So werden Sie schlagfertiger

Richtig kritisieren? So geht’s!

Wer in jeder Lebenslage immer die richtige Retourkutsche parat hat, gilt oft als geistreich und Anderen überlegen. Nicht jedermann ist aber mit Schlagfertigkeit gesegnet. Wir verraten Ihnen einige Tricks für ein besonders souveränes Auftreten.

Kann man Schlagfertigkeit überhaupt trainieren?

"Ich bin nicht sicher", sagt Kommunikationsexperte René Borbonus im Interview. Glücklicherweise fügt er jedoch hinzu: "Ich bin aber sicher, dass man Schlagfertigkeit vorbereiten kann." Schließlich habe bereits Rudi Carrell gesagt: Wenn Du einen Spruch aus dem Ärmel schütteln willst, musst Du ihn vorher reinstecken. "Da ist viel dran", meint der Geschäftsführer eines Kommunikationsunternehmens.

Schwachstellen ausmachen

Wer schlagfertig auf mögliche Angriffe reagieren will, muss sich die eigenen Schwachstellen eingestehen. "Man stellt sich den Wunden, in die möglicherweise ein Finger gelegt wird", rät Borbonus. Ein ewiger Student etwa müsse sich in einem Vorstellungsgespräch darauf einstellen, dass er auf seine hohe Semesterzahl angesprochen wird.

Nicht zu sehr rechtfertigen

Eine plumpe Replik auf Kritik zeugt von wenig Schlagfertigkeit. "Ich wollte tief in die Materie eintauchen", klingt beim Beispiel des Langzeitstudenten etwa zu sehr nach Rechtfertigung. Das überzeugt niemanden. Bei der Abwehr sollte man es aber mit der Härte des verbalen Gegenschlags nicht übertreiben.

Schlagfertigkeit nicht zu wörtlich nehmen

"Ich habe grundsätzlich mit dem Wort Schlagfertigkeit schon meine Probleme", sagt Borbonus. "Da stecken zwei Dinge drin: Ich schlag den Anderen, da ist der fertig." Es gebe zwar viele lustige Tipps, wie man sein Gegenüber bloßstellen kann. "Aber was ist, wenn man den noch mal braucht?", gibt der Experte zu bedenken.

Mit Bildern arbeiten

Lieber sollte man sich in der Vorbereitung überzeugende Argumente zurechtlegen und diese gern auch mit einem bildhaften Vergleich stärken. Beim Beispiel des langen Studiums empfiehlt Borbonus Verweise auf Qualitätsprodukte mit einem langen Entstehungsprozess, wie etwa das Reifen von Wein oder die Errichtung von Monumenten. "Dann klingt es auch gar nicht mehr so sehr nach Rechtfertigung und es tut niemandem weh."