Schräge Weihnachtstraditionen der Welt

Weihnachtstraditionen unterscheiden sich von Land zu Land. Bei uns etwa kommt am 6. Dezember der Nikolaus. Der wird in Österreich von einem finsteren Gesellen begleitet. Doch auch andernorts spielen düstere Gestalten eine Rolle an Weihnachten.

Wo der Nikolaus einen Besuch abstattet, ist in Österreich der Krampus nicht weit. Traditionell trägt die Schreckgestalt ein Paar Hörner und jagt unartigen Kindern mit einer Rute Angst und Schrecken ein. Die braven Jungen und Mädchen dagegen bekommen vom Nikolaus Geschenke.

Auch in den Niederlanden hat Sinterklaas einen finsteren Gefährten. Mit dunkler Kraushaar-Perücke und schwarz angemaltem Gesicht begleitet der Zwarte Piet („Schwarze Peter“) den niederländischen Nikolaus. Der Legende nach klettert der Geselle durch Schornsteine, um Kindern die Geschenke zu bringen. Daher, so die weit verbreitete Ansicht, auch die dunkle Farbe, die überall an ihm klebt. Andere wiederum empfinden die Darstellung der Figur schlicht als rassistisch und vermuten hinter der dunklen Gesichtsfarbe die Verhöhnung schwarzer Menschen während der Kolonialzeit.

Weihnachtstraditionen sind von Land zu Land unterschiedlich (Screenshot: Who Knew?)
Weihnachtstraditionen sind von Land zu Land unterschiedlich (Screenshot: Who Knew?)

Während der Nikolaus hierzulande in dicker Montur und mit roter Mütze von Tür zu Tür stapft, muss sich der Weihnachtsmann in anderen Zonen dieser Erde klimabedingt nicht so einmummeln. Im heißen Brasilien etwa ist sein rotes Gewand aus Seide. Der feine Stoff kühlt bei Hitze. In Finnland wiederum herrschen zur Weihnachtszeit eisige Temperaturen. So auch am Polarkreis in Rovaniemi, wo der Weihnachtsmann der finnischen Tradition nach wohnt. Hier gibt es ein Weihnachtsmanndorf, wo Touristen den Mann mit dem weißen Bart das ganze Jahr über besuchen können. Auch ein Weihnachtsmann-Postamt hat hier seinen Sitz, in das regelmäßig Briefe von Kindern aus aller Welt eintrudeln.

Saunagang vorm Festmahl: Weihnachtstraditionen aus aller Welt

In bestimmten Regionen Italiens haben übrigens weder Christkind noch Weihnachtsmann etwas mit der Bescherung zu tun. Diese Aufgabe übernimmt die Hexe Befana. Der Legende nach baten die Heiligen Drei Könige Befana einst, sie zum Jesuskind zu begleiten. Die Hexe lehnte ab, bereute ihre Entscheidung aber bald. Seitdem fliegt sie auf ihrem Besen durch die Gegend – auf der Suche nach dem Jesuskind. Dabei versorgt sie brave Kinder mit Geschenken, böse Kinder jedoch bekommen lediglich ein Stück Kohle.