Yogische Ernährung: Teil 2

In meinem letzten Blogartikel ging es um rajasische und tamasische Ernährung, die für unseren Geist und Körper mäßig bzw. gar nicht geeignet sind. Heute geht es um sattvische Ernährung, die für einen gesunden und vitalen Körper und klaren Geist sorgt.

Um das Sattva-Guna zu stärken, nehmen wir frische, vitamin- und vitalstoffreiche und außerdem liebevoll zubereitete Nahrungsmittel zu uns. Sattvische Ernährung verzichtet auf Fleisch, Fisch und Eier. Aber nicht komplett auf tierisches Eiweiß: Frische Bio-Milch, Butter, Ghee und Buttermilch sind empfohlen. Ghee ist geklärtes Butterfett, das man übrigens auch leicht selber herstellen oder in jedem Bio-Markt kaufen kann. Es ist ayurvedisch gesehen äußerst wertvoll. Laut alten vedischen Texten kommt Ghee den Qualitäten von Muttermilch am nächsten.

Jeder, der schon mal mit einem Neugeborenen zu tun hatte, weiß, dass die Verdauung in der Zeit, in der ein Baby ausschließlich mit Muttermilch ernährt wird, sehr gut funktioniert und alle Ausscheidungen angenehm riechen. Das Immunsystem ist nie wieder so stark wie in der Zeit, in der wir nur Muttermilch zu uns genommen haben. In der Milch bzw. Butter von glücklichen Kühen stecken ähnliche Inhaltsstoffe. Durch das Köcheln und Klären der Butter (Abgießen durch ein Tuch) werden alle Abfallprodukte und Eiweiße entfernt und übrig bleibt reiner, geklärter Butterschmalz.

Ghee ist der beste Katalysator, um Nahrungsmittel aufzuschließen und optimal verdaulich zu machen. Es löst zudem auch fettlösliche Toxine aus unserem System – daher ist es wichtiger Bestandteil jeder Ayurveda-Kur. Außerdem sind reife Früchte, Nüsse (außer Erdnüsse), Blattgemüse, Reis, Weizen, Mungbohnen und Linsen sowie Ingwer und Kurkuma sattvische Nahrungsmittel.

Die Energie des Essens ist zudem maßgeblich bestimmt von der inneren Haltung während des Kochens und der Nahrungsaufnahme. Schön ist die Angewohnheit, vor dem Essen ein kurzes Gebet, eine Danksagung oder einfach nur das Mantra "Lokah Samastah Sukhino Bhavantu" laut oder nur für Dich zu sprechen: Mögen alle Lebewesen glücklich und frei sein. "Segne dieses Essen und die Hände, die es zubereitet haben", ist für mich ebenfalls ein schönes, wertschätzendes Tischgebet.

Alles Liebe

Ursula Karven

PS: Hier geht es zu meiner Website www.ursulakarven.de