Schädlingsbekämpfung: Schluss mit lästigen Tieren im Garten

Die Blumen blühen, das Gemüse wächst und Sie machen es sich gerade auf Ihrer Terrasse gemütlich. Es könnte alles so schön sein, wären da nicht ungebetene Gäste in Ihrem Garten, die Ihnen die Laune verderben.

Wir verraten Ihnen, was Sie gegen Schnecken, Ameisen und Wespen tun können.

Der Geruch von Kaffeepulver vertreibt Wespen (Foto: Thinkstock)
Der Geruch von Kaffeepulver vertreibt Wespen (Foto: Thinkstock)

Problem Wespen
Wespen sind eigentlich ganz nützliche Insekten, denn sie füttern ihre Larven mit Blattläusen, Raupen und Mücken, worüber Sie als Gärtner sicher froh sind. Trotzdem können Wespen lästig werden, vor allem dann, wenn man im Freien Essen möchte.

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Das können Sie tun:

- Kaffeepulver: Einer der Gerüche, den Wespen nicht ertragen können, ist Kaffeepulver. Dazu müssen Sie das Pulver in einer feuerfesten Schale (Terrakotta oder Steingut) geben und anzünden. Das Pulver glimmt dann langsam vor sich hin, duftet für uns angenehm nach geröstetem Kaffee und vertreibt die Wespen zuverlässig.

- Aromatische Öle: Sie können auch Zitronella- oder Nelkenöl in ein Schälchen geben und aufstellen oder als Zusatzstoff in eine Duftkerze geben. Diese Gerüche wirken ebenfalls abschreckend auf Wespen.

- Wespenattrappen: Im Fachhandel gibt es inzwischen auch Wespenattrappen, die zum Beispiel unter den Sonnenschirm gehängt werden können. Sie sollen anfliegenden Wespen signalisieren: „Achtung! Dieses Revier ist belegt." In der Praxis haben diese Attrappen aber eher eine geringe Wirkung.

- Wespenfallen: Sie können auch Flaschen mit engem Hals mit Sirup oder süßen Fruchtsäften befüllen und als Falle aufstellen. Die Wespen fliegen in die Flasche, finden den Weg nicht mehr hinaus und ertrinken in der Flüssigkeit. Wenn Sie Kinder haben, sollten Sie diese Flaschen unbedingt außerhalb ihrer Reichweite aufhängen.

Nester entfernen:
Da Wespen sehr nützliche Tiere sind, sollte ein Nest wirklich nur dann entfernt werden, wenn die Insekten eine akute Gefahr (zum Beispiel für Allergiker) darstellen oder die Tiere ihr Nest am Fenster oder im Rollokasten bauen.

Bitte lassen Sie das Nest dann von einem Fachmann (Kammerjäger) oder der Feuerwehr entfernen, denn ein Wespenschwarm wird sein Nest vehement verteidigen, wenn er sich angegriffen fühlt.

Problem Schnecken
Schnecken im Gemüsegarten sind absolut lästig und der natürliche Feind eines jeden Gärtners. Regelrechte Kahlfraßschäden an Kopfsalat und Co. verursachen aber nur die Nacktschnecken. Schnecken mit Schneckenhäuschen sind weniger gefräßig.

Das können Sie tun:

- Fallen: Vergraben Sie im Boden kleine Gefäße mit der Öffnung auf Bodenniveau und füllen Sie in die Behälter als Lockmittel etwas Bier. Der Geruch wirkt auf die Kriecher unwiderstehlich. Aber Achtung: Sie kommen dann von überall her, auch aus Nachbars Garten!

- Zäune: Schneckenzäune verhindern, dass die unliebsamen Tiere von außen in Ihr Beet kommen. Die kleinen Zäune haben eine nach außen geknickte Oberkante, über die die Schnecken nicht kriechen können.

- Lockpflanzen: Pflanzen Sie überzählige Salatpflanzen am äußeren Rand Ihres Gemüsebeets. Wenn die Schnecken von außen kommen und an den Lockpflanzen knabbern, können Sie sie einsammeln.

- Schneckenkorn: Eine der wirksamsten Methoden ist nach wie vor das Streuen von Schneckenkorn. Aus Umweltschutzgründen sollten Sie sich für das Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat entscheiden. Es ist sehr wirksam, zerfällt aber, wenn es nicht gefressen wird, im Boden zu unschädlichem Eisendünger.

Bitte Finger weg von Schneckenkorn, das das Nervengift Methiocarb enthält. In Gärten, in denen sich Kinder und Haustiere aufhalten, ist es absolut tabu!

Was tun mit eingesammelten Schnecken?
Bei aller Wut auf die Schnecken: Bitte quälen Sie die Tiere nicht unnötig! Ein schneller, schmerzloser Tod tritt ein, wenn Sie die Schnecken in der Mitte mit der Schere auseinanderschneiden. Da die Schneckenkadaver aber wiederum andere Schnecken anlocken, müssen Sie die toten Tiere schnell einsammeln und im Hausmüll entsorgen.

Bitte keine Tierquälerei!

Bitte überstreuen Sie die Schnecken nicht mit Salz oder ertränken Sie in einem Eimer mit Wasser. Das ist Tierquälerei!

Schnecken lieben Salat (Foto: Thinkstock)
Schnecken lieben Salat (Foto: Thinkstock)

Problem Ameisen
Ameisen gehören zu den effizientesten Insektenvertilgern. Leider werden sie aber sehr lästig, wenn sie sich im Rasen, unter Terrassenplatten oder in Kübeln ansiedeln oder plötzlich den Weg ins Haus finden.

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Das können Sie tun:

- Kochendes Wasser: Ameisennester unter Terrassenplatten lassen sich einfach mit kochendem Wasser bekämpfen. Heben Sie die Platten hoch und gießen Sie das kochend heiße Wasser in das Nest.

- Ameisenmittel: Sie können auch Insektizide im Gartenfachhandel kaufen, in Wasser auflösen und ebenfalls in das Nest gießen.

- Kreidestifte: Ziehen Sie um das Nest eine Linie mit einem Kreidestift. Die Ameisen werden diese Linie nicht mehr überqueren. Der Kreidestrich unterbricht die unsichtbare Geruchsspur, die die Ameisenstraße markiert. Leider wirkt diese Methode maximal für ein paar Tage.

- Natron oder Borax: Als Fraßgift können Sie Natron oder Borax mit Puderzucker mischen und an trockenen Stellen im Garten ausstreuen.

- Zimt: Auch Zimtpulver vertreibt die Ameisen für eine gewisse Zeit von ihrer Laufstraße.

Ammenmärchen Backpulver
Die weitverbreitete Annahme, dass man Hefe oder Backpulver als Köder auslegt und die Ameisen dann platzen, wenn sie davon gefressen haben, gehört ins Reich der Märchen.

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