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HIV-positiver Mann lässt sich von Fremden anfassen

Berührendes TV-Experiment in Finnland

Für das finnische Fernsehen hat sich ein HIV-positiver Mann in eine Fußgängerzone gestellt, um gegen Vorurteile zu kämpfen.   

„Ich bin HIV-positiv. Berührt mich“, steht in englischer Sprache auf dem Schild des Mannes. Er befindet sich mitten auf einem Platz in Finnlands Hauptstadt Helsinki, hat die Augen geschlossen und wartet. Er wird zunächst nicht weiter beachtet. Doch dann nähern sich immer mehr Menschen – und fassen ihn an. Eine junge Frau greift zu seiner Hand, ein alter Mann klopft ihm auf die Schulter, Kinder umarmen ihn herzlich. Der Mann bedankt sich bei jedem sichtlich gerührt – bis er schließlich in Tränen ausbricht.
  

Kämpft gegen die Stigmatisierung: HIV-positiver Mann in Finnland. (Screenshot: Youtube/Yle Kioski)
Kämpft gegen die Stigmatisierung: HIV-positiver Mann in Finnland. (Screenshot: Youtube/Yle Kioski)


Das Video des finnischen TV-Senders Yle Kioski ist Teil einer Kampagne, die sich gegen die Ausgrenzung von HIV-Infizierten in der Gesellschaft einsetzt. Aids ist, bis auf die bekannten Übertragungswege, nicht weiter ansteckend. Dennoch begegnen viele Menschen HIV-Positiven mit Misstrauen.

In Deutschland leben heute 80.000 Menschen, die mit dem HI-Virus infiziert sind. 2013 gab es einer Schätzung des Robert Koch-Instituts zufolge rund 3200 Neuinfizierte und 550 Menschen starben zu der Zeit an den Folgen des Virus’. Während die Krankheit früher oft tödlich endete, ist sie heutzutage mit Medikamenten weitgehend therapierbar. Daher ist die größte Gefahr von Aids in der heutigen Zeit weniger die Krankheit selbst, sondern die Stigmatisierung.