Zum Abgewöhnen: Tipps gegen’s Nägelkauen

Lindsay Lohan wurde von Paparazzi des Öfteren dabei ertappt, Britney Spears sowieso — nägelknabbernde Promis sind immer eine Schlagzeile wert, und die bloßstellenden Bilder zeigen: Achtung, da liegen die Nerven blank! Wer an den Nägeln kaut, zeigt seine Unsicherheit und Unruhe meist ganz unbewusst. Dabei handelt es sich um eine weitverbreitete Verhaltensstörung, häufig im Zusammenhang mit Stress und Nervosität, die man sich in der Kindheit bereits angewöhnt und dann schlecht wieder loswird. Es gibt aber Mittel und Wege, wie Sie die Knabberattacken in den Griff bekommen. Wir haben uns für Sie schlau gemacht!

Eine hässliche Angewohnheit: Nägelkauen (Foto: thinkstock)
Eine hässliche Angewohnheit: Nägelkauen (Foto: thinkstock)

Bittere Abschreckung
Als Erste-Hilfe-Maßnahme sind übelschmeckende Nagellacke aus der Apotheke ein gute Möglichkeit, ein Bewusstsein für die schlechte Angewohnheit zu schaffen, denn die meisten Nägelkauer bekommen noch nicht einmal mit, dass sie gerade auf ihren Fingerkuppen rumbeißen. Auf den Nagel aufgetragen entfaltet der Lack schlagartig einen bitteren Geschmack, sobald man die Finger am Mund hat. Selbst wenn Sie irgendwann nicht mehr davor zurückschrecken, weil Sie sich an den Geschmack gewöhnt haben, werden Sie achtsamer, was Ihre Knabberattacken betrifft. Außerdem kann ein Produktwechsel dabei helfen, den Gewöhnungseffekt durch einen neuen abschreckenden Geschmack zu verhindern.

Zeigt her eure Finger!

Was für die meisten Herren keine erstrebenswerte Methode gegen das lästige Nägelkauen sein dürfte, kann bei den Damen schon wahre Wunder wirken: Lackieren Sie einfach Ihre Nägel in den schönsten Farben oder gönnen Sie sich eine professionelle Maniküre. Sind die Finger erst einmal hübsch verziert, wächst die Scheu, den schönen Lack zu ruinieren. Halten Sie sich auch bei sehr kurzen Nägeln nicht zurück, wählen Sie in diesem Fall aber lieber einen natürlichen Nude-Ton oder dunkle Farben, Braun, Anthrazit oder kräftiges Rot. Sollten die Nägel schon so geschädigt sein, dass ein Lacküberzug nicht möglich ist, können künstliche Fingernägel Abhilfe schaffen. Praktischer Nebeneffekt: Die Härte des Materials macht das Abbeißen fast unmöglich! Unter dem künstlichen Nagel hat der in Mitleidenschaft gezogene Fingernagel einen Schutzraum und Zeit, um nachzuwachsen.

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Nagel für Nagel zum Erfolg

Wenn Sie zu den Menschen gehören, die mit guten Vorsätzen und Selbstdisziplin Erfolge erzielen, dann kann folgende Vorgehensweise bei Ihnen ratsam sein. Setzen Sie sich ein genaues Datum, an dem Sie mit der Knabberei aufhören werden. Markieren Sie diesen Termin dick und fett in Ihrem Kalender — und halten Sie sich dran! Schießen Sie außerdem unbedingt ein Foto, wenn Sie gerade mal wieder besonders heftig zugebissen haben, das wird Ihrer Motivation sehr zuträglich sein. Suchen Sie sich einzelne Nägel aus, mit denen Sie beginnen möchten, konzentrieren Sie sich zum Beispiel anfänglich nur auf die Ringfinger und verschonen diese konsequent. Nach ein paar Tagen, wenn Sie den Nagel wieder wachsen sehen können, stellen Sie einen weiteren Finger unter Schutz, bis die ganze Hand zur Tabuzone wird.

Dem Problem auf der Spur
Nägelkauen findet meist im Zustand der Gedankenversunkenheit statt. Wenn Sie dem Problem also auf den Grund gehen wollen, sollten Sie sich mit den Grübeleien auseinandersetzen, die Sie plagen. Häufig sind Leistungsdruck im Beruf, Stress in der Beziehung oder Sorgen und Ängste Auslöser für die nervöse Anspannung, unter der man mit dem Nägelkauen beginnt. Stellen Sie sich den Ursachen für die Nagelattacken. Alles, was zu Ihrer Entspannung beiträgt, verhindert auch einen Anfall von Nägelkauen. Probieren Sie verschiedene Entspannungsmethoden aus, sei es Meditation, Yoga oder Autogenes Training, oder lassen Sie Dampf ab beim Sport. Wenn es allerdings schwerwiegende Gründe für Ihre Anspannung gibt, sollten Sie professionelle Hilfe von einem Therapeuten in Anspruch nehmen. Ebenso, wenn Ihr Schamgefühl durch abgekaute Nägel so groß ist, dass Sie sich in Gesellschaft Anderer unwohl fühlen. Mithilfe eines Therapeuten können Sie herausfinden, welche Art der Behandlung den Leidensdruck verringern kann.

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Die Entkopplungsmethode
Ist der Grund fürs Nägelkauen Anspannung oder Langeweile, so lohnt es sich, die Entkopplungsmethode auszuprobieren, entwickelt von Neuropsychologen der Forschungsgruppe um Prof. Dr. Steffen Moritz vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Die funktioniert wie folgt: Dem automatischen Impuls, die Hand zum Mund zu führen, wird vorerst nachgegeben. Dann geht man aber nicht direkt zum Knabbern über, sondern lenkt die Finger auf dem Weg zum Mund in Richtung Nase oder Ohr oder an einen anderen Punkt ab. Zupfen Sie sich als Ersatzhandlung sanft am Ohrläppchen oder stupsen Sie Ihre Nase kurz an. Weitere Übung: Die Fingernägel dürfen zwar berührt werden — aber nicht mit den Zähnen, sondern mit den Fingerkuppen. So gibt der Nägelbeißer zwar seinem Drang nach, jedoch auf eine Art, die nicht in ein Fehlverhalten mündet. Durch regelmäßiges Training können Sie das Knabbern so allmählich „verlernen".