Was sie über Ihre Unterwäsche wissen sollten

Höschen, Schlüpfer, Slip: Wie auch immer Sie Ihre Unterwäsche nennen, sie ist integraler Bestandteil einer jeden Garderobe. Es gibt sie in allen Formen, Größen und aus allen möglichen Stoffen. Manche Menschen haben eine Glücksbringer-Unterhose, andere kaufen sogar welche für besondere Anlässe. Letztendlich ist das Geld, was wir für Unterwäsche ausgeben, der beste Beweis dafür, wie wichtig sie uns ist. Branchenkenner sagen, dass die globale Unterwäsche-Industrie um die 30 Milliarden Dollar schwer ist. Viel Geld für etwas, das kaum jemand zu Gesicht bekommt.

Jenseits der Tatsache, dass wir in diese kleinen Stofffetzen Geld investieren, und dem Fakt, dass Unterwäsche unsere empfindlichsten Körperteile bedeckt, gibt es allerdings noch eine Menge gesundheitlich Interessantes, was wohl kaum jemand weiß. Wir haben Experten gefragt und dabei vor allem direkte und auch peinliche Fragen gestellt. Welche Sportunterwäsche für Sie am besten ist, was Sie tun können, wenn ihnen mal unverhofft die saubere Wäsche ausgeht und vieles mehr erfahren Sie hier.

1. Wie schlimm ist es, zwei Tage die gleiche Unterhose zu tragen?

Wir haben eine gute Nachricht für alle, die einen Waschtag ausfallen lassen mussten: Zwei Tage nacheinander dieselbe Unterhose zu tragen, zieht keine gesundheitlichen Risiken nach sich, sagt der Dermatologe Dr. J. Scott Kasteler. So lange die Unterwäsche sauber ist, also keine Spuren von Urin oder Stuhl aufweist, kann nichts passieren. Aus gesundheitlicher Sicht, können Sie sogar mehrere Tage ohne frische Unterwäsche aus dem Haus gehen, sagt Kasteler.

Aber bevor Sie Ihr "Montagspaar“ erneut am Dienstag tragen, hier noch zwei wichtige Ausnahmen: Wenn Sie Kratzer, Wunden oder Hautausschläge haben, tragen Sie ihre Unterwäsche bitte nicht zu lange. Andernfalls könnte das in einer Infektion enden. Auch wenn Sie stark schwitzen, ist es am besten ein frisches Höschen anzuziehen. Bei Frauen kann die Feuchtigkeit in den unteren Regionen das Wachstum von Pilzen fördern. Obwohl Männer dafür weniger anfällig sind, wäre es trotzdem auch für sie sinnvoll, die Intimzone möglichst trocken zu halten. Ansonsten riskiert man Scheuerstellen unter der Gürtellinie.

2. Welche Rolle spielt der Stoff?

In der Tat kann der Stoff ihrer Unterwäsche einen bedeutenden Unterschied machen, wenn es um Ihre Gesundheit geht. Um Entzündungen 8z.B. einer Vulvovaginitis, einer Infektion von Vagina und Vulva) oder Juckreiz vorzubeugen, empfehlen Gesundheitsexperten neue, saubere und locker sitzende Unterwäsche aus Baumwolle zu tragen. Baumwolle ermöglicht eine gewisse Atmungsaktivität, sodass sie die Feuchtigkeit absorbieren kann.

Feuchtigkeitsableitender Stoff ist vor allem unter Outdoor-Sportlern im Winter populär geworden. Unterwäsche mit Stoffgewebe wie Polyester oder einem Polyestermischstoff kann Feuchtigkeit während eines langen Tages auf der Piste von der Körperregion ableiten.

3. Ist es in Ordnung in einem Tanga Sport zu machen?

Autsch! Obwohl es kaum Studien gibt, die sich das Tragen eines String-Tangas beim Sport zum Thema gemacht haben, sollten Sie lieber vorsichtig sein, bevor sie sich im String auf ein Laufband begeben. Tangas können Vaginalinfektionen begünstigen. Das liegt daran, dass sie oft rutschen und die Bakterien sich dabei schnell verteilen. Außerdem entblößt ein Tanga auch teilweise ihre Genitalien. Eine verschwitzte Leggings zum Beispiel könnte dabei die Bakterienanzahl noch erhöhen und Infektionen herbeiführen. Um dieses Problem zu verhindern, tragen Sie besser Unterwäsche, die ihren Po bedeckt.

4. Was ist gesünder: Boxer oder Slip?

Die Debatte ob Boxershorts oder Slip positiven oder gar negativen Einfluss auf die Spermienproduktion haben, und somit Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft beeinflussen können, wird schon länger geführt. Entsprechende Studien beschäftigen sich mit Wärme, insbesondere der Hodentemperatur, und untersuchen sie als wichtigen Faktor für die Spermienproduktion. Experten raten Männern dazu, keine zu engen Unterhosen zu tragen, wenn ein Paar versucht schwanger zu werden.

5. Kann man auch „unten ohne“ aus dem Haus?

Laut einer Umfrage von lastminute.de verzichtet jeder zweite Deutsche im Urlaub bereits auf Ersatzunterwäsche im Koffer. Anscheinend gibt es ein paar gute Gründe, um das Höschen öfter mal zu "vergessen". Das gilt auch beim Sport: Wenn Ihre Sportkleidung enganliegend und schweißableitend ist, ist Unterwäsche während des Trainings tatsächlich nicht nötig, sagt Kasteler. Im Gegenteil: Locker sitzende Unterwäsche wie Boxershorts könnte auf der Haut Reibung verursachen, so können schnell Scheuerstellen entstehen. Wenn Sie keine Hautausschläge, Verbrennungen oder Kratzer haben, dann wird „unten ohne“ nicht zum gesundheitlichen Problem. Genießen Sie die Freiheit!

Fazit:

Halten Sie Ihre Unterwäsche sauber, trocken und frisch. Wenn Ihre Haut gesund ist und Sie Ihr noch sauberes Höschen einen zweiten Tag anbehalten wollen, ist das okay, solange Sie nicht ins Schwitzen kommen.

Während des Trainings können feuchtigkeitsableitende Stoffgewebe eine große Hilfe sein, besonders wenn Sie ohnehin schon anfällig für Probleme im Genitalbereich sind. Suchen Sie nach Unterwäsche aus synthetischem Mischgewebe, die die Feuchtigkeit von ihrem Körper ableitet. Tangas sind umstritten, vor allem beim Sport, wenn die Haut anfälliger für Kontakt mit Feuchtigkeit und die mit Bakterien beladene Oberbekleidung ist. Hier kann es zu Infektionen kommen. „Unten ohne“ ist auch in Ordnung, sogar in der Turnhalle, so lange Sie Ihre Haut sauber halten und Ihre Trainingskleidung sind formfest.

Für jeden Anlass – diese BHs sollte Frau im Schrank haben:

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