Nach dem Liebesaus: Die Phasen einer Trennung

Während die drei kleinen Worte "Ich liebe dich" einen zum glücklichsten Menschen der Welt machen können, vermögen wiederum drei andere kleine Wort, selbige in Schutt und Asche zu legen: "Es ist aus".

Wer vom Partner verlassen wird, stürzt meist in ein tiefes Loch voller Trauer, Schmerz und Selbstzweifel. Dass es irgendwann sehr wohl einen Ausweg aus dem Tal der Tränen gibt, ist den meisten zwar bewusst, allerdings nur selten ein Trost.

Dennoch kann es nützlich sein zu wissen, dass wir nach dem Scheitern einer Beziehung vier Stationen durchlaufen müssen, bis wir zu einem Neubeginn bereit sind.

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Um eine Trennung zu verarbeiten, ist es wichtig, die eigenen Gefühle zuzulassen (Bild: thinkstock)
Um eine Trennung zu verarbeiten, ist es wichtig, die eigenen Gefühle zuzulassen (Bild: thinkstock)

Die vier Phasen einer Trennung

1. Phase: Verleugnen
Der Partner mag sich zwar getrennt haben, aber für bare Münze wird dieser Entschluss noch lange nicht genommen. Vielmehr befinden wir uns in einer Art Schockzustand, der uns davon abhält, an die Endgültigkeit der Trennung zu glauben.

Schließlich besteht doch noch Hoffnung, dass der Partner wieder zur Besinnung kommt und reumütig zu uns zurückkehrt, wenn er erst einmal gemerkt hat, was ihm fehlt. Innerlich wie betäubt, hypnotisieren wir das stumme Telefon und hoffen, dass der alles entscheidende Anruf uns aus diesem bösen Traum erwachen lässt.

2. Phase: Erkenntnis und Gefühlschaos
So gern man die Trennung auch weiterhin verleugnen würde, irgendwann müssen wir uns eingestehen, dass uns der Partner endgültig verlassen hat — und das tut richtig weh.

Wir stürzen in ein absolutes Gefühlschaos, in dem Emotionen wie Trauer, Wut, Verzweiflung, Angst, Eifersucht, Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit über uns hereinbrechen.

Nicht selten kapseln wir uns in dieser Phase von unserer Umwelt ab, da wir glauben, dass uns nichts und niemand trösten kann. Dennoch ist es sehr wichtig, dieses Wechselbad der Gefühle zuzulassen, damit wir es verarbeiten können.

3. Phase: Neuorientierung
Langsam, aber sicher sehen wir wieder etwas Licht am Ende des schwarzen Lochs, in das wir nach der Trennung gefallen sind. Ein Leben ohne den Partner rückt immer mehr in den Bereich des Vorstellbaren und die starken Gefühle klingen so langsam ab.

Vielmehr besinnen wir uns jetzt wieder verstärkt auf uns selbst, verlassen unsere Höhle und nehmen wieder aktiv am Leben teil. Manchmal ist jetzt auch der Moment gekommen, Neues zu probieren und über einen Richtungswechsel nachzudenken. Doch aller Besserung zum Trotz: Rückschläge können uns trotzdem noch hin und wieder ereilen.

4. Phase: Loslassen und neu beginnen
Auch wenn es lange Zeit undenkbar erschien, sind wir nun bereit, den Ex-Partner emotional loszulassen. Wir haben die Trennung weitestgehend akzeptiert und auch verarbeitet.

Auch ein reflektierter und distanzierter Rückblick auf das, was in der Beziehung schief gelaufen ist und zur Trennung geführt hat, ist nun möglich. Das eigene Ich und die eigenen Bedürfnisse rücken in den Mittelpunkt und wir gehen idealerweise mit gestärktem Selbstbewusstsein aus der Krise hervor. Wir genießen unsere neu gewonnene Freiheit — aber auch die Bereitschaft, sich wieder auf einen anderen Menschen einzulassen, wächst.

Wer wirklich über den Ex-Partner hinweg kommen will, muss loslassen können (Bild: thinkstock)
Wer wirklich über den Ex-Partner hinweg kommen will, muss loslassen können (Bild: thinkstock)

Auch wenn wir alle diese Phasen durchlaufen müssen — wie lang diese jeweils anhalten - von einigen Tagen bis hin zu mehreren Monaten -, lässt sich kaum verallgemeinern.

Vielmehr sind Dauer und Intensität der Beziehung, der Trennungsgrund oder die eigene Persönlichkeit wichtige Variablen im Verarbeitungsprozess. Oft gehen die unterschiedlichen emotionalen Stadien auch fließend ineinander über oder wiederholen sich.

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Auch die Art, mit diesem kritischen Lebensereignis umzugehen, ist sehr individuell: Während die einen sich monatelang zurückziehen und sich dem Schmerz ganz und gar hingeben, stürzen sich andere schnell wieder in neue amouröse Abenteuer.

Wichtig ist jedoch, sich selbst genügend Zeit zu geben, die Trennung zu verarbeiten. Und auch wenn dieser Gedanke gerade in der Anfangszeit absurd erscheinen mag, so kann ein derartiger Einschnitt immer auch eine Chance sein, sich selbst — als Individuum und weniger als Teil einer Partnerschaft — wieder näher zu kommen, Dinge zu überdenken und dem eigenen Leben eine neue, vielleicht sogar schon längst überfällige, Richtung zu geben.

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