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Warum wir Frauen als Objekte wahrnehmen

Frauen als entpersonalisiertes Sex-Objekt? Das Klischee scheint einen wahren Kern zu haben. Das zumindest behaupten Wissenschaftler der Université Libre in Brüssel. Demnach werden leichtbekleidete Männer als Personen, halbnackte Frauen dagegen wie Objekte wahrgenommen.

Warum wir Frauen als Objekte wahrnehmen (Bilder: ddp Images)
Warum wir Frauen als Objekte wahrnehmen (Bilder: ddp Images)


Wenn Menschen wenig Kleidung tragen, wird der Unterschied zwischen den Geschlechtern nicht nur optisch noch größer. Denn während bei der Betrachtung von Männern in Boxershorts Wahrnehmungsmuster für Personen greifen, betrachten wir leichtbekleidete Frauen als Objekte.

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In der Wahrnehmungsstudie „Integrating Sexual Objectification With Object Versus Person Recognition: The Sexualized-Body-Inversion Hypothesis", die in der Aprilausgabe des Fachmagazins „Psychological Science" erschienen ist, erklärt Studienleiter Philippe Bernard den Aufbau des Versuchs.

Rund 80 Studenten, etwa zu gleichen Teilen Männer und Frauen, wurden für einen kurzen Moment Bilder von Personen in Unterwäsche oder Badekleidung gezeigt. Danach wurden den Probanden zwei Bilder der eben gesehenen Person vorgelegt — einmal im Original, einmal um 180 Grad gedreht.

Waren auf dem Originalbild Männer abgebildet, erkannten die Probanden die gedrehte Variante schlecht bis gar nicht wieder, waren dagegen Frauen abgebildet, wurden diese gleich gut erkannt — egal ob gedreht oder nicht.

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Bernard erklärt das mit dem sogenannten Inversionseffekt. Menschen können Gegenstände genauso gut erkennen, wenn sie auf dem Kopf stehen (gedrehtes Foto), Gesichter von Personen dagegen nicht.

Da die Versuchspersonen die Bilder der Frauen in jeder Perspektive wiedererkannten, schließen die Wissenschaftler daraus, dass diese von den Betrachtern als Objekte und nicht als Personen wahrgenommen wurden. Ob dieses Wahrnehmungsschema sozialisiert oder angeboren ist, darüber gibt die Studie keinen Aufschluss.