Medikamente online kaufen: Das sollten Sie beachten!

Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass Kopfschmerztabletten in der einen Apotheke deutlich mehr kosten, als in der anderen um die Ecke? Das liegt daran, dass Apotheker den Preis für freiverkäufliche Medikamente laut Gesetz selbst bestimmen dürfen. Und das ist auch der Grund, warum Verbraucher so günstig Arzneimittel online bestellen können. Die Schnäppchen aus dem Internet sind jedoch nicht frei von Risiken. Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei Kauf in der Online-Apotheke unbedingt achten sollten.

Vorsicht: Wenn die Arznei extrem günstig ist, könnte da etwas nicht stimmen (Bild: thinkstock)
Vorsicht: Wenn die Arznei extrem günstig ist, könnte da etwas nicht stimmen (Bild: thinkstock)

Alles echt?
Pillen gleichen einander in der Regel wie ein Ei dem anderen. Ob sich in einer Tablette tatsächlich der gewünschte Wirkstoff befindet und ob die Dosierung stimmt, lässt sich mit dem bloßen Auge nicht erkennen. Praktisch für Betrüger: Diese können Originalverpackung fälschen, um darin billige Ersatzpräparate in Umlauf zu bringen. Für den gehörnten Käufer, der trotz Einnahme des scheinbaren Medikaments keine Linderung erfährt, kann der Betrug fatal enden.

Seien Sie sicher!
Umso wichtiger ist es, sich beim Online-Kauf von zweifelhaften Anbietern fernzuhalten. Werden Ihnen etwa irritierende Sparangebote à la „Kaufe drei, spare zwei“ gemacht, müssen bei Ihnen die Alarmglocken läuten. Ebenso stutzig werden sollten Sie, wenn
der Preis für ein Medikament Ihnen vergleichsweise viel zu günstig erscheint, oder wenn die Kontaktangaben des Herstellers auf der Verpackung fehlen.

Vertrauen Sie am besten nur Online-Apotheken mit einem Zertifikat des „Deutsche Institut für Medizinische Information und Dokumentation“, kurz „DIMDI“, diese wurden auf ihre behördliche Erlaubnis zum Versand von Arzneimitteln überprüft. Auf der angeschlossenen Website www.dimdi.de finden Sie außerdem eine Übersicht offiziell zugelassener Versandapotheken.

Auch wenn sie läuft: Nase putzen ist keine gute Idee!

Verschreibungspflichtige Medikamente
Gewisse Medikamente bedürfen einer offizielle Verschreibung durch Ihren Arzt. Auch wenn Sie ein chronisches Leiden haben und genau wissen, welches Mittel Sie benötigen, sollten Sie niemals selbst Doktor spielen. Die benötigte Arznei online ausfindig zu machen und zu bestellen, ist praktisch und oftmals kostengünstiger, doch achten Sie bitte darauf, dass alles mit rechten Dinge zugeht! Nicht nur in der Apotheke nämlich, auch im Internet muss man ein Rezept vorlegen – werden Sie nicht dazu aufgefordert, handelt es sich um eine unseriöse Seite, die gemeldet werden sollte.

Zur Kasse bitten
Wenn von einem Arzt diagnostiziert wurde, dass Sie auf ein Medikament angewiesen sind, übernimmt die Kosten häufig die Krankenkasse, wenn auch nur zum Teil. In der Regel genügt es, die Versichertenkarte in der Apotheke vorzulegen – so funktioniert das auch im Internet. Um es für die Kunden einfacher zu machen, arbeiten die meisten Versicherungen mit bestimmten Versandapotheken zusammen. Informieren Sie sich am besten bei Ihrer Kasse. So haben Sie Gewissheit, dass es sich um einen vertrauenswürdigen Anbieter handelt und ersparen sich obendrein zeitaufwändige Recherche.

Gleich gesund bleiben: Vermeiden Sie diese Angewohnheiten

Ist die Bestellung einmal da...
Finger weg von versehrten oder aufgebröckelten Tabletten! Entspricht das Medikament, das Sie der Verpackung entnehmen, nicht Ihren Vorstellungen, ist Vorsicht geboten. Auch wenn Sie das Produkt in einem offiziellen Versand bezogen haben, ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass in der Produktion oder durch den Versand etwas schief gegangen ist. Und wenn Sie sich obendrein mit der Bezugsquelle nicht ganz sicher sind, zeigen Sie das zweifelhafte Mittel unbedingt einem Apotheker oder Arzt, bevor Sie den waghalsigen Selbstversuch unternehmen. Kommt es bei der Einnahme zu seltsamen Nebenwirkungen oder Unwohlsein, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen und bloß nicht den leidenden Helden spielen.

Preisfrage
Haben Sie die nötigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen, kann es losgehen mit der Schnäppchenjagd. Medikamente zu überhöhten Preisen zu kaufen macht deren Wirkung nämlich nicht besser und Sie nicht gesünder. Und der Vergleich ist kinderleicht: Geben Sie einfach das gesuchte Präparat in der richtigen Dosierung und entsprechenden Verpackungsgröße in einer Suchmaschine Ihres Vertrauens ein und vergleichen Sie dann, zu welchen unterschiedlichen Kosten das Präparat im Umlauf ist. Kleiner Tipp: Nicht immer ist eine einzige Versandapotheke mit ihrem kompletten Bestand die günstigste! So wird es hier günstigere Kopfschmerztabletten geben, während der Hustenlöser auf einem anderen Portal weniger gekostet hätte. Stellen Sie am besten den gesamten Warenkorb zusammen und vergleichen Sie dann den Gesamtbetrag.