Cellulite: Sieben Mythen rund um die lästige Orangenhaut

Orangenhaut, Kraterlandschaft, Hagelschaden – es gibt jede Menge Synonyme für die lästige Cellulite. Dass es sich dabei nicht um nette Kosenamen handelt, ist kein Wunder. Schließlich freut sich niemand, wenn er die gemeinen Dellen an Schenkeln, Po und Bauch entdeckt. Doch warum bekommen wir die eigentlich? Und wie kann man Orangenhaut wieder loswerden? Diese Fragen sind gar nicht so leicht zu beantworten, denn um das Thema Cellulite ranken sich unzählige Mythen und Halbwahrheiten. Wir haben sieben davon für Sie aufgedeckt.


Mythos: Nur übergewichtige Menschen bekommen Cellulite

Rund 98 Prozent aller Frauen haben Cellulite, erklären Dr. Cheryl Karcher, Expertin für Ästhetische Medizin und Cellulite-Forscherin, und Dr. David McDaniel, Direktor des Institute of Anti-Aging Research and Professor an der Eastern Virginia Medical School, im Interview mit Yahoo! Shine.

Im Klartext heißt das: Auch Normalgewichtige und Supermodels können an Cellulite leiden. Zwar begünstigt Übergewicht die Entstehung der fiesen Krater auf dem Körper, doch der alleinige Grund dafür ist es definitiv nicht. Und wer sind die beneidenswerten 2 Prozent ohne Dellen? Laut Kercher bleiben Frauen mit dickerer Hautstruktur (wie sie oft bei Frauen mit afrikanischer Abstammung zu finden ist) eher von Orangenhaut verschont.

Mythos: Bei Cellulite handelt es sich um Fettklumpen

Tatsächlich handelt es sich bei Cellulite um ein wildes Mischmasch aus Fett und Bindegewebsfasern. Von letzteren befinden sich unzählige unter unserer Hautoberfläche. Da das Bindegewebe bei vielen Frauen tendenziell schwach ist, können sich aufgeblähte Fettzellen oder auch eingelagerte Lymphe durch das Netz des Bindegewebes „hindurchdrücken“ und so die unschönen Dellen an der Oberfläche verursachen.

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Mythos: Nur Frauen bekommen Orangenhaut

Liebe Frauen, jetzt bitte stark sein – denn dieser Mythos entspricht im Prinzip der Wahrheit. Laut Dr. McDaniel und Dr. Karcher liegt das vor allem an der jeweiligen Beschaffenheit des Bindegewebes. Die Bindegewebsfasern verlaufen bei Frauen stärker parallel als bei Männern. Deren Bindegewebe ist nämlich kreuzförmig vernetzt.

Und genau da liegt der Unterschied: Die parallele Struktur der Frau sorgt für mehr Elastizität, was etwa Fetteinlagerungen während der Schwangerschaft erleichtert. Sie ermöglicht aber leider auch die Entstehung von Cellulite. Theoretisch können zwar auch Männer Cellulite bekommen, die Wahrscheinlichkeit ist aber um ein Vielfaches geringer.

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Mythos: Wenn man abnimmt, verschwindet die Cellulite

Zwar sind Bewegung, gute Ernährung und ausreichend Schlaf bestimmt nicht kontraproduktiv, um lästiger Orangenhaut den Garaus zu machen. Doch leider folgen auf einen damit verbundenen Gewichtsverlust nicht zwangsläufig glatte Oberschenkel oder dellenfreie Pobacken. Zwar verlieren die Fettzellen durch eine Diät oder viel Sport an Volumen und quellen nicht mehr so stark durch die Bindegewebsfasern, doch oftmals lassen ein paar Kilo weniger auch die Haut ein wenig mehr hängen. Trotzdem: Einen Versuch ist es doch wert, oder?

Mythos: Cremes lassen Cellulite verschwinden

In einem Wort: Nein! Wenn überhaupt, dann sorgen Cremes, Lotionen oder Emulsionen, seien sie auch noch so teuer, für eine bloße Illusion glatter Haut. „Sie können das Erscheinungsbild der Cellulite ein wenig verschönern, indem sie die Haut einhüllen. Das sorgt für eine Reflektion, so dass die Dellen weniger Schatten verursachen und die Cellulite insgesamt besser aussieht“, meint Dr. Karcher. Unser Tipp: Sprüh-Selbstbräuner. Die sind deutlich preiswerter und haben denselben Smooth-Effekt.

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Mythos: Ein Cellulaze-Eingriff bedeutet das Ende der Cellulite

Hinter dem Begriff Cellulaze versteckt sich ein einstündiges, minimal-invasives chirurgisches Verfahren, das die lästigen Krater auf unserem Körper ein für alle Mal verschwinden lassen soll. Mit einem Laser, der durch kleine Hautschnitte eingeführt wird, werden dabei Fettzellen in den oberen Hautschichten reduziert, die Neubildung von Kollagen wird angeregt und die natürliche Dicke der Haut erhöht.
Unter Spezialisten gilt die nicht ganz günstige Methode derzeit als die wohl effektivste Cellulite-Behandlung – doch leider ist auch eine Cellulaze-Behandlung keine Garantie für Beine à la Nadja Auermann.

Mythos: Laser-Einsätze oder andere non-invasive Behandlungen lassen Orangenhaut komplett verschwinden

Akustische Wellentherapie, Radiofrequenzbehandlungen und natürlich der Einsatz von Laser - auf dem Anti-Cellulite-Markt gibt es unzählige non-invasive Behandlungsmöglichkeiten, die uns zu glatter Haut verhelfen sollen. Die gute Nachricht: Diese Behandlungen können nach mehreren Sitzungen tatsächlich das Erscheinungsbild der Cellulite verbessern. Wer jedoch erwartet, dass sämtliche Dellen quasi ausradiert werden, wird allerdings enttäuscht.