Finger verraten Seitensprung-Potential

Menschen lassen sich in polygam und monogam unterteilen

Bei Zweifel an der Treue des Partners lohnt der Blick auf dessen Hände. Das Längenverhältnis zwischen Zeige- und Ringfinger gibt Forschern der Universität Oxford zufolge Aufschluss über die Bereitschaft zu Seitensprüngen. Generell scheinen Männer wie Frauen von Natur aus entweder eher monogam oder polygam angelegt zu sein.


Ist der Ringfinger länger als der Zeigefinger? (Bild: thinkstock)
Ist der Ringfinger länger als der Zeigefinger? (Bild: thinkstock)



Ob man mit einem einzigen Partner glücklich ist oder ständig nach Abwechslung sucht, entscheidet sich möglicherweise bereits im Mutterleib. Menschen, die vor der Geburt einer hohen Konzentration von Testosteron ausgesetzt waren, neigen später eher zu polygamem Verhalten. Wer davon betroffen war, lässt sich für jedermann sichtbar an den Händen ablesen: Je länger der Ringfinger im Vergleich zum Zeigefinger ist, desto mehr war der Fötus dem männlichen Geschlechtshormon ausgesetzt. Ist der Hang zu Seitensprüngen also von Geburt an festgelegt? Dieser Frage sind Wissenschaftler der Universität Oxford nachgegangen.

„Stay or Stray?“ (Bleiben oder streunen?) haben die Forscher ihre Studie betitelt, die jüngst im Fachmagazin „Biology Letters“ veröffentlicht wurde. Dafür wurden zum einen 1.314 Briten beiderlei Geschlechts nach dem Langenverhältnis ihrer Finger untersucht. Zusätzlich gaben 585 Briten und US-Bürger im Internet Auskunft zu ihrem Verhältnis zu Treue. Die Befragten waren zwischen 18 und 63 Jahre alt, der Durchschnitt lag bei nur knapp 25 Jahren.

Die Studie ergab, dass Männer tendenziell zur Untreue, Frauen hingegen mehrheitlich zur Treue neigen. Demnach sind 57 Prozent der Männer eher polygam, 43 Prozent eher monogam. Nicht ganz so eindeutig fällt das Ergebnis für Frauen aus. Von ihnen bevorzugen der Untersuchung zufolge 53 Prozent ein Leben mit einem Partner zur Zeit, 47 Prozent geben Sex mit mehreren Männern den Vorzug. Wird nur das Längenverhältnis von Zeige- und Ringfinger betrachtet, steigt der Anteil der Seitensprung-Kandidaten unter Männern auf 62 Prozent, bei Frauen auf 50 Prozent.

Die Forscher selbst relativieren jedoch ihre Erkenntnisse. Schließlich würden Treue oder Seitensprünge wie das gesamte menschliche Verhalten von vielerlei Faktoren beeinflusst.

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