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Zucker ohne Kalorien? Das sind die süßen Alternativen

Geben Sie es zu: Auch Sie haben ab und an Lust auf etwas Süßes! Leider heben Pralinen und Gummibärchen aber nicht nur die Stimmung, sondern auch den Blutzuckerspiegel — das sorgt für Heißhungerattacken und macht dick. Aus eben diesem Grund greifen die Naschkatzen oft voller Hoffnung zu Zuckeralternativen, denen nur die besten Eigenschaften nachgesagt werden: Wahnsinnige Süßkraft, dabei kalorienarm und gesundheitlich unbedenklich. Aber stimmt das? Wir haben uns informiert und Stevia, Sukrin und andere Zuckeralternativen unter die Lupe genommen.

Süße ohne Kalorien - zu schön um wahr zu sein? (Bild: Thinkstock)
Süße ohne Kalorien - zu schön um wahr zu sein? (Bild: Thinkstock)


Stevia

Der allerletzte Schrei in Sachen Süße! Stevia ist 300-mal so süß wie Zucker, hat keine Kalorien und hebt auch nicht den Blutzuckerspiegel. Daher ist diese Zuckeralternative auch für Diabetiker ein unbedenklicher Genuss. Bereits die Ureinwohner Brasiliens nutzten den natürlichen Süßstoff, heute schwören bereits Verbrauchen in Israel und Amerika auf Stevia. Auch in Deutschland könnte sich die „Zuckerrevolution" bald durchsetzen: „Stevia hat hier ein langes Zulassungsverfahren durchlaufen", weiß Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Die gesundheitliche Unbedenklichkeit des Süßstoffs ist wissenschaftlich erwiesen, vorausgesetzt, eine gewisse Höchstmenge wird nicht überschritten.

„Die offizielle Begrenzung liegt bei 4 mg pro Kilogramm Körpergewicht", erklärt die Ernährungswissenschaftlerin, „ein Mann mit einem Körpergewicht von 70 Kilogramm sollte dementsprechend nicht mehr als 280 mg Stevia täglich zu sich nehmen." Auch zur industriellen Nutzung eignet sich die südamerikanische Stevia-Pflanze nur bedingt, da ihre Blätter in allzu großen Mengen eine leicht bittere Geschmacksnote entwickeln und dann eben doch nicht exakt wie Zucker schmecken. Zum Süßen von Tee oder Kaffee jedenfalls bietet Stevia eine gute Alternative und ist in der Apotheke sowie in gut sortierten Supermärkten erhältlich.

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Sukrin
Es ist optisch kaum von gewöhnlichem Zucker zu unterscheiden und soll über fast die gleiche Süßkraft verfügen: Sukrin besteht aus Erythritol, eine Verbindung aus der Familie der Zuckeralkohole. In kleinen Mengen kommt es in verschiedenen Obst- oder Gemüsesorten vor und ist vor allem in fermentierten Lebensmitteln enthalten. Auch in der Lebensmittelproduktion wird es verwendet, unter anderem als Stabilisator, Geschmacksverstärker oder Feuchthaltemittel, wobei ein gewisser Höchstwert nicht überschritten werden darf.

Der Warnhinweis auf Verpackungen „Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken" gilt auch für Sukrin, wenn der Anteil an Zuckeraustauschstoffen einen Wert von 10 % übersteigt. Bei Erythritol sind jene Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen Zuckeralkoholen jedoch geringer. Im Handel wird die alternative Süße als „Sukrin" vertrieben und ist alles andere als günstig: 100 Gramm gehen im Reformhaus für stolze sieben Euro über den Ladentisch. Sukrin ist also vor allem eine kostspielige Alternative zu Zucker.

Honig
Das goldene Naturprodukt wird bevorzugt zum Süßen von Tees oder Getreidebrei verwendet und gilt als beliebtes Hausmittel gegen Heiserkeit und Husten. Das unbehandelte Naturprodukt bringt einen angenehmen Eigengeschmack mit, ist jedoch hingegen der weit verbreiteten Meinung nicht wirklich gesünder als Zucker: „Die geringfügigen Spuren von Mineralstoffen und Vitaminen machen Honig noch lange nicht zur Naturmedizin", weiß Antje Gahl.

