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Kein Lover für die Dauer: Finger weg vom Selfie-Mann!

Obsessive Knipser können psychopathische Tendenzen haben

Ihr Freund ist Selfie-süchtig? Dann sollten Sie mal reden, denn laut einer aktuellen Untersuchung wird der Selfie-Wahn mit Geistesstörung und Narzissmus in Verbindung gebracht.

Selfie-Männer sind mit Vorsicht zu genießen (Bild: thinkstock)
Selfie-Männer sind mit Vorsicht zu genießen (Bild: thinkstock)


Er schießt ein Selfie und präsentiert sein kantiges Kinn im besten Blickwinkel. Rote Flecken auf seinen Wangen eliminiert er mithilfe einer Fotobearbeitungs-App auf seinem Handy und postet das Bild schließlich auf Instagram mit einem Schwarz-weiß-Filter. Schließlich sieht er in Schwarz und Weiß mehr wie ein „Filmstar“ aus. „Er“ könnte Justin Bieber, Kanye West, James Franco oder Basketballstar Kevin Durant sein – allesamt ausgiebige Poser und Poster persönlicher Fotos. Sollte es sich jedoch um Ihren Freund handeln (oder Jungs, falls Ihr das hier lest), gibt es da etwas, was Sie wissen sollten.

Neue Untersuchungen haben gezeigt: Männer, die das Internet mit Bildern von sich pflastern, verfügen eher über narzisstische und psychopathische Eigenschaften als Kerle, die ihre Selbstporträts nicht online teilen. Wer sich noch die extra Mühe macht und sein Selfie vorher bearbeitet – beschneidet, Filter oder Bearbeitungs-Software einsetzt –, der verfügt ebenfalls über einen hohen Quotienten bei der Selbst-Objektivation, räumt seinem Aussehen also eine ziemlich hohe Priorität ein.

„Die meisten Menschen meinen, Männer würden das nicht tun, sie machen es aber definitiv“, sagt Studienleiterin Jesse Fox, stellvertretende Professorin für Kommunikation an der Ohio State University, über ihre Untersuchung, die kürzlich im Magazin „Personality and Individual Differences“ erschienen ist. Eine Samsung-Umfrage aus dem Jahr 2013 stützt diese Ansicht. Demnach werden Selfies doppelt so oft von Männern wie von Frauen geschossen, da sie als akzeptable Eitelkeit gelten. An der Studie der Ohio State hatten 800 Männer im Alter von 18 bis 40 Jahren Fragen zu ihrem Foto-Posting-Verhalten und sozialen Medien beantwortet. Hinzu kamen Standard-Fragebögen, um antisoziales Verhalten und Selbst-Objektivation zu messen.

Es verwundert nicht sehr, dass ein Mann, der massenhaft Selfies postendet, narzisstischer ist – also denkt, er sei schlauer, attraktiver und besser als andere Menschen, aber möglicherweise nur über ein schwaches Selbstgefühl verfügt. Interessant ist hingegen, dass ein solcher Mann tendenziell eine höhere Punktzahl auf der psychopathischen Skala erreicht. Psychopathie bezeichnet eine antisoziale Charaktereigenschaft, die einen Mangel an Mitgefühl und Rücksichtnahme sowie eine Neigung zu impulsivem Verhalten mit sich bringt.

Sollten Sie also Ihren von sich selbst besessenen Freund sitzenlassen? Nein. Die Studienergebnisse bedeuten nicht, dass Männer mit vielen Selfies-Posts zwangsläufig auch Narzissten oder Psychopathen sein müssen, wie Fox sagt. Alle Männer in der Studie hätten Ergebnisse innerhalb der normalen Verhaltensparameter erzielt – allerdings mit einem überdurchschnittlichen Niveau bei diesen antisozialen Eigenschaften. Mit einem kleinen Trick lässt sich aber herausfinden, ob ein Mann anfälliger für psychopathische Tendenzen ist.

Den Resultaten zufolge stand das Hochladen von mehr Fotos im Zusammenhang mit Narzissmus und Psychopathie. Letztere war aber unabhängig vom Bearbeiten von Bildern. „Das ergibt Sinn, da Psychopathie durch Impulsivität gekennzeichnet ist. Diese Männer nehmen die Fotos auf und stellen sie umgehend online. Sie wollen sie selbst sehen. Sie wollen keine Zeit mit der Bearbeitung verbringen“, sagt Fox. Die Bearbeitung von Bildern war der Forscherin zufolge jedoch verbunden mit einem höheren Maß an Selbst-Objektivierung, was selten bei heterosexuellen Männern untersucht worden sei. Diese Männer beziehen ihr Selbstwertgefühl vor allem aus ihrem Aussehen, anstatt aus anderen positiven Eigenschaften. „Wir wissen, dass Selbst-Objektivierung bei Frauen zu vielen furchtbaren Dingen wie Depression und Essstörungen führen kann“, sagt Fox.

Das Fazit: Falls Ihr Freund (oder Sie selbst, wenn Sie ein Mann sind) Unmengen von Fotos von sich selbst ohne Nachbearbeitung postet, ist es empfehlenswert, äußerst wachsam nach psychopathischen Tendenzen Ausschau zu halten. Einem obsessiven Bild-Nachbearbeiter sollten Sie hingegen besonders deutlich zeigen, dass Sie an ihm weit mehr als sein kantiges Kinn lieben.

Autorin: Laura Kenney

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