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So erkennen Sie, dass Sie an Depressionen leiden

Trübsal blasen, den Blues haben, niedergeschlagen sein: Für Schwermut gibt es viele Worte. Aber Traurigkeit ist nicht gleich Traurigkeit. Was stinknormale Melancholie von einer ernsthaften Depression unterscheidet, weiß Diplom-Psychologin Gisela Müller-Holterbosch.

So erkennen Sie, dass Sie an Depressionen leiden (Bild: thinkstock)
So erkennen Sie, dass Sie an Depressionen leiden (Bild: thinkstock)


Die Zahlen sind alarmierend: Jeder vierte Einwohner einer Industrienation und fast jeder Zehnte Deutsche erkrankt einmal in seinem Leben an einer Depression. Doch woran erkennt man, ob man „nur" mal wieder einen schlechten Tag hat — oder doch eine ernsthafte Krankheit? Diplom-Psychologin Gisela Müller-Holterbosch, die vor allem Menschen in Krisen- und Belastungssituationen betreut und sich mit Trauerhilfe beschäftigt, kennt die wichtigsten Symptome einer Depression.

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Die Zeichen richtig deuten
Wer an einer Depression erkrankt ist, muss verstehen, dass er genau das ist: krank. Das klingt hart, ist aber die einzig richtige Bezeichnung für diesen dauerhaften Zustand von Traurigkeit, die intensiven Gefühle von Hilf- und Hoffnungslosigkeit, die körperlichen Beeinträchtigungen. Konkret, so Müller-Hollerbosch, deuten folgende Anzeichen auf eine Depression:

  • ein verändertes Körpergefühl, das mit mangelndem Selbstbewusstsein einhergehen kann

  • Lust- und Antriebslosigkeit, mangelnde Energie

  • Appetitlosigkeit (auch im Bett)

  • Schuldgefühle

  • Schlafstörungen

  • Stimmungstiefs, Angstzustände, starke Gefühle von Hoffnungslosigkeit

  • Vermeiden sozialer Kontakte, Angst vor Arbeit / Uni / Schule

  • Suizid-Gedanken, selbstverletztendes Verhalten

Bedenklich ist zudem eine verzerrte Informationsverarbeitung. "Wer häufig logische Fehler macht, sich unaufhörlich negativen Gedanken hingibt, eine verzerrte Reaktion auf Feedback zeigt und oft Falschattributionen vornimmt, könnte an einer Depression leiden", so Müller-Hollerbosch.

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Einer Depression aktiv gegensteuern
Diese und andere Symptome können den Alltag extrem und vor allem negativ beeinflussen, und das Perfide an ihnen ist: Sie schleichen sich langsam ein. Wenn Sie jedoch bereits vier oder mehr der oben genannten Anzeichen an sich bemerken und die Beschwerden schon seit zwei Wochen oder länger anhalten, ist schnelles Handeln wichtig: Denn bei einer Depression kann nur der Gang zum Arzt helfen. Er kennt sich mit möglichen Behandlungs-Formen (von Gesprächs- bis medikamentöser Therapie) aus oder kann Sie an einen Spezialisten überweisen.

Wenn die schlechte Laune kurzfristig unerträglich wird, können Sie sich (vor dem dringend ratsamen Besuch beim Doktor) aber auch selbst helfen. Mit diesen Tipps wird die Depression nämlich immerhin schon mal nicht schlimmer:

  • Nicht zumachen, sondern mit nahestehenden Personen reden!

  • Nicht verzweifeln: Depressionen sind heilbar!

  • Ablenken, am besten mit „einfachen" Tätigkeiten wie Fernsehen oder Radio hören!

  • Sporteinheiten an der frischen Luft wirken wahre Wunder!

  • Regelmäßig und gesund essen, auch, wenn Sie keinen Hunger haben!

  • Alkohol nur in Maßen genießen! Er macht Probleme gegebenenfalls sogar schlimmer.