Welcher Paartyp sind Sie?

In jede Beziehung schleichen sich nach und nach gewisse Muster ein. Oft spricht man in dem Zusammenhang auch von Rollen, die Partner unbewusst übernehmen. Aber was bedeutet das für eine Partnerschaft?

Natürlich ist jede Beziehung anders und einzigartig. Schließlich sind wir alle Individuen, und eins zu eins eine vorhergegangene Partnerschaft zu „kopieren“  ist eigentlich nicht möglich. Und trotzdem: Auch wenn wir es oft bewusst nicht merken, folgen wir in unseren Beziehungen oft einem Muster. Manche Paare beispielsweise sind hitziger als andere und kriegen sich öfter in die Haare. Ander wiederum pflegen das „Hätschel-Phänomen“: Während eine Paarhälfte gerne die Betüddel-Rolle übernimmt, lässt sich die andere gerne verwöhnen.

Die „Daily Mail“ zitiert Paartherapeut Val Sampson: „Wenn wir in einer neuen Partnerschaft sind, denken wir oft, dass das Ganze ein unbeschriebenes Blatt ist.“ Aber durch Erlebnisse aus unserer Kindheit sind wir bereits vorgeprägt. „Wir können gar nicht anders als die Art und Weise, wie unsere Eltern sich verhielten und was in unserer Familie passierte, zu übernehmen.“ Wenn also der Vater die Mutter besonders verehrte, ist es gut möglich, dass wir dasselbe Rollenverhältnis von unserer Beziehung erwarten.

Experten haben herausgefunden, dass es insgesamt sechs unterschiedliche Paartypen gibt.  Nach Ansicht von Psychologen ist eine Selbst-Analyse diesbezüglich durchaus sinnvoll, denn: Wenn wir wissen, was für ein Paartyp wir sind, können wir unsere eigenen Bedürfnisse und die unserer Partners besser verstehen – der Schlüssel zu einer glücklichen Beziehung.  Wenn wir die Einflüsse, die unseren eigenen Paartyp geformt haben, verstehen, kann uns das helfen, negative Kreisläufe, in den wir gefangen sind, zu überwinden.

Manche Pärchen lieben die täglichen Kabbeleien. (Bild: thinkstock)
Manche Pärchen lieben die täglichen Kabbeleien. (Bild: thinkstock)



Wie Hund und Katze
Zählt man nicht zu diesem Beziehungstyp, sitzt man als Bekannter oft nur kopfschüttelnd daneben, wenn bei „Hund und Katze“ wieder mal die Fetzen fliegen. Wieso um Himmels Willen trennen die sich eigentlich nicht, denkt man. Es gibt Paare, die scheinen das Kabbeln zu brauchen wie die Luft zum Atmen. Ob man sich währenddessen gerade in der Öffentlichkeit oder in den eigenen vier Wänden befindet, ist den Streithähnen dabei herzlich egal. Der Wortwechsel gehört für die beiden einfach zur Partnerschaft und ihrer Liebe dazu. Sie lieben den Kreislauf zwischen Kampf und Versöhnung – die oft an Sex gekoppelt ist. „Aber wenn ein Partner eine Affäre hat oder etwas macht, was das Vertrauen stört, wird das die Beziehung aus der Hölle“, so die Paarpsychologin Susan Quilliam in der „Daily Mail“. „Die Streits werden angefacht durch Unsicherheit und eine Trennung ist geknüpft an Chaos.“

Machtspiele machen eine Beziehung manchmal erst interessant. (Bild: thinkstock)
Machtspiele machen eine Beziehung manchmal erst interessant. (Bild: thinkstock)



Jäger und Beute
Hier geht es ganz oft um ein Machtspiel zwischen Nähe und Distanz. Ein Partner wird oft von dem anderen „verfolgt“, um sich dessen Aufmerksamkeit und Zuneigung zu sichern. „Der eine tut so, als ob er von nichts wüsste und der andere genießt den Nervenkitzel der Jagd“, so Susan Quilliam. Häufig wechseln sich beide Parteien in den Rollen „Jäger“ und „Beute“ ab. Sobald einer verspürt, dass der andere das Interesse verliert, erfolgt die Umstellung. „Was dieses Paar antreibt, ist die Angst, als bedürftig angesehen zu werden“, erklärte Quilliam. Durch dieses spannende Hin und Her könnten die Partner allerdings eine Abhängigkeit voneinander entwickeln.

