Nach der Geburt: Diese Veränderungen macht Ihr Körper wirklich durch

Schon vor der Entbindung muss frau sich Horrorgeschichten über das anhören, was nach der Geburt auf sie zukommt: Haarausfall, schlechte Haut, Heißhungerattacken und ständiger Kampf gegen die Schwangerschaftspfunde. Was wirklich dran ist an den unzähligen Ammenmärchen, haben wir überprüft — und können Entwarnung geben: Alles halb so wild.

Nach der Geburt verändert sich der Körper - doch wie genau? (Bild: thinkstock)
Nach der Geburt verändert sich der Körper - doch wie genau? (Bild: thinkstock)

Mythos 1: Ihre Haare fallen aus
Es stimmt: Bei etwa jeder zweiter Frau kommt es nach der Geburt zu starkem Haarausfall. Bis es soweit ist, können nach der Geburt bis zu sechs Monate vergehen, weshalb junge Mütter oft den Zusammenhang nicht erkennen und einen Schrecken bekommen. Doch kein Grund zur Beunruhigung: Verantwortlich sind die Hormone, die ja auch während der Schwangerschaft für die tolle Haarpracht auf Ihrem Kopf gesorgt haben. Nach der Geburt fällt Ihr Östrogenspiegel drastisch ab und mit ihm macht sich Ihre glänzende Haarpracht dünne — dagegen sind Sie weitestgehend machtlos. Was hilft, ist die Aufnahme von ausreichend Eisen, Eiweiß, Zink und Antioxydantien — eine gesunde Ernährung kann nie schaden und ist gut für Kopfhaut, Haare und Nägel.

Mythos 2: Wer stillt, muss gaaaaanz viel essen

Quatsch! Die Kalorien der Muttermilch werden hauptsächlich aus körpereigenen Reserven gewonnen. Übrigens können Sie sich selbst kontrollieren: Normal ist nach der Geburt ein wöchentlicher Gewichtsverlust von etwa einem Kilogramm. Wenn Sie also merken, dass Sie zu schnell abnehmen, sollten Sie während der Stillzeit einfach einen täglichen Extra-Snack zu sich nehmen. Ansonsten fahren Sie ganz gut damit, einfach dann zu essen, wenn Sie Appetit haben. Solange Sie auf eine ausreichende Menge an Vitaminen und Mineralien in Ihren Mahlzeiten achten, sollte Ihre Muttermilch nährstoffreich genug sein. Und wenn Sie ganz sicher sein wollen, sprechen Sie doch einfach mit Ihrem Gynäkologen über Nahrungsergänzungsmittel.

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Mythos 3: Sie nehmen mit der Geburt auf einmal 5 Kilo ab

Klar! Alleine Ihr Baby wiegt ja schon etwa drei Kilogramm — und vergessen Sie nicht die ganzen Flüssigkeiten, wie das Fruchtwasser etwa, die Sie all die Monate mit sich herumgeschleppt haben und plötzlich loswerden. Auch die Wassereinlagerungen, die bei einer Schwangerschaft selten ausbleiben, werden sich in der ersten Woche nach der Geburt verabschieden — und die Kilos auf der Waage weiter purzeln lassen. Doch immer mit der Ruhe, nehmen Sie sich bloß kein Beispiel an den vielen Hollywood-Diven, die nur wenige Wochen nach der Niederkunft wieder in Topform über den roten Teppich stolzieren — ohne exzessives Training bekommt das eine Normalsterbliche nicht hin! Und wieso auch? Es hat immerhin neun Monate gedauert, das ganze Gewicht anzusetzen. Geben Sie Ihrem Körper also etwas Zeit.

