Werbung

Sportlich – auch ohne Fitness-Gene

Mutter Natur ist ungerechnet. Da gibt es Menschen, die können essen, was sie wollen, und werden einfach nicht dick. Andere sind mit stattlichen Muskeln gesegnet, ohne nur einmal eine Hantel angefasst zu haben. Gehören Sie auch zu denjenigen, die durch ihre genetische Veranlagung jede zusätzliche Kalorien sofort in Fettpolster umsetzen oder trotz Muskeltrainings dünn wie ein Hering bleiben? Oder hapert es mit der Motorik und Sie stolpern beim Sport ständig über Ihre eigenen Füße? Auch wenn Sie komplett unsportlich sind: Wir haben ein paar Ideen, wie Sie aus Ihrem Naturell das Beste herausholen können.

Die Gene können Ihre Fitness durchaus bestimmen (Bild: thinkstock)
Die Gene können Ihre Fitness durchaus bestimmen (Bild: thinkstock)


Kalorienverwerter

Beim Anblick einer Schokotorte läuft Ihnen nicht nur das Wasser im Munde zusammen, sondern Sie haben prompt zwei Kilo mehr auf den Hüften? Sorry, Sie gehören offenbar nicht zu den 1A-Kalorienverwertern. In der Tat gibt es Menschen, die Energie besser umsetzen, als andere. Während die einen ohne Sport rank und schlank sind, müssen andere jedes kulinarischen Extra auf dem Laufband wieder abtrainieren, um Ihre Kleidergröße zu halten.

Es mag tröstlich sein, dass auch Menschen mit einer guten Verbrennung nicht problembefreit sind. Bei Schilddrüsenüberfunktion etwa produziert die Schilddrüse mehr Hormone, als der Körper benötigt. Der hohe Energieverbrauch hat unangenehme Nebenfolgen, innere Unruhe, Schweißausbrüche und hoher Blutdruck sind nur einige davon. Schauen Sie also mit weniger Neid auf Menschen mit einem Höchstleistungsstoffwechsel, und rufen Sie sich ins Gedächtnis, dass regelmäßige Bewegung nicht nur das A und O für Ihre schlanke Figur ist, sondern auch für ein gesünderes und zufriedeneres Leben sorgt. Sie sollten nur darauf achten, dass Sie nach dem Sport den angespornten Stoffwechsel nicht gleich wieder mit fettigen Snacks ausbremsen.

Aufgepasst: 7 überraschende Gründe für Müdigkeit und Erschöpfung

Hypermobilität

Das Dehnen und Strecken geht hypermobilen Menschen so leicht von der Hand, dass man als Eingerosteter nur mit offenem Mund staunen kann. Die Muskeln und Bänder sind bei Menschen mit Hypermobilität — auch Hyperflexibilität genannt — extrem beweglich. Die Negativseite: Sie sind auch äußerst anfällig für das Auskugeln von Gelenken und Gelenkschmerzen. Wenn Sie das ganze Gegenteil, also extrem unflexibel sind, sollten Sie das Gute in der scheinbaren Benachteiligung sehen: Beweglichkeit lässt sich trainieren.

Um Ihren steifen Gliedern mehr Flexibilität zu verpassen, ist vor allem eines wichtig: Geduld und langsames Herantasten. Vor entsprechenden Dehnübungen sollten Sie sich unbedingt aufwärmen, z.B. durch zehn Minuten Seilspringen. Beim Recken und Strecken ziept und zerrt es natürlich. Das ist ganz normal! Wichtig ist, dass sie wirklich nur bis zum gesunden, sanften Dehnschmerz gehen. Sonst überlasten Sie Ihren Körper möglicherweise. Also, trainieren Sie lieber regelmäßig und besonnen, als dass Sie im falschen Übereifer ihren Muskeln und Gelenken dauerhaft Schaden zufügen.

