Durch den Dschungel der Styling-Produkte

Schauspielerin Ruby Rose trägt gerne Seitenscheitel - ihre Haare glänzen dabei seidig

Ein Streifzug durch die Drogeriegänge wirft in Sachen Haar-Styling meist Fragen auf: Die Regale stehen voll mit Haarspray, Gel, Wachs, Fluids und anderen Produkten für sicheren Halt oder eine voluminöse Lockenpracht. Der Inhalt welches Fläschchens oder Tiegelchens nun aber zu welchem Zweck zum Einsatz kommt und welche Produkte hochwertig sind, erklärt Jens Dagné, Friseurmeister aus Worms und Pressesprecher der Friseurvereinigung Intercoiffure. Bevor es mit dem Styling zuhause losgehen kann, empfiehlt der Experte zunächst den Gang zum Profi, dem Friseur, der sich mit Haar, Kopfhaut und entsprechender Pflege auskennt und den Kunden so optimal beraten kann.

Styling-Mousse und Schaumfestiger

Hochwertige Produkte geben lang anhaltendes Volumen und sicheren Halt. Sie werden vor dem Föhnen vom Ansatz bis in die Spitzen in das handtuchtrockene Haar eingearbeitet. "Ein gutes Styling-Mousse lässt sich sehr gut verteilen und hält die Frisur bis zu zwei Tage in Form", erklärt Dagné der Nachrichtenagentur spot on news. Ein gutes Produkt sollte die Haare nicht austrocknen und zudem UV-Schutz bieten.

Volumenbooster

Als gezieltere Variante zu einem herkömmlichen Schaumfestiger gilt der sogenannte Volumenbooster. "Wenn die Haare zum Beispiel durch stärkeres Schwitzen sehr schnell das Volumen verlieren", kommt der Volumenbooster zum Einsatz, so Dagné. Da das Produkt vor dem Föhnen nur am Ansatz aufgetragen wird, lässt sich der Booster mit jedem beliebigen Styling-Produkt für die Haarlängen kombinieren.

Volumenpuder

Ähnlich funktioniert Volumenpuder: Mittels einer Streuflasche wird der Inhalt auf die Ansätze aufgetragen, leicht eingerieben und anschließend geföhnt. Das enthaltene Kieselgel macht die Haare wasserabstoßend. "Es verleiht sofort deutlich mehr Stand und Volumen, einen schönen Matteffekt und verbessert die Struktur und Griffigkeit der Haare."

Haarspray - und Lack

Diese beiden Produkte sollen die Frisur in erster Linie fixieren und zudem Fülle geben, wobei Haarlack einen "höheren Festigungsgrad" bietet. "Achten Sie darauf, dass Ihr Haarspray sich rückstandslos ausbürsten lässt." Ein gutes Haarspray darf die Haare laut Dagné weder verkleben, noch das erzeugte Volumen "wegpusten" - im Idealfall die Frisur also leicht vernebeln und in kürzester Zeit trocknen. "Verklebtes Haar" führt hingegen zu Haarbruch und anderen Beschädigungen.

Strukturspray

Hier geben vor allem die sogenannten Beach- oder Salz-Sprays den Ton an. Sie verleihen "dem Haar mehr Textur und ein seidenmattes, griffiges Finish". Sie eignen sich für wellige oder zerzauste Looks "wie am Strand getrocknet". Mithilfe des Sprays könnten leicht "zerstörte" Frisuren auch wieder gerettet werden. Ein gutes Produkt sollte nicht nur vor UV-Strahlen, sondern auch vor Styling-Hitze schützen.

Föhnlotion

Auch Föhnlotionen bieten Schutz vor Hitze und beschleunigen den Trockenvorgang. Laut Dagné gelten sie heute aber als überholt. Nachfolgeprodukte wie zum Beispiel das "Styling Fluid" von Laboratoire Biosthetique können seiner Einschätzung nach mehr: "Ermöglicht eine sehr gute Formbarkeit, gibt Volumen und bewahrt die Elastizität des Haares." Im Gegensatz zu herkömmlichen Föhnlotionen kommen die Nachfolgeprodukte auch ohne den Inhaltsstoff Alkohol aus.

Gel und Wachs

Auch diese beiden Produkte sind heute eher veraltet. Eine moderne Alternative ist die Glanzpomade, die "formt, modelliert und definiert und natürlichen Glanz verleiht". Im Gegensatz zu Wachs verkleben die Haare hier nicht. Ein weiterer Vorteil der Glanzpomade ist laut Dagné auch, dass sie die Haare elastisch hält und zudem widerspenstige Locken in Form bringt. Je nach gewünschtem Effekt könne sie - auch vor dem Föhnen - "partiell oder ganzflächig im trockenen, oder noch leicht feuchten Haar verteilt werden".

Foto(s): Evan Agostini/Invision/AP