Werbung

Status-Terror: Facebook-Freunde machen unglücklich

Sie posten Bilder der letzten Partynacht, halten uns über ihr Mittagessen und die Pläne für den Jahresurlaub auf dem Laufenden — und machen uns in der Masse unglücklich. Eine Studie zeigt, warum soziale Netzwerke aufs Gemüt schlagen können. Und warum Sie nicht mehr als 354 virtuelle Freunde haben sollten.

Status-Terror: Facebook-Freunde machen unglücklich (Bild: thinkstock)
Status-Terror: Facebook-Freunde machen unglücklich (Bild: thinkstock)


Fast 500 Millionen User können nicht irren: Facebook gehört für viele inzwischen zum Online-Alltag. Kein Wunder, dass sich auch die Wissenschaft mit dem Phänomen sozialer Netzwerke befasst. Die machen vor allem unzufrieden, so die Forscher. Eine aktuelle Studie, die auf dem Kongress der „Society for Personality and Social Psychology" präsentiert wurde, erklärt, woran das liegt.

Kein Bock auf den Job: Jeder 4. hat innerlich gekündigt

Die Forschungsgruppe um Marketingprofessor Dilney Goncalves aus Madrid hatte Facebooknutzer zwischen 18 und 65 Jahren gebeten, die Status-Meldungen ihrer Freunde zu lesen. Danach sollten die Probanden angeben, wie zufrieden sie mit ihrem Leben sind. Nach dem Status-Check schätzten die Versuchspersonen ihr Leben als wesentlich weniger befriedigend ein, als Menschen, die vor dem Status-Check befragt wurden.

Die Studie geht aber noch weiter ins Detail. Je mehr Freunde man habe, desto mehr Zeit verbringe man im Laufe des Tages damit, über anderer Menschen Traumurlaube, Traumfrauen und Traumjobs zu lesen, so Goncalves. Die Forscher ermittelten eine magische Grenze. Ab einer Zahl von 354 virtuellen Freunden werden wir scheinbar immer unzufriedener.

Frühlingserwachen: Fit für die Flirt-Saison

„Das Problem ist, dass Facebook uns nur einen kleinen Einblick in das Leben unserer Freunde gibt. Dieser Einblick tendiert dazu, unrealistisch positiv zu sein", erklärt Dilney Goncalves. Wir vergleichen uns automatisch mit dem aufregenden Leben der anderen.

Sie müssen sich aber nicht im völligen Facebook-Verzicht üben. Setzen Sie stattdessen Ihren Freundeskreis auf Status-Diät. So können Sie besonders mitteilsame Menschen aus Ihrem Newsfeed verbannen. Für die Zukunft: Überlegen Sie sich zweimal, ob Sie die Freundschaftsanfrage Ihrer Kosmetikerin oder dem entfernten Cousin Ihrer besten Freundin wirklich annehmen müssen.