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Neue Vorsorge: Blinde können Brustkrebs ertasten

Alternative Methode zur Prävention von Tumoren

In Deutschland gibt es immer mehr Blinde und Sehbehinderte, die Brustkrebsvorsorge anbieten. Die Ausbildung dafür rief ein Arzt vor einigen Jahren ins Leben.


Die Brustkrebsvorsorge gehört zu den wichtigsten Routine-Untersuchungen für Frauen. Aber viele Ärzte nehmen sich oft nicht ausreichend Zeit für ihre Patientinnen. Seit geraumer Zeit gibt es neben den herkömmlichen Vorsorgeterminen nun auch die Möglichkeit, eine Prävention von Blinden und Sehbehinderten durchführen zu lassen.

Vor acht Jahren startete der Gynäkologe Frank Hoffmann am Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte (BFW) im nordrhein-westfälischen Düren das Projekt „Discovering Hands“ („Entdeckende Hände“, Anm.). Inzwischen gibt es weitere Einrichtungen, die Blinden eine Chance bieten, auf dem Gebiet der Brustkrebsprävention eine Ausbildung zu absolvieren.

Aufgrund des erweiterten Tastsinns von Blinden entdecken diese oft frühzeitig und punktgenau kritische Stellen unter der Hautoberfläche. Solche Termine ersetzen zwar nicht den regulären Besuch beim Gynäkologen oder der Mammografie, aber sie sind eine alternative Methode, um auf die eigene Gesundheit zu achten.

Laut „Discovering Hands“ bieten bundesweit derzeit 20 gynäkologische Praxen und Kliniken die Tastuntersuchung durch Blinde und Sehbehinderte an. Im Jahr 2010 erkrankten in Deutschland mehr als 70.000 Frauen an Brustkrebs. Aufgrund der zahlreichen Vorsorgemöglichkeiten wird die Krankheit aber immer öfter rechtzeitig erkannt und kann behandelt werden.