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B wie Bondage

Sexpertin Caro Schäfer weiß, was hinter geschlossenen Vorhängen und zwischen den Laken passiert. In unserem wöchentlichen Sex-Blog buchstabiert sie die heißesten Sex-Phänomene, -Techniken und -Mythen durch: Von A wie Anal, über M wie Million-Dollar-Point bis Z wie... Lassen Sie sich überraschen!


Manche Menschen müssen gefesselt sein, um frei zu sein.

Kleine Fesselspielchen gehören zu den beliebtesten Wachmachern für ein eingeschlafenes Sexleben. Eine von der amerikanischen Cosmopolitan durchgeführten Studie aus dem Jahr 2010 kam zu dem Ergebnis, dass mehr als 80 Prozent der Frauen und über 70 Prozent der befragten Männer schon einmal davon geträumt haben, gefesselt und ausgepeitscht zu werden.

Und ich möchte meine Neunschwänzige Katze darauf verwetten, dass fast jede Frau mittlerweile diese peinlichen pinken Plüschhandschellen in ihrer Schublade hat. Was, Sie wissen nicht, dass eine Neunschwänzige Katze eine Riemenpeitsche mit neun Enden ist? Dann sind Sie wirklich noch Jungfrau auf dem Gebiet Bondage und S/M und bei mir genau richtig!

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Plüschig und kuschelig geht es beim Bondage in der Regel nicht zu, denn die Kunst der Fesselung und Einschränkung der Bewegungsfreiheit ist eng mit S/M verbunden. Um diese Spielarten vom Mainstream abzugrenzen, wird das Akronym BDSM verwendet, das für „Bondage & Disziplin, Dominanz & Submission, Sadismus & Masochismus" steht.

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In „Super Hot Sex" beschreibt Beststeller-Autorin Tracey Cox das Verhältnis von Unterwerfung und Dominanz im Schlafzimmer sehr treffend: „Sadismus und Masochismus scheinen so gut zusammen zu passen wie Gin und Tonic, aber in Wahrheit sind sie zwei verschiedene Sexualpraktiken." Während der Sadist es genießt, Schmerzen zuzufügen, empfindet der Masochist Lust, wenn er Schmerzen empfängt.

Je nachdem, welche Studie man heran zieht, träumen zwischen 11 und 97 Prozent aller Männer und Frauen von heißen Fesselspielchen. Der „Durex Local Report Deutschland" kam zu dem Ergebnis, dass von 1.037 Teilnehmern 13 Prozent Erfahrung mit S/M und/oder Fesselspielen haben und 11 Prozent danach hegen. Sind wir Deutschen da doch ein bisschen verklemmt? Ich glaube nicht, denn meine persönliche Umfrage hat ergeben, dass einhundert Prozent schon einmal mit Bondage experimentiert haben oder sich zumindest ein fesselndes Abenteuer wünschen.

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Die Motive sind ganz unterschiedlich, während die einen ganz einfach das Verbotene reizt, empfinden andere Lust durch Schmerz. Manche genießen die meditative Komponente von Fesseln und gefesselt werden, die langsame Einengung der Bewegungsfreiheit und das Ertragen dieser Einschränkung - und ich stehe total auf den Szenenwechsel beim Rollenspiel.

In meinem Alltag bin ich eine dominante Person und ein ziemlicher Kontrollfreak. Sobald ich etwas nicht zu 120 Prozent im Griff habe, sprießen Stresspusteln auf meiner Haut. Aber alleine der Gedanke daran, fest an ein Bett gefesselt zu sein, jemandem vollkommen ausgeliefert zu sein, schickt Hitzewellen der Erregung durch meinen Körper.

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Ähnlich muss es wohl auch dem anfangs zitierten Studienteilnehmer namens James gehen, der sagte: „Some people have to be tied up to be free". Er stellte sich in Ende der 90er als Proband für eine Untersuchung des "Institute for Advanced Study of Human Sexuality" zur Verfügung.

Der Manager und Familienvater sprach offen über seine masochistischen Neigungen. Im Alltag Alphatier, im Bett Sklave. Dieser Rollenwechsel scheint starke Bürohengste zu Dominas zu locken, um in den Händen und Fesseln einer starken Frau wie ein Hündchen zu wimmern.


Interessant ist aber auch, dass laut Tracey Cox 89 Prozent der Frauen die unterwürfige Rolle wählen würden. Das heißt, auch im Bett spielen sie gerne den schwachen und passiven Part, der ihnen in vielen Gesellschaften zugewiesen wird. Feministinnen werden jetzt empört aufheulen - für mich haben Moral und Politik im Schlafzimmer nichts zu suchen. Hauptsache, es wird lustvoll gestöhnt!

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Außerdem ist erwiesen: Fantasien ausleben macht glücklicher! Eine Untersuchung der klinischen Psychologin Dr. Pamela Connolly zeigte zum Beispiel, dass seelische Störungen wie Zwangsverhalten, Depressionen und Angstneurosen unter den Mitgliedern der SM-Gemeinschaft etwas weniger verbreitet waren als in der Allgemeinbevölkerung.