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Verhätscheln und verhätschelt werden - auch das sind Beziehungsrollen. (Bild: thinkstock)
Verhätscheln und verhätschelt werden - auch das sind Beziehungsrollen. (Bild: thinkstock)



Vater/Mutter und Kind
Solch eine Beziehung ist geprägt vom Bemuttern und Betüddeln. Nicht nur die Kinder werden vorm Verlassen des Hauses gefragt, ob sie noch kurz auf Toilette waren oder ob sie nicht lieber die dicke Jacke anziehen wollen, sondern auch der Partner. Oft entwickelt sich eine Beziehung erst in diese Richtung, nachdem ein Paar Kinder bekommen hat. Aber auch, wenn eine Hälfte über einen längeren Zeitraum hinweg besonders „verletzlich“ war – etwa nach einen Jobverlust oder in Folge einer Krankheit. „Der elterliche Partner fühlt sich hingezogen, da er das Gefühl hat, dass er, indem er sich um diese Person kümmert, einen Sinn im Leben gefunden hat“, so Quilliam. Der kindliche Partner wiederum leide möglicherweise an einem Mangeln an Selbstbewusstsein. Aber auch erfolgreiche Karrieremenschen könnten solche Rollen übernehmen, da sie sich nach einer Pause sehnen. „So heiratet der Geschäftsführer beispielsweise die Hausfrau“, erläutert Quilliam weiter. Gut möglich aber, dass sich der betüddelte Part irgendwann unterdrückt fühlt, denn: „Bei Elternschaft geht es nicht nur um Pflege, sondern auch um Kontrolle.“

Der "Star" und sein "Fan" - auch solche Beziehungstypen gibt es. (Bild: thinkstock)
Der "Star" und sein "Fan" - auch solche Beziehungstypen gibt es. (Bild: thinkstock)



Star und Fan

„Bei diesem Paar ist alles schwarz/weiß“, so Quilliam. „Eine Person ist durch und durch gut, alles an ihr ist wundervoll, und die andere verehrt sie.“ Beide Partner können durchaus erfolgreich sein, aber eine übernimmt die Rolle des „Fans“, um das Selbstbewusstsein seines „Stars“ zu pushen. Möglich ist auch, dass der Angehimmelte seinen Verehrer in dieser Rolle „hält“, indem er ihm vermittelt, dass der Fan unterlegen ist und nie wieder jemanden findet, der ihn so liebt. Experten sehen die Zukunft für solche Beziehung nicht besonders rosig. „Es ist wahrscheinlicher, dass der Star eine Menge kurzlebiger Beziehungen mit verschiedenen Fans hat. Sobald er das Gefühl habe, ein Fan verehre ihn nicht mehr genug, ginge er über zum nächsten.

Paare können auch beste Freunde sein. (Bild: thinkstock)
Paare können auch beste Freunde sein. (Bild: thinkstock)


Beste Freunde
Dieses Paar scheint alles zu teilen, von der Meinung über Hobbys bis hin zum Klamottenstil. „Hier haben wir zwei Individuen, die große Ähnlichkeiten bei sich erkennen. Das beruhigt sie“, so Quilliam. Typischerweise fände sich ein solches Muster in neuen Beziehungen oder wenn die Partner sich eigentlich unsicher fühlten. Möglicherweise rührt das daher, da sie in der Vergangenheit verletzt wurden. Oft werden sie auch als beste Freunde angesehen, die sich durch Standhaftigkeit und Geschlossenheit auszeichnen. Allerdings sperren sie durch den gegenseitigen Fokus auf sich möglicherweise andere aus ihrer Welt aus – von Freunden bis hin zu eigenen Kindern. Auch das Sexleben des Paares könnte leiden, denn: „ Ihnen fehlt der entscheidende Funke, durch den Leidenschaft entsteht“, so Quilliam. Allerdings gäben sich die Partner auch ohne Sex, den andere als Bestätigung für Geborgenheit bräuchten, genug Sicherheit.

Ist die "Erwachsenen"-Beziehung tatsächlich das Ideal? (Bild: thinkstock)
Ist die "Erwachsenen"-Beziehung tatsächlich das Ideal? (Bild: thinkstock)


Die Erwachsenen
Hier haben wir es mit einer funktionierenden Beziehung zwischen zwei reifen Menschen zu tun, die entspannt bezüglich ihrer Unterschiede sind und die wenig Interesse an Konflikten haben. „Sie sind vernünftig und zuvorkommend“, so Quilliam. Klingt nach dem Ideal, aber Vorsicht! „Das ist keine Beziehung der großen Gefühle.“ Spontaneität und Herausforderungen gibt es möglicherweise nicht. Mit ihrer dunklen Seite müssten sie sich nicht konfrontieren – demnach fehlt es in einer  solchen Partnerschaft vielleicht ein bisschen an Feuer. 

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