Das perfekte Silvesteressen – die Klassiker

Viele Deutsche schlemmen dem neuen Jahr mit einer Fonduegabel oder einem gefüllten Raclette-Schiffchen in der Hand entgegen. In Spanien greift man indessen gern zu süßen Trauben, in Dänemark lieber zu Kohlblättern. Wie neujahrstypische Gaumenfreuden gelingen, was dahinter steckt und was in anderen Ländern verzehrt wird, erfahren Sie hier.

Prosit Neujahr! Die Grundlage für ausgelassenes Feiern schafft man in Deutschland vor allem mit deftigem und fettigem Essen! (Bilder: thinkstock)
Prosit Neujahr! Die Grundlage für ausgelassenes Feiern schafft man in Deutschland vor allem mit deftigem und fettigem Essen! (Bilder: thinkstock)

Deutsche Tradition: Fondue oder Raclette

Am Silvesterabend kommt bei vielen Deutschen entweder Fondue oder Raclette auf den Tisch. Das lässt sich einfach vorbereiten, ist perfekt für größere Gruppen und der Genuss kann sich bei angeregten Gesprächen über Stunden hinziehen. Es verwundert daher nicht, dass sich die beiden Gerichte im Laufe der Jahre zu kulinarischen Silvester-Klassikern entwickelt haben.

Der Brauch beim Fondue mundgerechte Stücke in eine heiße Flüssigkeit zu tunken, stammt übrigens aus der französischsprachigen Schweiz. Ursprünglich verwendete man dabei Brot, welches man in geschmolzenen Käse tauchte. Heute wird in deutschen Fonduetöpfen jedoch auch Fett, Brühe oder Schokolade heiß gemacht. Getunkt wird darin, von Fleisch und Fisch über Gemüse bis hin zu Früchten, fast alles was lecker ist. Den Möglichkeiten und der Phantasie sind beim Fondue wirklich keine Grenzen gesetzt.

Wie Fondue bietet auch ein Raclette-Essen, ebenfalls eine Erfindung französischsprachiger Schweizer, jede Menge schmackhafte Varianten. Hierbei werden mit Fleisch, Gemüse oder Brot gefüllte Pfännchen mit Käse belegt und in einem Mini-Ofen überbacken. Wenn es dabei am Tisch einfach und unkompliziert zugehen soll, müssen die Zutaten vorher vorbereitet bzw. Fleisch, Wurst, Gemüse und Käse in mundgerechte Stücke geschnitten werden. Sowohl Fondue- als auch Raclette-Essen können durch selbst gemachte Soßen und Dips wie Sauce Hollandaise, Kräutercremes oder Frischkäse-Dip noch um einiges raffinierter werden.

Pfannkuchen zum Nachtisch

Zum Nachtisch beißt man in Deutschland gerne beherzt in süße Pfannkuchen oder niedliche Marzipanschweine. Bei den Pfannkuchen ist Vorsicht geboten, denn manche Scherzkekse servieren ihren nichtsahnenden Gästen gerne welche mit Senf statt mit süßer Marmelade gefüllt. Gerade in der deutschen Hauptstadt werden zu Silvester die in Fett ausgebackenen süßen Krapfen aufgetragen. Woher dieser Brauch stammt ist unklar. Ebenso, warum ein Schwein aus Marzipan den Deutschen zu Neujahr als Glücksbringer dient. Oftmals hat das kleine Zuckerschwein noch ein Cent-Stück im Maul und bringt damit doppelt Glück im neuen Jahr. Vielleicht war das süße kleine Schweinchen den Menschen auch einfach nur sympathisch?

Kulinarische Neujahrs-Traditionen in Europa

In anderen Ländern ist Schwein vor allem auf den Tellern sehr beliebt. In Ungarn, Spanien oder Österreich steht dort zu Silvester traditionell gebratenes Schwein auf dem Speiseplan. Spanier haben zu Neujahr noch andere kulinarische Traditionen. Um Mitternacht essen sie je Glockenschlag der Kirchen- oder Rathausuhr eine Traube, zwölf Stück also insgesamt. Das Verspeisen der süßen Früchte ist obligatorisch für diejenigen, die im kommenden Jahr Glück haben wollen. Daher erfreut sich dieser Brauch in Spanien großer Beliebtheit.

Glück bzw. bares Geld erhoffen sich die Dänen hingegen von dem Verzehr von in Zucker und Zimt gegartem Kohl. Die grünen Blätter des Gemüses erinnern an gefaltetes Geld. Die Regel ist daher einfach: je mehr Kohl gegessen wird, umso reicher wird man im neuen Jahr.

In Italien stehen statt Kohl, Erbsen, Bohnen und Linsen für finanziellen Reichtum. Daher werden hier zu Silvester gerne Mahlzeiten mit Hülsenfrüchten wie beispielsweise Cotechino con lenticchie (Linsen mit Würstchen) serviert.

So unterschiedlich die kulinarischen Bräuche zu Silvester auch sein mögen, so verfolgen sie doch alle ähnliche Ziele: Sie sollen die Liebsten zum Willkommen heißen des neuen Jahres an einem Tisch vereinen und Glück und Wohlstand bringen. Nach dem Silvester-Schmaus wird dem neuen Jahr in fast allen Kulturen mit gut gefüllten Sekt oder Champagner-Gläsern entgegen gefiebert. Und bald ist es wieder soweit! In diesem Sinne: Ein frohes und auch leckeres neues Jahr!