Schneckenkaviar: Die neue Delikatesse

Was wäre die Gourmetwelt ohne neue, gewöhnungsbedürftige Delikatessen? Nur halb so spannend. Aktueller Neuzugang: weißer Schneckenkaviar.

Weißer Schneckenkaviar ist relativ neu auf der Liste der ausgefallenen Delikatessen. (Bild: thinkstock)
Weißer Schneckenkaviar ist relativ neu auf der Liste der ausgefallenen Delikatessen. (Bild: thinkstock)

Früher schätzten ihn die Römer als natürliches Aphrodisiakum, heute findet man ihn in der Luxus-Slow-Food-Liste von Spitzenköchen: Kaviar von Weinbergschnecken. Die einen verziehen beim Gedanken daran angewidert das Gesicht, die anderen schwärmen vom einzigartigen Aroma der weißen Eier. Aber was genau hat es mit der neuesten Trend-Delikatesse auf sich?

So wird Schneckenkaviar hergestellt
Der Kaviar stammt von der Weinbergschnecke, und fordert – anders als beim Fischkaviar – keine Todesopfer. Die Eier werden nach der „Ernte“ in mit Erde gefüllten Behältern gereinigt und in Salzwasser eingelegt. Danach werden sie pasteurisiert und abgefüllt.

Wo kommt die Delikatesse her?
Derzeit größter Produzent von Schneckenkaviar ist Dominique Pierru aus Nordfrankreich. Insgesamt 240 Kilogramm Schneckeneier produziert er pro Jahr, Tendenz steigend. Auch im italienischen Ort Campofelice di Roccella bei Palermo wird der Kaviar im großen Stil hergestellt.

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Was kostet das?
Die Schweizer Schneckenfarm Elgg bietet 53 Gramm der Eier für 72 Schweizer Franken (59 Euro) an. In verschiedenen Online-Shops kann man den Kaviar aber auch günstiger bekommen. In Deutschland ist die Nachfrage (noch) relativ gering. Empfehlung: Fragen Sie im Feinkostladen Ihres Vertrauens nach.

Wie schmeckt das und wie isst man‘s?
Schneckenkaviar schmeckt erdig-salzig und weist eine feine Moos-Note auf. Auch Johannisbeere, Pilze und Wiesenkräuter sollen auszumachen sein. Die Konsistenz der Eier ist am ehesten mit der von Saiblingskaviar vergleichbar. Am besten schmeckt die Delikatesse pur mit etwas Salz und Rosmarin gewürzt.