Devi: Die göttliche Mutter
Ich weiß nicht, welches Verhältnis Ihr zu Eurer Mutter habt oder welche Assoziationen das Wort "Mutter" bei Euch hervorruft. Ich bin wahnsinnig gerne Mutter und habe viel Respekt und Ehrfurcht vor dieser großen Aufgabe und Verantwortung.
Im Yoga gibt es auch eine Mutter: Devi. Sie ist die Schöpferin des Universums, die universelle Mutter. Diese göttliche Mutter kann in vielen Traditionen der Welt gefunden werden. Was zeichnet eine Mutter aus? Liebe, Mitgefühl, innere Schönheit, Güte und die Versorgung ihrer Kinder.
Es gibt einen wirklich schönen "Chant": "Devi Prayer" von Craig Pruess. Wunderbare Musik für eine Meditation oder auch für das Ende einer Yoga-Session. Die weibliche Göttin Devi zeigt sich in vielen verschiedenen Formen oder wird in unterschiedliche Aspekte eingeteilt: Durga, Saraswati, Laxmi, Kali, etc. In diesem Chant sind die 108 Namen der Göttlichen Mutter mit Musik untermalt gesungen.
In der höchsten Manifestation schlummert die göttliche Mutter übrigens in Form der Kundalini Energie in jedem Menschen. Kundalini bedeutet wörtlich: Die aufgerollte Schlange. Sie ruht am unteren Ende der Wirbelsäule und steigt von dort durch spirituelle Praxis, Mitgefühl und Liebe entlang der Wirbelsäule auf, um bis zum Kronenchakra zu fließen, wo wir mit dem Göttlichen verbunden sind.
Die göttliche Mutter wird in vielen Kulturen verehrt. Zum Beispiel verehren die Schamanen sie als Pacha Mama, unsere Mutter Erde. Auch der Isis-Kult der Ägypter und die Marienverehrung im Christentum gehören zur Verehrung der göttlichen Mutter, das mich als Frau sehr anspricht, da ich oft das Gefühl habe, wir bräuchten mehr weibliche Qualitäten in unserer Welt.
Andererseits stimme ich dem Yogi Meister Swami Sivananda voll zu. Er sagt: „In Wahrheit gibt es weder männlich noch weiblich. Es gibt nur eine Kraft, die sich in verschiedenen Gestalten zeigt“. Und so streben wir im Yoga nach der Verschmelzung aller vermeintlichen Gegensätze, zu denen auch „männlich“ und „weiblich“ gehören. Euch viel Spaß beim Entspannen und Zuhören.
Herzlichst
Ursula Karven
PS: Hier geht es zu meiner Website www.ursulakarven.de
