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Giftfreie Mode: Greenpeace lobt diese Billig-Ketten

Globale Kleidungsfirmen auf dem Prüfstand

Vor allem preisgünstigere Modeketten und Sportartikelhersteller machen bei der großen „Detox“-Untersuchung von „Greenpeace“ eine gute Figur. Eine schlechte Umweltbilanz fahren ausgerechnet mehrere Luxusmarken ein. Sie verwenden bei der Produktion ihrer Edelbekleidung noch immer hochgiftige Chemikalien.

„Greenpeace“-Aktivisten demonstrierten 2014 erfolgreich vor einem „Burberry“-Shop für eine saubere Textilproduktion (Bild: ddp images)
„Greenpeace“-Aktivisten demonstrierten 2014 erfolgreich vor einem „Burberry“-Shop für eine saubere Textilproduktion (Bild: ddp images)



Sie machen Kleidung knitterfrei, wasserfest, dehnbar, flexibel und schmutzabweisend und sind hochgiftig für Mensch und Umwelt. Die Rede ist von Alkylphenolethoxylaten (APEO), Weichmachern und per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Ihnen wird schon seit Jahrzehnten nachgesagt, Gewässer und Tiere zu vergiften, in den Hormonhaushalt von Menschen einzugreifen und das Tumorwachstum zu beschleunigen. Trotzdem werden sie von der Industrie immer noch in großen Mengen verwendet.

30 global agierende Moderiesen und Discounter haben der Umweltschutzorganisation „Greenpeace“ in den vergangenen Jahren zugesagt, bis zum 1. Januar 2020 Abwasserdaten offenzulegen und auf die Risikochemikalien in der Textilproduktion zu verzichten. Die Non-Profit-Organisation hat nun bei 18 der teilnehmenden Unternehmen untersucht, wer sich an die Absprachen hält und wer sich noch immer vor der Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt drückt.

Unterteilt werden die Firmen dabei in Trendsetter, Greenwasher und Schlusslichter. Trendsetter haben sich zu Detox und Transparenz in der Produktion verpflichtet und setzen die Vorgaben vorbildlich um. Greenwasher haben zwar zugesagt bis 2020 ohne Giftchemikalien auszukommen, halten ihr Versprechen aber nicht ein. Die Schlusslichter waren von der Untersuchung ausgeschlossen. Sie haben keine Detox-Erklärung abgegeben und werden von „Greenpeace“ als „Giftjunkies“ bezeichnet.

Die Ergebnisse der Untersuchung sind vielversprechend. 16 Moderiesen, darunter „H&M“, „Zara“, „Adidas“ und „Puma“ halten ihr Umweltversprechen. Nach Angaben von „Greenpeace“ hat beispielsweise „H&M“ als erste Firma vor zwei Jahren das hochgiftige PFC erfolgreich aus ihrer Kleidung verbannt. Die spanische Modefirma „Zara“ legte die Abwasserdaten von über 100 Fabriken offen. „Nike“ und „LiNing“ brachen ihr Wort. Sie verbannten weder Gift aus ihrer Produktion, noch hielten sie sich an die geforderte Transparenz und veröffentlichten keine Abwasserdaten.

Luxusfirmen, wie „Versace“, „Louis Vuitton“ oder „Hermès“ scheint die giftfreie Produktion ihre Edelkleidung überhaupt nicht am Herzen zu legen. Nach Angaben von „Greenpeace“ verweigerten sie die Erklärung bis 2020 auf die Verwendung von Giftstoffen zu verzichten und gehören damit zu den traurigen Schlusslichtern in der Detox-Skala. Von den Edelmarken zeigen nur „Burberry“ und „Valentino“ viel Engagement. Sie gehören zu den Trendsettern.

Dass vor allem Edelmodenhersteller eine verbindliche Detox-Erklärung verweigern, ist ein Paradox. „Greenpeace“-Pressesprecherin Carolin Wahnbaeck sagte gegenüber „Yahoo“: „Gerade solche Firmen sollten doch die Marge haben sich an Detox-Vorgaben zu halten“.  Bisher hat keine der betroffenen Luxusmarken ein Statement veröffentlicht.

Positiv zu werten sei indes die Kooperationsbereitschaft von vielen größeren Modeketten und Discountern. Nach Angaben von Kampagnenleiterin Kristen Brodde seien diese „näher am Puls der Zeit“. Zur Nachrichtenagentur „dpa“ sagte sie, dass sich deren Kunden spätestens seit dem Einsturz der Fabriken in Bangladesch sehr dafür interessieren würden, wo und wie ihre Kleidung produziert wird.

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