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Dental-Tourismus Ungarn: Auf den Zahn gefühlt

Um der Seriosität des Klinikbetreibers Bavaria Dental auf den Zahn zu fühlen, der sich auf der Website als "Erster Bayerischer Spezialist für Zahntourismus in Budapest" nennt, bleibt nur eines: ausprobieren! Und dann geht alles sehr schnell: Kontaktaufnahme über die (gebührenfreie) Hotline, Wunschtermin angegeben, Bestätigung per Post, Zusendung der Tickets via E-Mail - zwei Wochen später sitze ich im Railjet Erster Klasse in Richtung Budapest (die Bahnfahrt wurde ab München alternativ zum Flug angeboten). Am Bahnhof Keleti gibt sich ein freundlicher Ungar mit Namensschild als mein Chauffeur zu erkennen, der mich erst ins Hotel bringt (Castle Garden auf der Fischerbastei, 4 Sterne, sehr ordentlich, unbedingt nach dem Panorama-Zimmer fragen, grandioser Ausblick!), dann in die Klinik. So weit, so gut, weil immer noch kostenlos.

Moderne Praxis in altem Palais

Andrássy út. 45 am berühmten Franz-Liszt-Platz, nahe der Budapester Oper. Die Adresse von Bavaria Dental. Erster Eindruck: Wo bin ich? Außen ein wunderschönes altes Palais, das schon bessere Zeiten gesehen hat, im Treppenhaus liegen Leitungen frei, bröckelt der Putz. Dringend sanierungsbedürftig. Und dann der komplette Gegenentwurf im ersten Stock: helle, frisch renovierte Praxisräume mit einem gut besetzten Wartezimmer, in dem ausnahmslos deutsch gesprochen wird.

"Herzlich willkommen", empfängt mich eine junge Frau, die sich als meine persönliche Betreuerin vorstellt. Und sich nebenbei dafür entschuldigt, dass sich die Restaurierung des Gebäudes seit Jahren hinzieht und jetzt erst begonnen werden kann, weil es sich um ein denkmalgeschütztes Bauwerk handelt. Ich werde durch die Behandlungszimmer geführt, sehe den Röntgenraum, fülle brav meinen Patienten-Fragebogen aus. Zuletzt erhalte ich meinen Checktermin für den nächsten Tag und werde mit einem Restaurant-Tipp für den Abend entlassen, der sich als großartig herausstellen soll (Restaurant Trôféa, all you can eat für 12 Euro).

Der nächste Morgen, Termin zum Zahncheck: Dem Röntgen folgt eine gründliche Untersuchung, dann die Analyse. "Sie haben noch keine Probleme", erklärt Dr. Diana Sedlmayer, die junge ungarische Ärztin mit bayerischem Namen, die an der Universität Semmelweis in Budapest studiert hat. "Aber in ein paar Jahren werden Sie zwei neue Brücken und ein paar Kronen brauchen. Dann würden wir uns freuen, Sie wieder bei uns begrüßen zu dürfen." Eigentlich hätte ich erwartet, zu einer Behandlung überredet zu werden. So aber verlasse ich Budapest mit dem Gefühl, in seriösen Händen gewesen zu sein. Außerdem hat es einen besonderen Reiz, nicht nur Patient, sondern auch Tourist zu sein.

"Wir sind bis zu 70 Prozent günstiger"

Zurück in München, lüfte ich bei Andreas Gnam, dem Gründer und Inhaber von Bavaria Dental, meine Identität und frage nach, wie viel ein Patient denn spart, wenn er sich in seiner Klinik behandeln lässt? "Gegenüber deutschen Angeboten sind wir um 40 bis 70 Prozent günstiger", erklärt Gnam, "das kommt daher, dass fast nur Patienten mit großen Prothetik-Fällen zu uns kommen. Unrentable kleinere Behandlungen gibt es bei uns kaum. Deshalb können wir ganz anders kalkulieren." Und nachdem seit 2004 gesetzlich Versicherte in der EU die freie Arztwahl haben, ist der Festzuschuss bei Zahnbehandlungen derselbe wie in Deutschland.

Auch wenn die Behandlung länger dauert, werden die Reise- und Aufenthaltskosten erstattet, verspricht Gnam - und gegen einen Aufpreis von 39 Euro pro Nacht kann der Patient auch ein Fünf-Sterne-Hotel buchen. Doppelbucher wie Ehepaare wohnen dort sogar beide gratis. Die Nachbehandlung ist laut Gnam dank zahlreicher Partner-Zahnärzte auch in Deutschland machbar; den Zahncheck empfiehlt er allerdings vor Ort, "weil sich der Patient gleich ein Bild über unsere Klinik und unsere Leistungen machen kann". Weitere Informationen: www.zahn-ungarn.de