Grob- und Feinmotoriker

Sie haben zwei linke Hände und beim Tanzen stehen Sie sich selbst im Weg? Dann haben Sie wahrscheinlich kein besonders ausgeprägtes motorisches Geschick. Während bei der Grobmotorik vor allem das Gespür für den eigenen Körper und eine gut entwickelte Balance eine Rolle spielen, spricht man von einer guten Feinmotorik, wenn das Gefühl für detailierte Bewegungen stimmt. Defizite in den Bewegungsabläufen gehen auf Entwicklungsstörungen im Gehirn zurück.

Grobmotoriker fallen oft bereits im frühen Kindesalter auf, etwa, weil sie häufiger stolpern. Feinmotorische Störungen werden oft erst im Laufe des Lebens wahrgenommen, da sich Betroffene beim Schreiben oder handwerklichen Arbeiten schwertun. Sollten Sie also zu einer der beiden Gruppen gehören, müssen Sie sich mit Ihrer Ungeschicktheit oder mangelndem Körpergefühl nicht abfinden. Hapert es mit der Feinmotorik, suchen Sie sich ein Hobby mit kniffeligen und präzise auszuführenden Bewegungsabläufen, Stricken zum Beispiel ist ja gerade wieder voll in Mode. Das schult Ihren Körper auch für sportliche Herausforderungen. Ihre Grobmotorik können Sie auf der Slackline oder beim Trampolinspringen spielerisch trainieren. Entsprechende Tipps erhalten Sie auch bei einem Physio- oder Ergotherapeuten.

Schnäppchen: Die coolsten Ski & Snowboards unter 400 Euro

Keine Muskeln in Sicht

Sie trainieren und trainieren, aber Ihren Muskeln sieht man das leider nicht an? Möglicherweise hat Ihnen die Natur eine Extraportion rote Muskelfasern geschenkt. Diese sogenannten ST-Fasern oder auch Typ-1-Fasern sprechen auf Reize relativ langsam an, sind ermüdungsresistent und besitzen eine längere Kontraktionszeit. Sie springen eher bei Ausdauerleistungen an.

Wenn Sie also bei einem langfristig angelegten Muskelaufbautraining keine Erfolge erzielen, versuchen Sie, mehr auf die Wiederholungen Ihrer Übungen als auf die Erhöhung der Gewicht zu setzen. Das bringt Sie möglicherweise weiter. Kleiner Tipp: Schalten Sie grundsätzlich beim Gewichtheben einen Gang zurück. Ideal für Ihren Typ sind Ausdauersportarten wie zum Beispiel Radfahren. Und mal ehrlich, ist doch toll, wenn Sie von Natur aus einen langen Atem haben und nicht bei jeder Treppe gleich aus der Puste kommen.

Ausdauer ist nicht Ihr Ding

Nach zehn Minuten Joggen kriechen Sie schon auf dem Zahnfleisch, während Ihr Trainingspartner noch nicht mal ansatzweise ins Schwitzen gerät? Gut möglich, dass Sie nichts dafür können. Bei unserer Ausdauerleistung spielen bestimmte Gene laut einer im Fachmagazin „Journal of Applied Physiology" veröffentlichten Studie offenbar eine große Rolle. Wenn Sie bestimmte Genabschnitte nicht haben, müssen Sie bei Ausdauerleistungen doppelt ranklotzen.

Sie können Ihre Ausdauer aber trotzdem verbessern: Versuchen Sie's mal mit Intervalltraining. Der Wechsel zwischen Be- und Entlastung sorgt für eine verbesserte Grundlagenausdauer. Egal welcher Sportart Sie nachgehen, wechseln Sie immer zwischen Belastungs- und Erholungsphasen. Dabei sollten die Erholungsphasen mindestens doppelt so lang wie die Belastungsphasen sein, also zum Beispiel 5 Minuten bei moderatem Tempo joggen, 30 Sekunden auf maximales Tempo beschleunigt sprinten.