Mythos 4: Das Baby ist da — und mit ihm die Akne
Stimmt in manchen Fällen. Schwangere Frauen sehen ständig so aus, als kämen sie gerade von einer Bergwanderung zurück, mit rosigen Wangen und praller Haut. Der Grund: Während der Schwangerschaft kommt es zu einer verstärkten Blutzirkulation im Körper, die sich vor allem im Gesicht bemerkbar macht. Und tatsächlich ist an Mythos 4 etwas dran — ist das Baby erstmal auf der Welt, weicht das Strahlen aus Ihrem Gesicht und macht Platz für Pickel. Doch keine Sorge, die unreine Haut ist nicht von Dauer, denn sie hat mit dem plötzlichen Abfall Ihres Hormonspiegels zu tun. Wenn Sie arge Hautprobleme haben, können Sie mit speziellen Vitamin-A-haltigen Gesichtscremes dagegen vorgehen. Bei hartnäckigen Pickeln helfen leichte Antibiotika, die Ihnen Ihr Dermatologe verschreiben kann. Aber seien Sie bitte nicht so streng mit sich — alleine Ihre Freude über den Familienzuwachs macht Sie zur schönsten Frau der Welt!

Mythos 5: Stillen hilft beim Abnehmen
Das stimmt: Für eine gesunde Entwicklung benötigt Ihr Baby täglich zwischen 500 und 800 Kalorien. Wenn Sie sich also dafür entschieden haben, Ihr Kind zu stillen, holt es sich seine benötigte Energie aus der Muttermilch und hilft Ihnen so, Gewicht zu verlieren — davon haben Sie also beide etwas! Das ist eine ganz natürliche Entwicklung, erwarten Sie also bloß keinen überraschenden Gewichtsverlust über Nacht. Geben Sie der Sache Zeit, und Sie werden die Kilos purzeln sehen, während Ihr Kind proportional dazu wächst und gedeiht.

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Mythos 5: Junge Mütter dürfen keinen Sport treiben
Falsch — manche Übungen dürfen Sie schon direkt nach der Geburt durchführen. Leichte Bauchmuskelübungen oder Rückbildungsgymnastik können nicht schaden und verhelfen Ihnen ruckzuck zu Ihrer alten Form. Eins ist dennoch klar: Sie sollten sich nicht überfordern. Steigern Sie Ihr Pensum ganz gemächlich, Sie wollen ja nicht an einem Wettbewerb teilnehmen, oder? Die letzten Monate waren strapaziös genug — Ihr Körper gibt Ihnen schon ein Zeichen, wenn er wieder voll belastbar ist!

Mythos 6: Schlaffer Bauch kommt von Innen
Um Himmels Willen, ein ausgeleierter Uterus als Grund für schlaffe Haut am Bauch ist absoluter Quatsch! Nach der Geburt hängt der Bauch ein wenig, weil die unteren Bauchmuskeln, während der Bauch wuchs, immer mehr gedehnt wurden. Nach der Geburt stützt das Gewebe erstmal Ihre inneren Organe — da muss ein straffer Bauch hinten anstehen. Aber keine Angst, der Traum vom Six-Pack ist nicht vorbei, vorausgesetzt Sie arbeiten daran — im Fitnessstudio und mit einem ausgewogenen Ernährungsplan!

Mythos 7: Dehnungsstreifen sind für immer
Das wären ziemlich ernüchternde Neuigkeiten für die Frauen dieser Welt — immerhin haben fast 90 % mit den unliebsamen Vernarbungen auf der Haut zu kämpfen. Fakt ist: Wenn Sie handeln, solange die Dehnungstreifen noch rosa und im Anfangsstadium sind, kann ihnen Einhalt geboten werden. Es hilft schonmal, am Anfang der Schwangerschaft viel Wasser zu trinken und den Bauch mit Körpercremes oder -ölen einzureiben — so ist die Haut gut mit Feuchtigkeit versorgt und bleibt elastisch. Um den Dehnungstreifen, die durch die rapide Gewichtszunahme in der Schwangerschaft entstehen, nicht noch Grund zur Ausbreitung zu geben, sollten Sie auf unnötige Kalorien in Form ungesunder Snacks verzichtet, und stattdessen Zitrusfrüchte auf den Speiseplan setzt — die sind gut für die Kollagenproduktion und halten die Haut straff.