So machen Sie Kindern auch Vitamine schmackhaft

Jede Mutter weiß, dass eine vitaminreiche und ausgewogene Ernährung wichtig für die Entwicklung ihres Kindes ist. Doch viele Kids sind wahre Obst- und Gemüsemuffel und verweigern konsequent Karotte, Kiwi und Co. Dabei ist es gar nicht so schwer, den kleinen Obst- und Gemüseverächtern gesunde und frische Lebensmittel schmackhaft zu machen. Wir verraten Ihnen, wie das funktioniert.

Früh übt sich

Eine Studie des Monell Centers in Philadelphia hat ergeben, dass die Ernährung von stillenden Müttern sich auch auf die Geschmackspräferenzen ihrer Kinder auswirkt. Das heißt im Klartext: Wenn Sie während der Stillzeit selber fleißig Äpfel und Sellerie knabbern, bringen Sie damit auch Ihren Nachwuchs auf den Geschmack.

Am besten achten Sie bereits in der Schwangerschaft darauf, viel Obst und Gemüse zu essen. Denn auch über das Fruchtwasser werden die Aromen transportiert und Ihr Kind, das das Fruchtwasser trinkt, gewöhnt sich schon im Mutterleib an den Geschmack.

Schälen

Die Schalen vieler Obst- und Gemüsesorten sind oftmals der Grund dafür, dass die Kleinen sich weigern, sie zu essen. Auch Kerne und Kerngehäuse sind bei Kindern nicht sehr beliebt. Kommt Ihnen der entsetzte Ausruf „Bäh, der Pfirsich hat Haare“ auch bekannt vor? Doch einfaches Entkernen und Schälen kann bei so manchem Vitamin-Verweigerer wahre Wunder bewirken.

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Auch wenn Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine vor allem in den Randschichten und in der Schale stecken, gilt: Besser erst mal geschältes Gemüse als gar keins. Starten sie zum Beispiel mit geschälter Gurke und lassen Sie nach und nach, wenn sich Ihr Kind sich mit dem Geschmack angefreundet hat, ein wenig mehr Schale dran. Wetten, dass Ihr Liebling bald liebend gern mit Ihnen eine gestreifte „Zebragurke“ essen wird?

Obstsaft

Mancher Sprössling findet Obst plötzlich ziemlich klasse, wenn er es nicht als solches erkennt. Das Zauberwort: Mixer. Bereiten sie Ihrem Engel mit ein paar Erdbeeren, Brombeeren, Äpfeln und frischem Orangensaft doch einen leckeren Vitamin-Cocktail zu. Oder zaubern Sie mit Naturjoghurt, Milch und verschiedenen Obstsorten tolle Shakes. Diese Drinks strotzen nur so vor Vitaminen und mit einem lustigen Spiralstrohalm ist ein Glas im Nu leer geschlürft.

Schummeln

Eine tolle Methode, um Ihren Nachwuchs indirekt an den Geschmack von Obst und Gemüse zu gewöhnen, heißt Schummeln. Konkret bedeutet das: Mogeln Sie in jede Mahlzeit Obst und Gemüse hinein. Verstecken sie etwa klitzekleine Nektarinenstücke in einer Quarkcreme, schneiden Sie Mini-Gemüsewürfel in die Hackfleischsauce oder mischen Sie geraspelte Karotte, Kürbis oder Birne in den Kuchenteig.

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Ein anderer Trick: Garen Sie Fleisch und Fisch zusammen mit großen Gemüsestücken (aber nur so lange, dass das Gemüse nicht „totgekocht“ wird) und pürieren Sie diese zusammen mit der Garflüssigkeit zu einer schnellen, leckeren Gemüsesauce. Sieht nicht aus wie Gemüse, ist aber Gemüse drin!

Kleine Stücke

Ein ganzer Kohlrabi oder eine komplette Melone löst bei vielen Kindern nicht gerade Begeisterungsstürme aus. Ein Teller voll mit kleinen Apfel-, Bananen- und Mangostückchen wirkt da schon verlockender. Lassen Sie Ihr Kind die verschiedenen Geschmäcker erraten und pimpen Sie den Vitaminsnack mit kreativen Dips aus Frischkäse oder Joghurt.

