Schmeckt’s nicht? Trainieren Sie Ihre Geschmacksnerven!

Geschmack kann man lernen, auch in der Küche! Und das kulinarische Leben hat mehr zu bieten als nur Salz und Pfeffer. Also lernen Sie von den Profis und entdecken Sie Lebensmittel als eine sinnliche Erfahrung. Durch Schmecken und Riechen lassen sich viele Zutaten neu entdecken. Die Ideen für neue Gerichte kommen dann ganz von allein und außerdem kochen Sie dadurch automatisch bewusster und gesünder: Bon Appétit!

Geschmack kann man lernen - probieren Sie es aus! (Bild: Thinkstock)
Geschmack kann man lernen - probieren Sie es aus! (Bild: Thinkstock)
Geschmack kann man lernen - probieren Sie es aus! (Bild: Thinkstock)

Geschmacksprobe
Genießen Sie ihr Essen doch einmal Zutat für Zutat. Sie haben sich eine Pizza selbst zusammengestellt? Probieren Sie jeden Belag einzeln – ein Stück Käse, eine Tomate, einen Happen Parmaschinken, etwas Pfeffer und Oregano. Wenn Sie den Teig selbst anrühren, können Sie sogar mal ein bisschen Hefe auf der Zunge zergehen lassen. Das schult die Geschmackswahrnehmung und schafft ein Bewusstsein für die Zusammenstellung des gesamten Gerichts. Kombinieren Sie nach und nach einzelne Zutaten, bis Sie schließlich in ein saftiges Stück Pizza beißen. So bekommen Sie einen einzigartigen Geschmackseindruck von den verwendeten Zutaten und lernen, durch eine gezielte Auswahl der Zutaten das gesamte Gericht zu einem Geschmacksereignis zu entwickeln.

Schnuppern Sie am Essen
Wussten Sie schon, dass der Geschmack unseres Essens zu 90 Prozent aus Gerüchen entsteht und nur zu 10 Prozent auf die Geschmacksnerven der Zunge zurückgeht? Gerüche gibt es schließlich Abertausende, Geschmacksrichtungen im Mund nur fünf: süß, sauer, salzig, bitter und umami (fleischig herzhaft). Bevor Sie Ihr Essen also hastig verschlingen, nehmen Sie sich etwas Zeit, schließen Sie die Augen und riechen Sie an jedem Stückchen auf Ihrem Teller. So entstehen ganz neue Geschmackserfahrungen! Nehmen Sie auch beim Einkauf bereits frische Zutaten in die Hand, reiben Sie vielleicht ein wenig daran und schnuppern Sie sich durch die Vielfalt der Aromen.

Schmecken mit jeder Pore
Manchmal scheint unser Gaumen blind und der volle Geschmack der Zutaten will sich einfach nicht entfalten. Das hat auch seinen Grund, denn nicht alle Geschmacksnerven sitzen auf der Zunge. Manche befinden sich am oberen Gaumen, andere im Rachen. Geschmacksrezeptoren gibt es selbst in der Darmwand und im Magen. Riechen und Schmecken reicht also nicht aus, man muss seinen Körper noch intensiver benutzen, wenn man alle Rezeptoren stimulieren will.

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Das kann man zum Beispiel mit Gewürzmischungen trainieren: Besorgen Sie sich doch mal Glühwein- oder Currygewürze einzeln statt in der Fertigmischung, riechen Sie daran und schmecken sie einzeln auf der Zunge. Dann lassen Sie jedes Gewürz für sich in einer Tasse heißes Wasser ziehen. Trinken Sie einen Schluck, verteilen Sie den Sud im Mund, als wäre es Wein, und schlucken Sie erst dann. So lernen Sie jedes Gewürz für sich kennen – mit vollem Körpereinsatz.

Isolieren Sie die Essenz
Und noch ein einfacher Trick zum Schärfen Ihrer Sinne: Mischen Sie jede der folgenden Zutaten mit einem Schluck Wasser und schmecken Sie das Wesentliche jeder Geschmacksrichtung raus: „Süß“ trainieren Sie mit Zucker oder Süßstoff. Für „salzig“ nehmen Sie unterschiedliche Arten von Salz, probieren Sie auch unterschiedliche Körnungen. Für „sauer“ ist auch saures Salz geeignet, wenn Ihnen Zitronensaft oder Essig zu intensiv im Geschmack sind. Bei „bitter“ eignet sich Tonic Water. „Umami“ trainieren Sie am besten mit dem japanischen Fischsud Dashi, Pilzen oder für ganz Wagemutige darf's auch mal eine Prise Glutamat sein.

Es darf unangenehm werden
Manche Weine verursachen ein raues, pelziges Gefühl auf der Zunge, auch Adstringenz genannt. Diesem Gefühl gehen Sie auf den Grund indem Sie ähnliche Geschmackserfahrungen provozieren. Lassen Sie zum Beispiel einen schwarzen Tee zu lange ziehen oder naschen Sie eine unreife Dattel oder Banane. Auch die Welt der Schärfe ist herausfordernd und kunterbunt; greifen Sie zu Jalapenos, wagen Sie sich an unterschiedliche Pfeffersorten. Wer sich richtig quälen will, beißt mal in die extrem scharfe Habanero-Paprika. Nicht nur Sauer macht lustig.

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Geschmacksprofile
Haben Sie erstmal gelernt, bestimmte Geschmacksrichtungen in ihrer Feinheit wahrzunehmen, macht das Abschmecken gleich viel mehr Freude. Jetzt können Sie anfangen zu variieren: Ersetzen Sie einzelne Zutaten durch einen Geschmack, der Ihnen ähnlich und interessant erscheint. Ist kein Salbei mehr da, tut es vielleicht Rosmarin – beide enthalten Eukalyptol. Mit Rosmarin lässt sich auch schummeln, wenn eigentlich teurer Safran gefragt ist. Das glauben Sie nicht? Machen Sie den Test!

Kombinieren Sie Ungewöhnliches
Jeder hat ein paar Rezepte, auf die er gerne und häufig zurückgreift. Trauen Sie sich etwas, kombinieren Sie ruhig einmal ungewöhnliche Zutaten! Dann überlegen Sie: Warum schmeckt das? Warum nicht? Was fehlt? Probieren Sie erst nur die Hauptzutat, zum Beispiel eine Mango. Fügen Sie dann Gewürze hinzu, wie Sie es sonst niemals tun würden. In diesem Fall eignet sich erst Cayennepfeffer und dann Meersalz. Sie werden überrascht sein. Schärfe und Süße harmonieren perfekt, das Salz intensiviert den Geschmack. So wird aus einer ungewöhnlichen Idee ein Gericht, das in Ihrer Rezeptsammlung nicht mehr fehlen darf.