Asanas und Bhakti – was hat das mit Liebe zu tun?

In der Bhagavad Gita schreibt der Yoga Philosoph Patanjali: “Indem Du Yoga praktizierst, siehst Du das höhere – göttliche – Selbst in allen Lebewesen und Dingen. Patanjali spricht hier von “Bhakti Yoga”, dem Yoga der Hingabe. Die Hingabe an das Göttliche ist der schnellste Weg zu „Samadhi“, einem erleuchteten Zustand ewiger Glückseligkeit. Das Prinzip der Hingabe an Gott steht ja auch in der Bibel: „Nicht mein Wille geschehe, sondern Deiner“. Oder: „Mache mich zum Instrument Deiner Liebe“. Denn Göttlichkeit ist laut der Auffassung von Patanjali nichts als reine, nicht an Vorstellungen gebundene Liebe, die alle negativen Gefühle wie Angst, Neid und Wut transformiert.

Beim Yoga dürfen und können wir uns völlig hingeben - genau wie in der Liebe (Bild: thinkstock)
Beim Yoga dürfen und können wir uns völlig hingeben - genau wie in der Liebe (Bild: thinkstock)

Warum tun wir uns trotz dieses Wissens so schwer, uns dem „Flow“ und dem Zustand reiner Liebe hinzugeben? Weil wir ignorieren, wer wir wirklich sind. Unsere ureigene Natur ist ewige Freude, aber wir halten an einer vermeintlichen Identität fest, die mit unserem Körper, den Gefühlen und dem Geist sowie den nicht gelösten Themen mit anderen Menschen zu tun haben. „Avidya“ ist das Sanskrit Wort, das diesen Zustand beschreibt. Wir alle sind mit einem bestimmten Karma auf die Welt gekommen, das sich speziell in unseren Verbindungen mit anderen Menschen zeigt und haben nun die Möglichkeit, dieses aufzulösen. Durch Hingabe an die Liebe. Wie schon Martin Luther King sagte: „Ich habe mich für die Liebe entschieden. Hass ist eine zu große Last, die ich nicht tragen möchte.“

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Was hat das alles mit den Yoga Haltungen, den Asanas zu tun? Die Antwort ist ganz einfach: Wenn wir Asanas praktizieren tun wir das mit Liebe und Hingabe. Wir praktizieren Asanas, um unsere Körper zu reinigen und uns von negativem Karma zu lösen indem wir uns der Liebe, die Gott ist, öffnen. Wenn wir es irgendwann schaffen, alle Lebewesen und Dinge zu lieben, dann ist alle Ignoranz verschwunden und wir nehmen die göttliche Einheit von allen Dingen wahr.

Ich persönlich widme meine Yogapraxis oft einem Menschen, mit dem ich ungelöste Themen habe und schicke ihm oder ihr Liebe. Denn Liebe ist die einzige Kraft, die es schafft, negative Emotionen aufzulösen.

Von Herzen
Ursula Karven

PS: Hier geht es zu meiner Website www.ursulakarven.de