Schlupflider: Schminken, kaschieren, operieren

Heike Makatsch hat welche. Renée Zellweger und Giulia Siegel hingegen nicht mehr. Wenn die Schwerkraft die Haut am Auge besiegt, nennt man das Schlupflid. Viele Menschen sehen es als Schönheitsmakel an, wenn das obere, bewegliche Lid kaum oder gar nicht zu sehen ist. Wir verraten, wie Augen wieder richtig zur Geltung gebracht werden können...

Eine Operation kann das Augenlid straffen. (Bild: Thinkstock)
Eine Operation kann das Augenlid straffen. (Bild: Thinkstock)

Make-Over mit Make-up: Richtig schminken und kaschieren
Wer eine Operation umgehen will, die Augen unter den Schlupflidern aber ein wenig „hervorheben“ möchte, dem kann ein heller Lidschatten schon viel helfen. Der müde Effekt, den das leicht hängende Lid hervorruft, wird damit wunderbar kaschiert. Dabei gilt: Je heller der Lidschatten, desto strahlender wirkt der Augenaufschlag.

Den Lidschatten direkt über dem Schlupflid auf den Augenhöhlenknochen von Außen nach Innen auftragen. Das vergrößert die Augen optisch. Tipp: Ist der Pinsel leicht angefeuchtet, lässt sich der Lidschatten besser verteilen und wirkt natürlicher. Auch eine Highlighter-Creme, die mit einem Schaumstoff-Applikator verwischt wird, verändert das Aussehen. Wird die Creme noch mit hellem oder weißem Lidschatten fixiert, ist der „wachere“ Look perfekt.

Wimpern und Augenbrauen betonen: Alles, was positiv von den Lidern ablenkt, ist erlaubt. Pechschwarze Mascara und ein dunkelbrauner Brauenstift sind hier nicht nur empfohlen, sondern ausdrücklich erwünscht.

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Für ganz faule Schminkmuffel gibt es das Schlupflid-Tape. Die schmale doppelseitige Klebefolie ist durchsichtig und passt sich der ovalen Augenform an. Nach ein paar Versuchen, um die passenste Stelle zu finden, sitzt das Tape richtig unter der Braue und öffnet das Auge leicht. Die Schlupflid-Aufkleber gibt es von verschiedenen Herstellern und kosten um die 8 Euro.

Botox und Co – eine Zwischenlösung
Wenn das Gewebe erschlafft ist, hilft zwar meist eine äußerliche Behandlung wenig, aber mit Botox werden die Augenbrauen leicht angehoben. Bei der Botox-Lidstraffung wird das Medikament mit einer feinen Injektionsnadel in den Augenringmuskel gespritzt. Mit diesem Mittel wird ein ähnlicher Effekt wie mit einer operativen Lidstraffung erzielt. Doch die Wirkung von Botox lässt nach etwa sechs Monaten wieder nach und eine erneute Behandlung muss durchgeführt werden.

Wenn die Spannkraft am Auge nachlässt und der Frust zu groß wird – Operation
Giulia Siegel hat es nicht mehr ausgehalten. Im „Dschungelcamp“ sprach sie 2009 über die Schönheits-OP an ihren Lidern: „Ich hatte zwei so dicke Fettwülste über den Augen, dass man die Wimpern gar nicht mehr gesehen hat." Auch ihre Migräne wäre mit der OP verschwunden, so die Produzententochter in einem Interview. Meist liegt es zwar am fortschreitenden Alter, wenn die Haut am Auge immer schlaffer wird. Doch es gibt auch Menschen, die grundsätzlich an sogenannten „verkleinerten Augen“ leiden.

Mit einer ambulanten Operation, die in Deutschland immer beliebter wird, kann in beiden Fällen eine Augenlidkorrektur vorgenommen werden – mittlerweile sind diese sogar bezahlbar. Wie läuft so eine OP ab und was bringt sie?

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Bei dem Eingriff wird der betreffende Bereich am Auge lokal betäubt. Nach dem Schnitt mit einem Skalpell entfernt der Chirurg Muskel- und Fettüberschuss im inneren Augenwinkel und unter der Augenbraue. Durch eine feine Naht wird die Wunde verschlossen. Natürlich sind die Augen nach der Lidstraffung zunächst geschwollen und können Blutergüsse aufweisen. Doch nach einer circa einwöchigen Erholungsphase und regelmäßiger Kühlung der Augen tritt langsam der gewünschte Effekt eines wacheren Blicks ein und die Fäden können gezogen werden. Die sehr dünne Operationsnarbe verschwindet später in der Lidfalte und ist bei geöffneten Augen kaum zu erkennen. Seitlich tritt die Narbe allerdings etwas aus der Oberlidumschlagsfalte heraus, verwächst sich später aber oder geht in die natürliche „Kräenfußfalte“ oder „Lachfalte“ über.

Risiken gibt es aber auch hier, wie bei jeder OP: Es können Nachblutungen und vermehrte Schwellungen auftreten. Eine Unbeweglichkeit des Auges ist aber nicht zu befürchten. Derzeit kostet die ambulante Augenlidkorrektur in Deutschland je nach Klinik und Narkoseart zwischen 1.200 und 4.000 Euro. Da sie zu den freiwilligen Schönheitsoperationen gehört, werden die Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen.

Wer noch unentschlossen ist, ob er sich unters Messer begeben soll, dem sei ein Blick auf Heike Makatsch empfohlen. Die hübsche Schauspielerin hat sich mit ihren Schlupflidern gut arrangiert und kaschiert sie gekonnt unter passendem Make-up. Wer seinen natürlichen „Augenblick“ aber weder mit Schminke, noch durch eine Operation verändern will, dem sprechen wir Mut zu: Ein schöner Schlafzimmerblick kann auch sexy sein ...!