Viele Obst- und Gemüsesorten lassen sich auch mit Plätzchenformen wunderbar ausstechen oder lustig zuschneiden. Paprikahäschen und Bananensterne sehen einfach spannender aus als schnöde Schnitze und erinnern Ihr Kleines nicht mehr daran, dass es gerade eigentlich ungeliebtes Obst und Gemüse futtert.

Hunger ist der beste Koch

Ein einfacher, aber wirkungsvoller Trick: Servieren Sie Ihrem Nachwuchs als ersten Gang einfach knackigen Salat oder eine frisch zubereitete Gemüsesuppe. Mit knurrendem Magen verputzen kleine Vitaminmuffel viel eher ein Schüsselchen davon, als wenn sie schon gesättigt sind oder eine verlockendere Alternative vor sich stehen haben. Und schon ist eine Portion Vitamine verdrückt.

Seien Sie Vorbild

Kinder orientieren sich in ihrem Verhalten an uns Erwachsenen. Wenn Sie selbst öfter Pizza als einen Salat essen und lieber Chips als Gemüsesticks knabbern, müssen Sie sich nicht wundern, wenn eine Gemüsepfanne Ihrem Kind lediglich ein „Bäh, das mag ich nicht!“ entlockt.

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Sieht Ihr Sprössling aber, dass Sie gesunde Lebensmittel richtig lecker finden, wird er sie über kurz oder lang auch kosten wollen. Offensichtlicher Genuss zieht bei Kindern einfach besser als die ständige Ermahnung „Du musst das essen, weil es gesund ist und du sonst nicht groß und stark wirst“.

Gemeinsam kochen

Schnappen Sie sich so oft wie möglich Ihre Kids und kochen Sie zusammen mit ihnen. Zeigen Sie Ihrem Nachwuchs, wie man frische Lebensmittel verarbeitet und lassen Sie sie nach Herzenslust naschen und probieren. Durch regelmäßiges Kochen mit frischem Obst und Gemüse wird selbiges und dessen Verarbeitung zu einer Selbstverständlichkeit im Alltag. Außerdem verbinden Ihre Kinder so frische Lebensmittel mit positiven Erlebnissen und werden in Zukunft ziemlich sicher auch von selbst gerne zu Himbeeren, Zucchini und Co. greifen.

Mitspracherecht

Räumen Sie Ihrem Nachwuchs ein Mitspracherecht in Sachen Obst und Gemüse ein. Gehen Sie gemeinsam einkaufen und lassen Sie Ihren Spross entscheiden, ob er lieber Feldsalat und Tomate hätte oder gerne Avocado und Sellerie versuchen würde. Auch wenn Ihr Kind nach dem ersten Bissen trotzdem meint, dass ihm das gewählte Produkt nicht schmecken würde, lassen Sie ihm Zeit.

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Denn oft braucht unser Gaumen auch eine Weile, um sich an einen neuen Geschmack zu gewöhnen. Servieren Sie das verschmähte Lebensmittel trotzdem immer wieder. Denn mit anderen Beilagen oder durch eine andere Zubereitungsart ändert sich die Meinung eines Kindes oft plötzlich. Und wenn nicht – auch gut. Schließlich hat doch jeder von uns eine Abneigung gegen das ein oder andere Lebensmittel, oder?

Geschmacksverstärker meiden

Zu viele künstlich hergestellte Geschmacksverstärker sind der sprichwörtliche Todesstoß für das natürliche Geschmacksempfinden. Haben Sie Ihr Kind zum Beispiel erst einmal an aromaintensive Brokkolisuppe aus der Tüte gewöhnt, kann es gut sein, dass es mit dem Geschmack von gedünsteten Brokkoliröschen oder einer frisch zubereiteten Suppe wenig anfangen kann. Das künstlich verstärkte Aroma ist dann einfach das vertrautere.

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Nutzen Sie stattdessen von Anfang an in der Ernährung Ihres Kindes natürliche Aromen, etwa in Form von unbehandelter Zitronenschale, Vanilleschoten oder frischen Kräutern. Verwenden Sie statt künstlichen Geschmacksverstärkern lieber Lebensmittel, in denen von Natur aus Glutamat steckt, wie zum Beispiel Tomaten. Auch Sellerie wirkt durch die enthaltenen Phthalide geschmacksverstärkend und lässt sich wunderbar in Saucen und Suppen verarbeiten. So sorgen Sie dafür, dass der Geschmackssinn Ihres kleinen Schatzes nicht verdorben wird und es sich nicht zu einem Obst- und Gemüsemuffel entwickelt.