beinhaltet eine Augenlaserbehandlung?
Wie jeder operative Eingriff ist auch das Augenlasern nicht ganz risikofrei. Bei Verfahren, die mit einem Schnitt einhergehen, entsteht eine Wunde, die sich entzünden oder zu Narben und Trübungen auf der Hornhaut führen kann. Dadurch kann sich dauerhaft das nächtliche Sehvermögen verschlechtern. Ebenfalls möglich ist, dass der Eingriff zu einer Unter- oder Überkorrektur führt und Sie später doch wieder eine Sehhilfe brauchen. Trockene Augen können eine weitere Folge der Behandlung sein, dem sich aber mit speziellen Augentropfen entgegen wirken lässt.