Angst vor dem Kindergarten: Hilfreiche Tipps, wenn Ihr Kind nicht will!

Wenn die Kleinen schon beim bloßen Erwähnen des Wortes "Kindergarten" eine trotzige Miene aufsetzen und schluchzen "Nein Mama, ich will da nicht hin", ist das ein wahrer Alptraum für alle Eltern. Denn das bringt nicht nur den gesamten Tagesablauf gehörig durcheinander, man ist natürlich auch ratlos und unsicher, wie man sich als Elternteil in dieser Situation verhalten soll. Mit diesen Tipps finden Sie heraus, was hinter dem (plötzlichen) Kindergarten-Streik Ihres Lieblings steckt und wie Sie damit umgehen können.

Warum sträubt mein Kind sich?

Bevor Sie Ihrem Nachwuchs mit bestimmendem Blick einen Vortrag darüber halten, warum es in den (derzeit) so verhassten Kindergarten gehen muss, sollten Sie herausfinden, was eigentlich hinter seiner Abneigung steckt. Da Kinder das selbst oft nicht genau benennen können und/oder wollen, schnappen Sie sich abends eine Kuscheldecke und eine Tasse heiße Schokolade und reden Sie mit Ihrem Schatz über die letzten Kindergarten-Besuche.

Was hat Ihrem Zwerg dort besonders gut gefallen und was weniger? Gibt es Kinder, die er nicht leiden kann oder vor denen er vielleicht sogar Angst hat? Achten Sie auf die Reaktionen Ihres Kindes, wenn es erzählt. Das kann Ihnen viel über die aktuelle Situation im Kindergarten verraten. Sollten Sie dennoch nichts aus Ihrem Sprössling herauskitzeln können, bringt womöglich ein Gespräch mit den Erziehern Licht ins Dunkel.

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Wenn die Tränen fließen

Klar, wenn man sein Kind weinend im Kindergarten zurücklassen muss, bricht es einem das fast das Herz. Doch so hart es klingt: Verabschieden Sie sich und gehen Sie, auch wenn Ihr Spatz herzzerreißend schluchzt. Denn, das werden Ihnen viele Erzieher bestätigen, meistens beruhigen sich Kinder dank Bauklötzen und Kindergarten-Kumpels schnell von ganz alleine.

Nur wenn Ihr Kind die zunächst beängstigende Trennungssituation alleine meistert, wird es merken, dass ihm im Kindergarten nichts Schlimmes passiert und Sie es nicht für immer dort „zurücklassen". Eine Erfahrung, die ihm auch in Zukunft dabei helfen wird, schwierige und unangenehme Momente ganz allein zu bewältigen. Also, auch wenn es schwer fällt - Augen zu und durch…

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Jeder braucht mal eine Verschnaufpause

Besonders irritierend ist es für Eltern, wenn ein Kind von jetzt auf nun den Kindergarten-Besuch verweigert. Bevor Sie jetzt aber hysterisch alle nur erdenklichen Möglichkeiten für den plötzlichen Streik Ihres Kindes durchspielen, ziehen Sie doch mal die einfachste Erklärung in Betracht: Hat nicht jeder von uns ab und zu mal keine Lust auf einfach gar nichts? Eben. Wieso sollte es Ihrem Kind anders gehen?

Prinzipiell gilt: Es ist nicht verkehrt, wenn Sie Ihrem Kind auch mal eine „Verschnaufpause" vom Kindergarten gönnen.Das sollte natürlich keinesfalls zur Gewohnheit werden. Ein zugegebenermaßen etwas fieser, aber wirkungsvoller Trick: Gestalten Sie die Kindergarten-Auszeit nicht zu spannend. So wird Ihr Kind merken, dass es mit seinen Kameraden wohl viel mehr Spaß gehabt hätte. Und am nächsten Morgen kann es der kleine Verweigerer garantiert kaum erwarten, sich auf den Weg in Richtung Kindergarten zu machen.

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Anschluss verzweifelt gesucht

Oft treten die Kleinen in Kindergarten-Streik, weil sie dort keinen Anschluss finden. In diesem Fall kann eine kleine elterliche Hilfestellung nicht schaden. Sorgen Sie zum Beispiel dafür, dass Ihr Kind so früh wie möglich im Kindergarten eintrifft. So kann es sich zum Beispiel gleich das beliebte Schaukelpferd schnappen, um das sich stets alle scharen und muss nicht als Neuer zu einer bereits bestehenden Spielgruppe stoßen.

Ist Ihr Kind sehr schüchtern, fordern Sie es öfter in Alltagssituationen heraus: Lassen Sie es beim Metzger bestellen oder auf dem Spielplatz einem fremden Kind ein Saftpäckchen anbieten. Kleine Erfolgserlebnisse stärken das Selbstbewusstsein und machen es Ihrem scheuen Schatz leichter, auf andere zuzugehen und Freunde zu finden. Sie werden sehen: Statt strikter Kindergarten-Verweigerung wird Ihr Kind Sie bald bitten, noch ein Stündchen länger dort bleiben zu dürfen.

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Ein ernstzunehmendes Problem: Kindergarten-Mobbing

Es klingt zunächst ein wenig seltsam, doch ein Grund für einen plötzlichen Kindergarten-Streik kann tatsächlich auch Mobbing sein. Natürlich gilt es hier, klar zu unterscheiden: Konflikte und Hänseleien sind ein wichtiger Teil der sozialen Entwicklung von Kindern, in die Eltern sich nur in Ausnahmefällen einmischen sollten. Doch wenn Ihr Kind systematisch drangsaliert, ausgeschlossen, bedroht oder sogar körperlich verletzt wird, heißt es handeln.

Das bedeutet nicht, dass Sie Ihr Kind gleich in einen anderen Kindergarten stecken müssen - Gespräche mit Erziehern und anderen Eltern können bereits dafür sorgen, dass kleine Tyrannen wieder zur Vernunft gebracht werden. Auch ein einfacher Wechsel in eine andere Gruppe ist eine Möglichkeit, die Lage zu entspannen und bei Ihrem Kind wieder die Begeisterung für den Kindergarten zu wecken.