O wie One-Night-Stand

Sexpertin Caro Schäfer weiß, was hinter geschlossenen Vorhängen und zwischen den Laken passiert. In unserem wöchentlichen Sex-Blog buchstabiert sie die heißesten Sex-Phänomene, -Techniken und -Mythen durch: Von A wie Anal, über M wie Mile High Club bis Z wie... Lassen Sie sich überraschen!

Kann aus einem One-Night-Stand Liebe werden? (Bild: fotolia)
Kann aus einem One-Night-Stand Liebe werden? (Bild: fotolia)

Hauptsache geil abliefern! Du musst abliefern, ich muss abliefern, am Ende fragt man doch nur, ob du geil abgeliefert hast! (Gurki, Bandleader in „Fleisch ist mein Gemüse" von Heinz Strunk)

Ein One-Night-Stand, das ist für mich wie Olympische Spiele. Nein, nicht weil ich nur alle vier Jahre einen habe, das sicher nicht. Ich verstehe eine Nacht mit einem fast Fremden als die ultimative sportliche Herausforderung. Im Grunde geht es nur um die Performance und darum, die Trophäe nach Hause zu bringen. Nur für diese kurzen Nächte und diesen relativ anonymen Sex ziehe ich mir die ganze Ratgeberliteratur rein, eigne ich mir neue Techniken und Tricks an. Und bis jetzt bin ich noch aus jedem One-Night-Stand als Siegerin hervorgegangen. Die Medaillenverleihung ist der Moment, in dem der Typ sich noch einmal meldet und zaghaft fragt, ob man die „Sache" wiederholen könnte. Was natürlich nicht passieren wird, trotzdem: Bam, yeah!

Ein Alphabet voller Höhepunkte: Das Sex-ABC!

Klingt kaltherzig? Mit welcher Einstellung schleppen Sie denn einen angetrunkenen Typen aus der Disko ab? In der Hoffnung auf die große Liebe? Meiner Erfahrung nach ist es gesünder, es bei dem einmaligen Sex zu belassen — steckt ja auch drin in dem Wort ONE-Night-Stand. Wäre es ein reproduzierbarer Akt, würde es Two-Night-Stand oder Beziehung heißen. Das sollten sich vor allem die Frauen hinter die Ohren schreiben. Spätestens ab dem dritten Mal gaukelt das Gehirn einem vor, man sei in seine Bettgeschichte unsterblich verliebt. Dagegen sind selbst hartgesottene Frauen wie ich nicht immun.

Okay, in seltenen Fällen kann es sein, dass aus Lust Liebe wird. Das fand jetzt ein Forscher-Team der Concordia University in Montreal heraus. Die Gruppe um den Psychologie-Professor Jim Pfaus wertete 20 Studien aus, die das Gehirn mittels Magnetresonanz-Tomographie erkundet haben. Weil Lust und Liebe im Gehirn sozusagen direkte Nachbarn sind, kann es im insulären Kortex zu einer Überschneidung der beiden kommen. Dann, so Professor Pfaus, werden emotionale Eindrücke in etwas Bedeutenderes übersetzt. Heißt: Anfangs unbedeutender Sex kann zufällig zu tieferen Gefühlen führen. Trotzdem bleibe ich dabei, der Weg zum Herzen eines Mannes führt nicht direkt über seinen Penis. Für die großen Gefühle ist ein Umweg über noch niederere Instinkte nötig — den Jagdtrieb.

N wie Nippel: Warum rutschen die immer raus?

Die Frau kann noch so toll sein, kriegt er sie zu schnell in die Kiste, ist der Ofen aus. Dieses Programm läuft ganz automatisch ab, wie mir ein Fuck-Buddy erklärte. Da kann auch der insuläre Kortex (was auch immer das eigentlich ist!) nicht weiterhelfen. Genau erklären können die wenigsten Männer, warum eine Beziehung mit einem One-Night-Stand nicht in Frage kommt. Aber zu 100 Prozent ausschließen können es fast alle. Was ihnen fehlt, ist einfach die Jagd, das Ranpirschen und Lauern auf den richtigen Moment, um die Beute Schachmatt zu setzen und mit in die Hütte zu schleppen.

Fehlt dieses einfach gestrickte Vorspiel, können Sie im Bett ein noch so großes Feuerwerk abfackeln, er wird in Ihnen nie mehr als eine schöne Trophäe sehen. Darum darf man — und das gilt bitte auch für Euch Männer! — sich nach dem One-Night-Stand zwar in einer netten SMS für die Nacht bedanken, aber dann muss es das auch gewesen sein.