Ölziehen: Alte Heilmethode als neuer Beauty- und Gesundheitstrend

Egal, ob in den Top-Searches der Suchmaschinen, in Beauty- und Gesundheitsforen oder in sozialen Netzwerken – über den Begriff „Ölziehen“ stoplert man gerade überall im Netz. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen neuen oder besonders exotischen Gesundheitstrend. Die verblüffend einfache Methode wird in der ayurvedischen Medizin bereits seit Jahrtausenden praktiziert und soll sich positiv auf den gesamten Körper auswirken. Warum die gewöhnungsbedürftige Prozedur trotzdem garantiert nicht jedermanns Sache ist, erfahren Sie hier.

So funktioniert Ölziehen

Beim Ölziehen wird ein- bis dreimal täglich ein Esslöffel Öl (zum Beispiel Sesam-, Kokos-, Oliven- oder Sonnenblumenöl) im Mund hin- und hergespült. Durch intensives Schlürfen, Kauen und Saugen soll das Öl Giftstoffe und Bakterien (auch die, die in versteckten Taschen unter dem Zahnfleischrand lauern) lösen. Oberstes Gebot: Das Öl auf keinen Fall schlucken! Nach 15 bis 20 Minuten wird die Flüssigkeit zusammen mit den unliebsamen Untermietern ausgespuckt und die Krankmacher verschwinden auf Nimmerwiedersehen im Abfluss. Anschließend mehrmals mit Wasser nachspülen und danach wie gewohnt die Zähne putzen – fertig!

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Der ideale Zeitpunkt

Da die Konzentration von Krankheitserregern im Mund morgens am höchsten ist, solle man das Ganze am besten sofort nach dem Aufstehen hinter sich bringen. Auch wenn man sich so früh am Tag Schöneres vorstellen kann, als mit dickflüssigem Öl im Mund durch die Wohnung zu laufen, man gewöhnt sich schnell an die anfangs oft als unangenehm empfundene Prozedur.

Sich zu überwinden, lohnt sich

Wer seinem Körper regelmäßige Ölkuren gönnt, verbessert automatisch die Gesundheit des Mundraumes. Eine intakte Mundflora wirkt sich wiederum auf unseren ganzen Körper aus. Warum, ist schnell erklärt: Vermehren sich beispielsweise schädliche Bakterien im Mund, geben sie Giftstoffe an unser Blut ab. Die Folge: entzündliche Erkrankungen, im schlimmsten Fall sogar Herzkrankheiten. Ölziehen kann eine wirkungsvolle Methode sein, um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.

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Positive Effekte für den gesamten Körper

Darüber sind sich nicht nur Fans der Methode, sondern auch viele Experten einig. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass etwa problematische Streptococcus-mutans-Bakterien durch regelmäßiges Ölziehen deutlich reduziert werden. Das Global Healing Center äußerte sich folgendermaßen dazu:

„Bei einer weiteren im African Journal of Microbiology Research veröffentlichten Studie aus dem Jahr 2008 zeigte sich eine ‚deutliche Reduzierung der Bakterien‘ im Mund sowie eine insgesamt erkennbare Minderung der Karies-Anfälligkeit. Weiterhin wurde die antibakterielle Wirkung des Sesamöls untersucht – es erwies sich als wirksam gegen Streptococcus mutans im Mundraum. Insgesamt wurde bei den Studien bei allen Teilnehmern eine Reduzierung der Bakterien um zehn und 33,4 Prozent beobachtet. Nach 40-tägigem Ölziehen war die Zahl der Mundbakterien bei den Teilnehmern um 20 Prozent zurückgegangen.“

Anhänger des Ölziehens berichten außerdem von einer Verbesserung des Hautbildes, weniger asthmatischen Beschwerden, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Problemen.

Was meinen Sie? Können Sie nachvollziehen, warum Ölziehen gerade in aller Munde ist oder schwören Sie auf eine ganz andere Detox-Methode?