Kinderwunsch: Wieviel Vorarbeit macht Sinn?

Auf dem Weg zum Wunschkind überlassen viele Paare nur noch wenig dem Zufall. Vitaminpräparate, Impf-Check und Gewichtskontrolle: Wir haben eine Expertin gefragt, wieviel Planung wirklich Sinn macht.

Kinderwunsch: Wieviel Vorarbeit macht Sinn? (Bild: thinkstock)
Kinderwunsch: Wieviel Vorarbeit macht Sinn? (Bild: thinkstock)


Die meisten Frauen gehen dann zum Arzt, wenn die Periode ausbleibt. „Dabei ist es nicht nur sinnvoll, sondern zum Teil auch extrem wichtig, dass man sich schon dann durchchecken lässt, wenn der Kinderwunsch entsteht", so Dr. Babette Ramsauer, leitende Oberärztin in der Geburtsklinik im Krankenhaus Berlin, Neukölln.

Vor allem für Frauen, die bereits um gesundheitliche Probleme wissen, sollten sich in der Planungsphase von einem Gynäkologen beraten lassen. Epileptikerinnen, Diabetikerinnen und alle anderen, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, haben so die Gelegenheit, sich schon vorher auf eine Schwangeren-freundliche Medikation umstellen zu lassen.

Auch gesunde Frauen sollten zum Check
„Aber auch gesunde Frauen, die vorhaben, bald schwanger zu werden, sollten zum Check", rät Ramsauer. „Wichtig ist vor allem festzustellen, ob eine Immunität gegen Rötelviren gegeben ist. Selbst, wer als Kind schon mal Röteln hatte oder dagegen geimpft ist, ist nicht vor einer Erkrankung in der Schwangerschaft gefeit. Denn die Immunisierung kann über die Jahre nachlassen."

Eine Blutuntersuchung zeigt, ob der Impfschutz noch besteht. Auch eine Zytomegalie-Infektion sollte vor einer Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Die Herpesviren sind für Erwachsene zwar ungefährlich, für das Ungeborene aber im schlimmsten Fall tödlich.

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Gesundheitsrisiken minimieren
In der Planungsphase ist es allerhöchste Zeit, mit dem Rauchen aufzuhören. Auch hier kann ein Arztbesuch helfen, die verschiedenen Möglichkeiten der Entwöhnung auszuloten. Hört sich erst mal komisch an, sollte bei Frauen mit Kinderwunsch aber dick im Kalender stehen: Der Termin beim Zahnarzt.

Zum einen, weil schwerwiegendere Zahnprobleme vor einer Schwangerschaft in Angriff genommen werden sollten — dann ist Röntgen erst mal neun Monate tabu. Zum anderen belastet Karies das körperliche Gleichgewicht und kann sich als Stressfaktor negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.

Mineralstoffspeicher füllen
Neben einem Arztbesuch können künftige Mamas auch noch weitere Vorbereitungsmaßnahmen treffen. „Jod, Folsäure und Eisen sind wichtige Bausteine für eine gesunde Schwangerschaft", so Ramsauer. Durch Diäten, einseitige Ernährung oder Stress sind diese Vorräte bei vielen Frauen ausgelaugt.

„Am besten versuchen Sie über eine ausgewogene Ernährung die Mineralstoffspeicher aufzufüllen. Heute haben viele Frauen das Maß für eine natürliche Figur verloren. Sowohl Über- als auch Untergewicht schränken die Fruchtbarkeit ein oder gefährden den Embryo", bemerkt Ramsauer. Neben gesunder Ernährung, kann man mit speziellen Präparaten einen Mangel an Jod, Folsäure und Eisen ausgleichen.

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