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Gute Vorsätze fürs neue Jahr

Alle Jahre wieder … versuchen wir es mit guten Vorsätzen. Und kehren dann doch zu den alten Lastern zurück. Das muss nicht sein. Der Motivationscoach, Mentaltrainer und Autor Frank Wilde ("Beweg deinen Arsch") erklärt im Interview mit Yahoo, wie es dieses Mal mit den Vorsätzen klappen kann und worauf es dabei wirklich ankommt.

Gute Vorsätze für 2014 müssen kein Wunschtraum bleiben (Bild: Thinkstock).
Gute Vorsätze für 2014 müssen kein Wunschtraum bleiben (Bild: Thinkstock).

Woran scheitern die meisten Leute, wenn es um die Neujahrsvorsätze geht?
Frank Wilde: An sich selbst. Wenn das Neujahrskonzert läuft, ist alles wieder weg. Die guten Vorsätze sind dahin. So nach nach dem Motto. Es ging bisher so und so kann es auch weitergehen. Ist ja alles gar nicht so schlimm. Ich fühle mich zwar nicht gut dabei, gehe dabei drauf, aber ist ja egal. Wenn sie wüssten, was sie könnten, wenn sie wollten? Kann ich nicht, oder will ich nicht? Die meisten wollen leider nicht!

Wie können Sie als Motivationscoach helfen?
Frank Wilde: Erst wenn der Leidensdruck am stärksten wird, fängt der Mensch wirklich an, etwas zu ändern und dann wird er vielleicht um einen Rat bitten, oder sich wenigstens eine andere Meinung einholen.

Welche generellen Tipps und Tricks gibt es, den inneren Schweinehund in sich selbst kurz- und langfristig zu überlisten?
Frank Wilde: Es geht nicht darum, sich zu überlisten, oder sich zu belügen. Damit ein Mensch etwas ändert, muss es ihm an etwas fehlen. Es gibt einen Mangelzustand, den jeder kennt. Ich muss mir selbst nur die richtigen Fragen stellen. Und das sind nur zwei kleine Worte: "Woran fehlt's?" Erst, wenn etwas fehlt, komme ich ins Handeln. Sonst niemals! Fangen wir mal an, das ein wenig einzukreisen und einfach und verständlich zu machen: Bin ich problemorientiert oder bin zielorientiert? Denke ich nur an meine Probleme, oder habe ich ein Ziel, das ich erreichen will? Fehlt es mir an Gesundheit? (Wie werde ich wieder gesund, oder bleibe gesund?) Fehlt mir etwas in der Beziehung? (Zärtlichkeit, Sex) Fehlt's beruflich? (Karriere, weniger Stress, guter Kontakt zu Kollegen?) Fehlt's am Geld? (Kohle geht immer) Oder fehlt es am Sinn? (Was ist sinnvoll, was ist sinnlos?) Hier suche ich mir den für mich wichtigsten Punkt aus. Und nun fange ich an, alles in meinen Kalender für 2014 aufzuschreiben. Die schwächste Tinte ist besser als das stärkste Gehirn. Ich muss es selbst aufschreiben, am besten mit meiner Handschrift. Und diesen Punkt, der mich am meisten nervt, den ich unbedingt anders haben möchte, den lege ich mir jeden Tag auf Wiedervorlage

Wie können Freunde, Verwandte oder aber der Partner helfen?
Frank Wilde: Gar nicht. Die wissen ja selbst nicht, was sie wollen. Und von den Erfolgreichen wollen wir ohnehin nichts wissen. Die wissen ja alles besser und ich bin wieder der Loser. Ein Mensch nimmt sich nur etwas von einem anderen an, wenn derjenige Bedeutung für ihn hat. Ich suche mir also entweder eine neutrale, fremde Person, von der ich auch etwas annehme. Von der ich mir etwas sagen lassen, auch wenn es unangenehm ist. Oder ich frage den, der mir etwas bedeutet, und das werden nicht viele sein. Dieser Kreis ist überschaubar. Also ist dieser schnell gefunden.

Meine Motivation ist am Ende. Was kann ich tun, um wieder für die Sache zu brennen?
Frank Wilde: Begeisterung, Leidenschaft und Bedeutung. Diese drei Dinge braucht jeder Mensch. Selbst der rationalste Mensch auf dieser Welt will ein schönes Gefühl. Mein Gehirn will Dopamin. Mein Gehirn will verdammt nochmal seine Belohnung. Der Mensch sucht sich sonst eine Ersatzbefriedigung für das, was er nicht haben kann. Und diese Energie, die ja jeder hat, die wandle ich um und lenke sie auf mein Ziel. Was begeistert mich am meisten? Wo geht meine Gießkanne der Begeisterung auf? Wo schüttet mein Gehirn die so dringend benötigten neuroplastischen Botenstoffe, wie Dopamin, Endorphine, Oxitocin (Kuschelhormon) aus? Und genau das weiß sowieso jeder. Jeder weiß, was er will, oder noch besser. Jeder weiß, was er auf gar keinen Fall mehr will. In diesem Sinne wieder die Frage: "Wo fehlt's?"