Mit Bier gegen Alzheimer und Parkinson?

Inhaltsstoffe in Hopfen sollen Gehirnzellen schützen

Wer sich regelmäßig einen Rausch antrinkt, tut seiner Gesundheit nichts Gutes. In Maßen aber könnte Bierkonsum möglicherweise im Kampf gegen degenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson helfen. Laut einer Studie spielt Hopfen dabei eine entscheidende Rolle.


Möglicherweise beugt Bier gewissen degenerativen Erkrankungen vor (Symbolbild: thinkstock)
Möglicherweise beugt Bier gewissen degenerativen Erkrankungen vor (Symbolbild: thinkstock)

Hopfen ist bei der Herstellung von Bier ein wichtiger Bestandteil. Beim Brauprozess ist die Pflanze zwar nicht unbedingt notwendig, aber sie rundet das Getränk in vielerlei Hinsicht ab. So lässt die Zutat beispielsweise die Würze klarer werden. Außerdem unterstützt sie die Schaumbildung.
 
Chinesische Forscher fanden nun in einer Studie heraus, dass Hopfen in Bier möglicherweise auch degenerativen Erkrankungen vorbeugt. Ein bestimmter Inhaltsstoff schützt die Gehirnzellen offenbar vor oxidativem Stress, der wiederum Auslöser für Alzheimer oder Parkinson sein kann. Dabei handelt es sich um Xanthohumol, einen natürlichen Pflanzenbestandteil von Hopfen. Schon länger gehen Experten davon aus, dass die Substanz vor Krebserkrankungen, Viren und Fettleibigkeit schützt. Auch ist der Einsatz von Hopfen gegen eine Vielzahl von Beschwerden bereits seit Jahrhunderten in der traditionellen chinesischen Medizin üblich. Die positive Wirkung im Zusammenhang mit degenerativen Erkrankungen wurde aber erst kürzlich entdeckt.

In der aktuellen, im US-Fachmagazin „Journal of Agricultural and Food Chemistry“ veröffentlichten Studie, untersuchten Wissenschaftler den Einfluss von isolierten  Xanthohumol-Molekülen auf die Gehirnzellen von Ratten. Dabei stellten sie fest, dass die Chemikalie oxidativen Stress verringern und somit offenbar auch vor Parkinson und Alzheimer schützen kann. Nervenzellen seien besonders anfällig für oxidativen Stress. Außerdem gebe es von ihnen während der gesamten Lebensdauer nur einen begrenzten Nachschub, erklärte Dr. Jianguo Fang von der Lanzhou Universität in China gegenüber „Yahoo! UK & Ireland“. An der Universität wurde die entsprechende Studie durchgeführt. „Es gibt in der Neuropathologie immer mehr Anzeichen dafür, dass oxidativer Stress eine der pathogenen Ursachen von neurodegenerativen Erkrankungen wie die Alzheimer- und Parkinsonkrankheit ist.“

Trotz der offenbar schützenden Effekte von Xanthohumol sollte die Erkenntnis allerdings nicht zum übermäßigen Bierkonsum animieren, warnt Arthur Roach, Forschungsleiter bei der britischen „Parkinson’s UK“-Organisation, im Gespräch mit „Yahoo! UK & Ireland“. Schließlich sei die Forschung hier noch ganz am Anfang. „Weitere Arbeit wird zeigen, ob sich daraus neue Medikamente gegen Parkinson und andere neurodegenerative Erkrankungen ergeben.“

 

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