Kontaktlinsen: Das hilft gegen trockene Augen

Mehr als fünf Millionen Deutsche tragen Kontaktlinsen — viele davon nicht ganz sorglos. Am häufigsten sind Klagen über trockene, juckende oder brennende Augen. Yahoo! Lifestyle hat einen Experten gefragt, woher die Probleme kommen und was man dagegen tun kann.

Kontaktlinsenträger haben oft Probleme mit trockenen Augen (Bild: thinkstock)
Kontaktlinsenträger haben oft Probleme mit trockenen Augen (Bild: thinkstock)

Trockene Augen: Was bedeutet das?
„Das trockene Auge ist seit mindestens fünf Jahren als eigenes medizinisches Problem anerkannt", so Gunther Oesker vom Zentralverband der deutschen Augenoptiker. Das Gefühl, Sand oder einen anderen Fremdkörper zwischen Linsen und Augen zu haben, aber auch Lichtempfindlichkeit oder Schmerzen beim Tragen der Sehhilfen kann dreierlei Ursachen haben: eine zu geringe Menge an Tränenflüssigkeit, zu wenige Schleim-Proteine oder ein zu dünner Fettfilm auf dem Augapfel. Treten zusätzlich Ermüdungserscheinungen oder verschwommenes Sehen auf, könnten diese Symptome sich auf eine unkorrigierte Winkelfehlsichtigkeit zurückführen lassen. Bei Auftreten des landläufig als „Schielen" oder „Silberblick" bekannte Phänomens sollte man dringend einen Augenarzt aufsuchen, denn im fortgeschritteneren Zustand kann diese Fehlstellung zusätzlich Magen- oder Rückenbeschwerden, Übelkeit oder eine Bindehautentzündung nach sich ziehen.

Heizungsluft, PC-Monitor & Co: Die Auslöser

Heizungs-, Klimaanlagen- oder Zugluft sind die wohl bekanntesten Verursacher von trockenen Augen. Doch es gibt noch mehr Auslöser — zum Beispiel die Arbeit am Computerbildschirm. Für diese Erscheinung gibt es in den USA sogar schon einen Fachbegriff: „Office Eye Syndrom". „Wenn man auf den Monitor schaut, blinzelt man nur noch halb sooft wie sonst, und das Lid schließt sich dabei nicht komplett", so Oesker. „Der Grund dafür ist vermutlich die starke Konzentration." Auch bestimmte Medikamente, zum Beispiel in der Östrogentherapie nach der Menopause oder einige Antibiotika- und Betablocker-Präparate, können den zur Verringerung der Tränenflüssigkeit führen. Die einfachste Erklärung für das Trockenheitsgefühl im Auge eines Kontaktlinsenträgers ist aber ein falsches Pflegemittel, das nicht zum Material der Linse passt. Auch die falsche Stärke, Passform oder Art der Linse können zu Irritationen führen.

Im Kampf gegen die Kälte: Was wirklich warm hält

Was man gegen trockene Augen tun kann
Zuallererst gilt herauszufinden, warum sich die Augen beim Tragen von Kontaktlinsen trocken oder unangenehm anfühlen — nur so kann man wirksam dagegen vorgehen. Gegen Heizungsluft helfen die üblichen Luftbefeuchter wie Pflanzen oder ein Wasserbehälter, der am Heizkörper angebracht wird. Gegen die Anstrengung bei der Bildschirmarbeit kann man mit regelmäßigem Training und gezielten Entspannungsübungen für die Augen vorgehen — es hilft schon alleine, alle 30 Minuten den Blick vom Monitor abzuwenden und aus dem Fenster zu blicken. Auch Benetzungsflüssigkeiten können die Augen befeuchten, allerdings bringen sie nur für kurze Zeit Linderung. Ist die Trockenheit bereits fortgeschritten, helfen auch Augentropfen nicht wirklich weiter. „Das ist wie bei trockener Haut, die muss man auch regelmäßig eincremen", erklärte Oesker. „Man muss sie bereits vorbeugend verwenden. Wenn Sie wissen, dass Sie trockene Augen haben, sollten sie die Tropfen über vier Wochen vier bis fünf Mal am Tag benutzen."

Übrigens: Je älter wir werden, desto weniger Tränenflüssigkeit bildet sich. Umso wichtiger ist es dann, etwas nachzuhelfen. Je nach individuellem Bedürfnis ist die Zusammensetzung der Tropfen wichtig. Und schließlich gibt es noch verschiedene Modelle von weich bis hart, Tages-, Wochen- oder Monatslinsen, oder solche mit erhöhtem Sauerstoffgehalt. Fragen Sie beim Augenarzt oder Optiker nach, was sich für Ihre Augen am besten eignet.

Lieber halb blind als Brillenschlange: Schadet Eitelkeit dem Auge?
Mit Kontaktlinsen haben Sie so Ihre Probleme, eine Brille passt aber nicht in Ihr Selbstbild? Es gibt sie noch immer, die Menschen, die sich aus Gründen der Eitelkeit halb blind durchs Leben tasten und gerade mal beim Autofahren Brille tragen. Von peinlichen Stolperaktionen und arroganter Ignoranz, wenn die beste Freundin auf der anderen Straßenseite wild mit den Armen rudert, mal abgesehen. Denn eine Sehhilfe ändert an der Sehschwäche an sich nicht. Zumindest dann nicht, wenn das Erwachsenenalter erreicht und keine Hornhautverkrümmung vorhanden ist. Aber der Verzicht auf klare Sicht schränkt die Lebensqualität ein und kann zu Kopfschmerzen führen. Ganz abgesehen davon, dass Ihnen so vielleicht der Mann Ihres Lebens durch die Lappen geht — weil sie ihn schlichtweg übersehen haben.