Essen wie ein Yogi

In den Schriften des Yoga gibt es keine speziellen Ernährungsempfehlungen, aber in der Tradition des Ayurveda, der Lehre des Lebens, werden Lebensmittel in drei große Gruppen eingeteilt.

In der Tradition des Ayurveda werden Lebensmittel in drei Gruppen eingeteilt. (Bild: thinkstock)
In der Tradition des Ayurveda werden Lebensmittel in drei Gruppen eingeteilt. (Bild: thinkstock)

Sattwische Lebensmittel sind solche, die Yogis empfohlen werden: Die meisten Gemüse, Ghee (geklärte Butter) , Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte. Bei Gemüsen wird unterschieden, welche über und unter der Erde wachsen und mit Ausnahme von roten Beeten und Karotten werden die Gemüsesorten über der Erde bevorzugt, da diese vermehrt Sonnenenergie „getankt“ haben. Alle sattwichen Nahrungsmittel erhöhen die Wachheit, Klarheit und Leichtigkeit im Körper und nähren uns optimal. Ganz wichtig ist bei der Zubereitung sattwischer Nahrungsmittel auch die Sauberkeit der Küche, die Fröhlichkeit des Kochs oder der Köchin und die positive Stimmung bei der Zubereitung eines Mahles.

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Im Gegensatz dazu gibt es tamasische Lebensmitteln, die eine eher ermüdende und lähmende Wirkung auf Körper und Geist haben und Ama – Nahrungsrückstände – im Körper erzeugen. Interessanter Weise gehören zu den tamasischen Lebensmitteln nicht nur Fleisch, raffinierter Zucker, Hartkäse, übermäßiger Alkoholgenuss und H-Milch, sondern auch alle nicht frisch zubereiteten Mahlzeiten wie Tiefkühl-Kost und Nahrungsmittel aus Dosen.

Rajasische Lebensmittel bilden die dritte Gruppe der ayurvedischen Einteilung. Sie erhitzen Körper und Geist und machen Menschen aufbrausend, ungeduldig und rechthaberisch. Neigt man allerdings zu übermäßiger Trägheit und Langsamkeit, sind rajasische Lebensmitteln in Massen genossen zu empfehlen. Auch um die Verdauung anzukurbeln und das Ausscheiden von Stoffwechselrückständen zu beschleunigen, eignen sich diese Nahrungsmittel: scharfe Gewürze, Rettich, Zwiebeln, Knoblauch, Paprika und Chilis sowie Kaffee und schwarzer Tee. Auch hier gilt wieder: Die Stimmung der Köchin oder des Kochs ist wichtig – sind diese wütend oder sauer, macht diese Geisteshaltung das Essen während des Kochens rajasisch.

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Ghee ist das yogische „Super Food“, das uns bis in die kleinste Zelle zugleich optimal reinigt und nährt und unser Immunsystem stärkt. Man kann es vielfältig verwenden und ich möchte Euch gerne dieses yogische Schnell-Gericht mit auf den Weg geben, das mit Reis als Hauptgericht oder dünnflüssiger als Suppe sehr lecker schmeckt, das Linsengericht „Dal“:

Gib dazu 1 Tasse roter Linsen, 5 Tassen Wasser, 1 TL gemahlenen Kurkuma und 2 TL gemahlenen Koriander und 1,5 TL frisch geriebenen Ingwer in einen Topf. Alles aufkochen und dann für circa 20 Minuten auf niedriger Flamme weiterköcheln lassen – bis die Linsenmischung weich ist. Anschließend salzen. In einer Pfanne 2 EL Ghee (geklärte Butter) mit 1 TL Kumin Samen erwärmen. Die Linsenmischung zugeben und das Ganze mit einer Viertel Tasse gehacktem frischen Koriander servieren. Ich träufle gerne noch ein paar Tropfen Zitronensaft drüber.

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Von dem Mitbegründer des Jivamukti-Yoga, David Life, stammt das schöne Zitat: „Nicht jeder kann einen Kopfstand machen, aber alle Menschen essen. Was Du isst, hat mehr Auswirkungen auf Dich und ist viel wichtiger, als ob Du auf Deinem Kopf stehen kannst.“ Dem schließe ich mich an.

Herzlichst,
Ursula

PS: Hier geht es zu meiner Website www.ursulakarven.de