Frauen brauchen es heiß

Bei körperlicher Anstrengung geraten Männer sehr viel schneller ins Schwitzen als Frauen. Tropft den Mädels das Wasser erst unter hoher körperlicher Belastung von der Stirn, springt das Kühlsystem von Männern dagegen schon bei vergleichsweise geringer Betätigung an. Das ergab eine Studie von japanischen Forschern, die untersucht haben, wie intensiv männliche und weibliche Probanden beim Fahrradfahren ins Schwitzen kommen. Dabei kam auch heraus, dass trainierte Teilnehmer effektiver schwitzten als untrainierte.

Der Nachteil für Frauen

Schwitzen hat nur einen einzigen Sinn: das Senken der Körpertemperatur. Dadurch, dass Frauen weniger schwitzen als Männer haben sie einen gravierenden Nachteil: Wenn sie sich bei hohen Temperaturen anstrengen, können sie sich nicht so viel Kühlung durch Schweiß verschaffen. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass Frauen dadurch ein Belastungs-Limit des Körpers gesetzt wird, da sonst die Gefahr der Überhitzung besteht. Gerade als Frau ist es deshalb sehr wichtig, bei körperlichen Anstrengungen genügend Wasser zu trinken.

Schuld ist ein evolutionärer Hintergrund

Hinter dem geschlechtsspezifischen Unterschied beim Schwitzen vermuten Wissenschaftler einen evolutionären Hintergrund: Der weibliche Körper hat einen geringeren Wasseranteil als der männliche, dadurch haben Frauen schneller mit Wassermangel zu kämpfen. Demnach könne der geringere Flüssigkeitsverlust durch geringe Schweißbildung den Frauen Vorteile in dem heißen Klima gebracht haben, in dem die frühen Menschen lebten, erklären die Forscher. Für Männer habe die effektivere Kühlung vermutlich Vorteile unter starken körperlichen Anforderungen geboten - beispielsweise auf der Jagd.

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