Kate Upton: Die Extraportion Bikini-Göttin

Warum das Supermodel Kate Upton derzeit so beliebt ist? Weil es uns an Zeiten erinnert, in denen niemand sparen musste.

Man soll Supermodels zwar möglichst nicht mit Lebensmitteln vergleichen, aber: Wenn Kate Moss der Erdbeer-Milkshake ist, Gisele Bündchen die Peperoni-Pizza und Heidi Klum die saure Gurke – dann ist Kate Upton der Rieseneisbecher mit allen Früchtefarben. Und ganz viel Sahne obendrauf.


Ein solches Gute-Laune-Model wie sie gab es schon lange nicht mehr, sehr lange nicht. Die gängigen Girls der letzten 25 Jahre hatten doch alle irgendein demonstratives Geheimnis, irgendeinen kleinen, individuellen Makel, irgendeine Arroganz. Kate Upton, 20 Jahre, derzeit auf Bikini-Laufstegen, tropischen Foto-Sets und Titelseiten der Mainstream-Star der Stunde, erscheint im Vergleich dazu als so uneingeschränkt sonniger Charakter – mit jedem positiven Feature, das man sich nur denken kann.

Auch
wenn sich die Vorzüge eigentlich alle widersprechen: gleichzeitig schlank und ein bisschen pausbäckig, je nach Blickwinkel Sommerlächeln und Venus-aus-der-Muschel-Glamour, großbusiges Sexsymbol und nahbare Spaßmacherin.

Sexy Strandhase: Kate Upton debütiert als Designerin

Diese leichte Überforderung, die man spürt, wenn man sich die ganzen Upton-Fotos und Upton-YouTube-Videos nacheinander anschaut – genau die ist der Grund, warum sie derzeit so irrsinnig beliebt ist. Denn wenn es in der Welt zurzeit auch überall Spardiktate, Tariferhöhungen und Materialverknappungen gibt: Im Universum der Kate Upton scheinen die magischerweise nicht zu gelten.

Ihre Geschichte ist zuletzt oft erzählt worden – aber sie ist ja auch nicht besonders lang. Mit zwölf wurde die erfolgreiche Nachwuchs-Sportreiterin aus Michigan von einer Modelagentur angesprochen, erst mit 15 bekam sie die Erlaubnis der Eltern für erste Foto-Shoots. Das Pferd verkaufte sie, als sie professionell nach New York umzog. Wo sie es 2011 erst in die berühmte Bikini-Ausgabe der „Sports Illustrated“ schaffte. Und dann noch zum viralen Video-Hit wurde, als eine Freundin sie beim Tanzen filmte und den Filmschnipsel ins Netz stellte.

Dieser Clip, der allein bei YouTube rund acht Millionen Mal angeklickt wurde, enthält die zwei wichtigsten Elemente ihrer Öffentlichkeitsarbeit: einerseits den perfekt rhythmisch wackelnden Busen. Andererseits die völlig unschuldige Manier, die die Besitzerin dabei an den Tag legt. Als ob sie sich überhaupt nichts dabei denken würde. Nicht mitkriegen würde, wie die Männer sie anstarren.

Genau
wie in dem neuen, noch bekannteren Video, in dem sie vor der Kamera des Fotografen Terry Richardson scheinbar spontan im Bikini tanzt und sich offenbar nichts Böses denkt. Die Zensoren von YouTube sperrten den Film zuerst, weil wirklich viel wogende Haut zu sehen ist. Mussten das Verbot aber wieder rückgängig machen, denn, in der Tat: Es passiert nichts Verwerfliches, wenn ein junges Mädchen lustig tanzt. Genau so wenig wie bei den Bademodenschauen, bei denen Kate Upton auf dem Laufsteg immer extra fest auftritt, damit ihr Oberkörper wunderschön schwabbelt.

Wie Pamela Anderson: Kate Upton als „Baywatch”-Nixe

Wer
ganz böse ist, würde sagen: Kate Upton spielt das blonde Dummchen. So wie damals, in den 50er-Jahren, Marilyn Monroe – die damit zwar wenig für die weibliche Emanzipation tat, aber umso mehr von den Männern geliebt wurde.

Manchmal wird Kate Upton sogar ganz betont in nostalgische Rollen gesteckt, als Osterhäschen, als Werbedame, die sich im Autokino halb auszieht, weil ihr Burger so scharf ist. Dass die frühen 60er-Jahre immer noch eine Sehnsuchtszeit sind, hat man am Erfolg der Serie „Mad Men“ schon gemerkt. Kate Upton wiederum ist der Beweis dafür, dass auch die Pin-up-Girls von damals weiterhin sehr begehrt sind. Dass die Leute von ihnen träumen.

„Ich muss mich immer selbst daran erinnern, langsam zu gehen“, sagt Kate Upton in einem Interview, das backstage bei einer Bikini-Modenschau gedreht wurde. „Denn ich habe diesen inneren Drang, immer möglichst schnell zu sein.“ 370.000 Twitter-Followern kann es gar nicht fix genug gehen.