Auch als figurfreundliche Alternative kann sich das Bienenprodukt nicht qualifizieren, schließlich besteht es zu 80% aus purem Zucker, und hier stecken die bösen Kalorien. Seien Sie also einfach etwas sparsamer mit der Dosierung. Das sollte ohnehin kein Problem sein: Aufgrund der starken Süßkraft kommen Sie bei der Verwendung von Honig einfach mit kleineren Mengen aus.

Süßholz
Auf den ersten Blick würde man wohl nicht meinen, dass die braunen, holzigen Stengel genießbar, geschweige denn wohlschmeckend sind. Dabei ist die Süßkraft der unscheinbaren Wurzel 50-mal so hoch wie die von Zucker! Besonders beliebt ist Süßholz bei Fans von Lakritz und eignet sich hervorragend als kleine Knabberei zwischendurch, wenn sich ein kleiner Heißhunger meldet.

Was viele gar nicht wissen: Seit der Antike wird Süßholz als natürliches Heilmittel bei Magenproblemen eingesetzt. Ihm wird eine wundheilende Wirkung nachgesagt; kein Wunder also, dass Sie ihn in gemahlener Form in der Apotheke bekommen. Kleiner Tipp: Vor allem jetzt zur kalten Jahreszeit macht sich Süßholz wunderbar in hausgemachtem Glühwein oder Ingwertee. Und auch generell darf man ruhig ein wenig öfter Süßholz raspeln, so lange man sich über eines im Klaren ist: Süßholz ist und bleibt eine Zuckerstange, da sind die Kalorien inklusive.

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Ahornsirup
Hmmm, Pancakes mit Ahornsirup zum Frühstück! In Deutschland noch keine Standard, aber vielleicht hat sich hier einfach noch nicht herumgesprochen, wie lecker der Exportschlager aus Übersee ist. Die Kanadier wissen das schon längst und schwören auf die schlaffördernde Wirkung des Naturprodukts — die ist wissenschaftlich allerdings nicht belegt. Eins steht aber fest: Ahornsirup ist alles andere als kalorienarm! Aufgrund seiner intensiveren Süße ist er dennoch eine gute Wahl und darüber hinaus vielseitig einsetzbar: Der schonend eingekochte Saft des Ahornbaums verfeinert nicht nur Süßspeisen, sondern verleiht auch herzhaften Gerichten einen unverwechselbaren Geschmack.

Johannisbrotkernmehl

Johannisbrotkernmehl ist nicht in aller Munde, als Zuckerersatz wird es bisher noch vollkommen unterschätzt. Mit seiner leckeren Karamellnote und bei gerade mal 60 Kalorien auf 100 Gramm ist Johannisbrotkernmehl der Geheimtipp des figurbewussten Zuckerbäckers und toll geeignet zum Verfeinern von Gebäck und jeder Art von Nachtisch.

Eine vollständige Alternative zu Zucker ist es trotzdem nicht: „Johannisbrotkernmehl wird bevorzugt als Geliermittel verwendet und ersetzt kein Süßungsmittel", erklärt Antje Gahl gegenüber Yahoo!. Wenn Sie also auf Ihre Linie achten und dabei nicht ganz auf die Freuden von Frischgebackenem verzichten mögen, machen Sie doch einen Spaziergang zum Reformhaus und besorgen sich dort Johannisbrotkernmehl für ihren nächsten Apfelkuchen.

Dicksaft
Dieses Produkt macht seinem Namen Ehre — zumindest wenn man zu viel davon zu sich nimmt! „Egal ob Honig, Ahornsirup oder Dicksaft: All diese natürlichen Süßer haben einen sehr hohen Zuckeranteil!", warnt die Ernährungswissenschaftlerin. Der süße Nektar aus dem Bio-Markt ist hochkalorig und sollte daher bloß nicht mit einem besonders klebrigen Fruchtsaft verwechselt werden.

Als Alternative zu Zucker qualifiziert er sich trotzdem, aufgrund seiner besonders hohen Süßkraft nämlich besteht die Gefahr von Überdosierung eigentlich gar nicht erst: Sie kommen locker mit der Hälfte einer vergleichbaren Dosis Zucker aus. Greifen Sie zum Süßen von Getränken, Müsli oder Jogurt also gerne zu Agaven-, Birnen- oder Apfeldicksaft. Diese verleihen Ihren Süßspeisen zusätzlich einen interessanten, fruchtigen Geschmack.